Warum du (k)einen Bausparvertrag abschließen solltest

Ich hätte da mal eine Frage: Mit der heutigen Post kam der jährliche Kontoauszug über meinen Bausparvertrag. Es sind fantastische Neuigkeiten. Die Bausparsumme ist Ende 2018 zuteilungsreif. Mit anderen Worten: Ich bekomme das mühsam eingezahlte Geld heraus.

Aber eigentlich will ich gerade nicht bauen. Ich bin noch mitten im Studium und wer weiß wo mein Lebensmittelpunkt in einigen Jahren sein wird. Also welche Option soll ich wählen? Weiter besparen? Oder vielleicht sogar die Bausparsumme erhöhen und einen neuen Vertrag abschließen?

Dank des innovativen Onlinerechners, kann ich ohne Problem errechnen, wie hoch die monatliche Sparrate sein muss, um in zehn Jahren ein hübsches Sümmchen zu besitzen. Also nichts wie ran an die ersten Hochrechnungen. Wie wäre es mit monatlich 500 € und das über die nächsten zehn Jahre? Kurz gedacht und schon habe ich es am Onlinerechner eingestellt. Puh, dann bekomme ich 114.000 €! Das klingt doch super! Doch Moment! 56.040,63 € davon sind ein Darlehen. Mein Guthaben beträgt daher nur 57.959,37 €. Klingt immer noch viel.

 

 

Aber wenn ich jeden Monat 500 € spare, sind das im Jahr 6.000,00 €. Mache ich das zehn Jahre lang, sind das 60.000,00 €. Wo sind die restlichen 2.040,63 € hin? Und was ist mit Zinsen?

Kurz mal nachgerechnet ergibt sich bei dieser Kapitalanlage eine Rendite von  -0,69%, wenn ich kein Darlehen in Anspruch nehme.

Ich bin kein großer Finanzexperte, aber selbst ich merke, dass hier etwas nicht stimmt. Ich werde wohl meine nichtvorhandenen monatlichen 500,00 € lieber im Garten vergraben.

 

Passau, Januar 2018.

Sebastian Ebert (27)

 

Wo bleibt mein Geld?

 

Das Bausparen ist wirklich eine interessante Sparform, Sebastian. Wer bei dieser großen und bekannten Bausparkasse 60.000 Euro einbezahlt, der bekommt am Ende nur 57.959,63 Euro heraus. Die erste Frage lautet natürlich: Kann das wahr sein? Die zweite: Kann sich das für dich lohnen?

 

Kann das wahr sein?

 

Ja, es ist wahr. Ich habe den Pressesprecher der Schwäbisch Hall angerufen. Er hat mir bestätigt, dass das alles seine Ordnung hat. Wo die 2.000 Euro bleiben, das hat er mir leider nicht gesagt. Ich vermute aber, ich weiß es schon: Davon wird der Apparat der Bausparkasse bezahlt. Also der Job des Pressesprechers und vieler, vieler anderer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bausparkasse. Es sind fast 7.000 Menschen die dort beschäftigt sind. Die wollen ja auch nicht am Hungertuch nagen!

Dafür bekommst du dann halt jammervolle Zinsen. Offiziell solltest du 0,1 Prozent erhalten – aber wie du selber siehst, scheinen da einige Kosten für den Abschluss auf dich zuzukommen. Die ziehen die Rendite ins Minus.

Ein Minus von 0,69 Prozent für zehn Jahre, das ist wirklich ein Jammer. Bekommst du aber die staatlichen Zulagen (Arbeitsnehmersparzulage + Wohnungsbauprämie) und sparst deutlich weniger als in dem Beispiel oben – sagen wir mal: 50 Euro im Monat – dann bist du am Ende immerhin leicht im Plus. Wohlgemerkt: Du bist wegen der staatlichen Zulagen leicht im Plus. Nicht wegen der Zinsen.

 

 

Kann sich das für dich lohnen?

 

Die Antwort mag dich überraschen, aber sie lautet: Ja. Selbstverständlich kann sich das für dich lohnen. Nur mal angenommen, du schließt den Vertrag ab und erzählst das deinen Eltern. Die sind schwer gerührt dass ihr Sohn so vernünftig ist und in einigen Jahren bauen will – und sie versprechend dir, die Hälfte der Sparsumme zu übernehmen.

Nun hast du nur noch eine Einzahlsumme von 30.000 Euro (von deinem Geld) – bekommst aber knapp 58.000 Euro heraus. Du liegst jetzt über zehn Jahre schon bei satten 6,8 Prozent Rendite. Zugegeben, das liegt an den insgesamt drei Zuschüssen die du nun bekommst (Arbeitsnehmersparzulage + Wohnungsbauprämie + elterlicher Bonus) und der Elternbonus ist der wichtigste Posten der dich ins Plus bringt.

Nun kannst du sagen: Das ist aber eine unfaire Rechnung. Das ist natürlich völlig richtig. Aber es ist die Realität! Wenn du dein Geld bei einer Bausparkasse anlegst, dann hast du eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass deine Eltern dich unterstützen. Weil sie deinen Plan gut finden. Wenn du dein Geld in Aktien anlegen willst, dann bekommst du dieses Geld nicht.

Aus diesem Grund kaufen sich viele junge Menschen eine Immobilie. Ihre Eltern unterstützen das. Und deshalb rechnet sich die Immobilie für sie.

 

Warum ein Bausparvertrag sich außerdem noch lohnen kann

 

Es gibt noch einen zweiten Grund, warum so ein Vertrag für dich vorteilhaft sein kann. Nur mal angenommen, du schließt ihn ab, musst die ganzen 500 Euro aber alleine tragen, weil deine Eltern dir kein Geld zuschießen. Kann sich auch das für dich lohnen?

Auch in diesem Fall heißt die Antwort: Ja, es kann. Du bekommst am Ende der Sparzeit 58.000 Euro. Wenn du den Vertrag nicht abschließt, dann kann es aber gut passieren, dass du das schöne Geld einfach ausgibst. Dann hast du nach 10 Jahren immer noch nichts gespart.

Auch dies ist wieder ein Argument, dass mit der Realität argumentiert und nicht mit den Renditen von verschiedenen Sparformen (Aktien vs. Bausparen). Ein Vertrag ist eine Bindung. Du bindest dich an ein Versprechen. Damit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du es auch hältst. Wenn du dir dagegen nur einfach vornimmst in den nächsten Jahren ab und an etwas zu sparen – dann wird möglicherweise nichts daraus.

 

 

Das Fachwort für dieses Verfahren heißt: Zwangssparen

 

Die bekannteste Form des Zwangssparens ist die Immobilie. Hast du sie gekauft – musst du sie auch abbezahlen. Und da du sie nicht verlieren willst, überweist du fleißig jeden Monat deine Raten an die Bank.

Eine andere Variante des Zwangssparens ist die Lebensversicherung. Du zahlst 200 Euro im Monat ein und die Versicherung verspricht dir, am Ende der Laufzeit 150.000 Euro auszuzahlen. Eine Lebensversicherung übt nicht genauso viel Zwang aus wie eine Immobilie. Du kannst sie viel leichter kündigen (verlierst dabei aber viel Geld). Oder du kannst sie stilllegen (was deutlich weniger Verlust bringt). Trotzdem ist eine Lebens- oder Rentenversicherung ebenfalls eine Form des Zwangssparens.

Zwangssparen macht Menschen wohlhabend. Weil es sie zum Sparen zwingt. Freiwilliges Sparen ist viel schwerer.

Zurück zu den 500 Euro im Monat, die du (fiktiv) in den Bausparvertrag anlegst. Würdest du das ganze schöne Geld in Aktien anlegen, dann wärest du nach 10 Jahren bedeutend reicher. Mit minus 0,69 Prozent gehst du da nicht vom Platz – auch wenn es schlecht läuft nicht.

Was solche Berechnungen aber nicht erfassen können, dass ist die Frage, ob derjenige der in Aktien anlegen will sein Geld am Ende auch tatsächlich gewinnbringend in Aktien anlegt. In der Praxis tut er das natürlich oft nicht. Er gibt das Geld vielmehr aus. Er macht einen schönen Urlaub, kauft sich ein neues Auto – und verschiebt das Sparen auf später.

 

Mein Fazit

 

Ich kann dir wirklich nicht raten, einen solchen Bausparvertrag abzuschließen. Klar. Was soll ich auch anderes sagen! Ich lege mein Geld in die besten Aktien an. Ich freue mich dabei über Zuwachsraten von 140 Prozent in fünf Jahren – macht rund 19 Prozent im Jahr. Mit minus 0,69 kannst du mich nicht locken.

Die letzten Jahre waren allerdings ziemlich gut am Markt. Das muss nicht so bleiben. Langfristig sind in meinen Augen 8-10 Prozent im Jahr realistisch. Inklusive wiederangelegter Dividenden.

Du hast aber auch gesehen, unter welchen Bedingungen sich so ein Vertrag doch lohnen kann. Da dein alter Bausparvertrag gerade ausläuft musst du dich jetzt entscheiden. Willst du das Geld:

  1. a) ausgeben
  2. b) auf ein Festgeldkonto legen
  3. c) in Aktien anlegen

Nur mal angenommen, du hast bereits 24.000 Euro angespart. Legst du dein Geld in Aktien an (9 Prozent p.a.) dann hast du in zehn Jahren 56.800 Euro. Ganz ohne Einzahlungen. Wenn der Markt so gut läuft wie in den vergangenen zehn Jahren. Läuft er besser, dann wird es mehr. Läuft er schlechter, dann wird es weniger sein.

Ach ja – bauen kannst du mit dem Betrag noch nicht. Es gibt aber einige Landstrich ein Deutschland, da bekommst du für den Preis schon ein Haus gekauft. Fix und fertig. In Brandenburg zum Beispiel. Oder in Sachsen.

 

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16 Kommentare

  1. BausparOpfer

    Danke für den Beitrag.
    Es ist so, wie Du sagst. Am Ende kommt weniger dabei heraus, als man eingezahlt hat.
    Die Hoffnung, dass sich dies mal ändern könnte, wurde häufig enttäuscht. Als 2002 die Stiftung Warentest „Bausparverträge als reine Geldanlage“ proklamierte (https://www.test.de/Top-Ten-Bausparvertraege-als-reine-Geldanlage-1069207-0/) und viele Leute darauf hereinfielen, stellte sich irgendwann heraus, dass das Ganze nur ein Werbefake war (https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/bau-und-immobilienfinanzierung/bausparkassen-kuendigungswelle-wegen-niedrigzinsen-11929).
    Dahinter sitzt übrigens die sogenannte BSQ („Beratung-Service-Qualität“), eine Einrichtung des Verbandes privater Bausparkassen. Hier werden die Fäden gezogen, um reingefallene Kunden zu begraben. Versuche, sie zu exhuminieren, scheitern bisher noch an dem aus Juristen bestehenden Personal.

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Klingt wirklich übel.

      Antworten
  2. meerumschlungen

    Moin,
    ich danke Christian für seinen informativen Blog. Ich habe hier und in seinem Buch viele Dinge gelernt, die mir dabei geholfen haben, eine eigene Strategie für meine Finanzen auszubilden, von der ich selbst überzeugt bin.
    Beim Thema Bausparverträge bin ich selbst ein gebranntes Kind. Nachdem etwas Gras über meine schlechten Erfahrungen gewachsen ist, habe ich für die Nachwelt nochmal mein Beispiel en detail durchgerechnet und aufbereitet und im folgenden Forenbeitrag geteilt. Vielleicht hilft das ja noch jemandem für die eigenen Berechnungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit.
    https://www.wertpapier-forum.de/topic/40533-badenia-immofit-bausparvertrag-aufl%C3%B6sen-und-k%C3%BCndigen/?do=findComment&comment=1109579

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Danke. Sehr schönes Beispiel – und toll dargestellt und durchgerechnet .
      Christian

      Antworten
  3. Dennis Bömelburg

    Liebe Redaktion,
    ich habe Ihren Artikel gelesen und bin ein Stück entsetzt!

    Vorweg ich bin seit fast 12 Jahren selbständiger Vermögensberater und habe zusätzlich eine Ausbildung zum Fachwirt für Finanzberatung IHK, daher weiß ich sehr genau wovon wir hier reden.

    Was ist denn das Ziel Ihres Artikels?

    Ich sehe es leider so, dass Sie mit diesem Artikel Menschen schaden, auch wenn es vermutlich nicht beabsichtigt ist! Jeder der einen öffentlichen Artikel verfasst, sollte sich doch mit dem Inhalt und Fakten beschäftigen. Auch was für Konsequenzen es für mache Leser hat! Leider ist dieses auch bei großen Zeitungen in Deutschland oft nicht der Fall!

    Finanzberatung ist in der heutigen Zeit sehr komplex. Vor allem, wenn diese vernünftig sein soll. Es fällt schon vielen sogenannten „Beratern“ schwer richtig und zum Vorteil des Kunden zu beraten. Teilweise fehlt es an Kompetenz, teilweise an Moral und Ethik!

    Wie kann es dann ein „Journalist“ schaffen?

    Nur mit kompetenter Unterstützung und mit viel Recherche (Tarife vergleichen, allgemeine und besondere Bedingungen lesen, usw.)

    Ein „einfaches“ Produkt wie das Bausparen, ist für den „normalen“ Bürger in seiner Komplexität und Umfang schon anspruchsvoll!

    Dieser Artikel geht um das Bausparen und gibt das Bild wieder, dass es sich eigentlich nicht lohnt!

    Ich möchte betonen, dass ich in der Praxis sowohl Investment und auch Bausparen aktiv berate! Das Thema Investment ist unglaublich verantwortungsvoll und komplex!

    Ich kann auch bestätigen, dass ein Kunde nicht unbedingt einen Berater braucht um Geld zu vermehren, doch dann muss man sich mit dem was man tut auskennen und viel lesen, sowie verstehen! Alles andere ist Glück.

    Vielleicht lernen wir aus der Geschichte:
    Ende der 90ziger/ Anfang 2000, erlebten wir ebenfalls einen Boom an den Börsen und viele machten gutes Geld!

    Mit und ohne Beratung!

    Denn es war ja schon fast egal, wo man investierte, alles ging praktisch nur „nach oben“. Doch die Ernüchterung kam, dieses nennt sich Crash. Eigentlich ganz normal, doch dass verstanden viele nicht!

    Durch den Crash kamen die Verluste und viele trafen jetzt wieder falsche Entscheidungen.

    Sich davor zu schützen geht nur mit Fachkompetenz und Erfahrung! Entweder erlangt man diese oder man bezahlt einen Berater wie mich, der per Gesetzt für seine Äußerungen und Beratungen haftbar ist.

    Sie sind für Ihren Artikel nicht haftbar zu machen, weil die Menschen, die dieses lesen ihre eigenen Entscheidungen fällen. Wenn jetzt jemand Ihren Artikel liest und daraufhin seinen Bausparvertrag kündigt, aus welchem Grund auch immer (Ihr Artikel liefert da ja einige!), dann hat der Kunde den Verlust!

    Einen Verlust, den er heute vielleicht gar nicht begreift, weil Ihr Artikel ein falsches Licht auf das Bausparen wirft.

    Warum lohnt sich ein NEUER! Bausparvertrag denn heute:
    Hauptgrund für das Bausparen war, ist und bleibt ein günstiges Darlehen für die eigenen 4 Wände! Ein Bausparvertrag hat heute einen Zins um die 2% für ein Darlehen. Selbst mit dieser Aussage wird es schwierig, denn es gibt viele Gesellschaften, die teilweise unterschiedliche Tarife haben und damit auch unterschiedliche Zinsen! Bei mir sind es nämlich zwischen 1,1% und 2,9%. Wann man welchen Zins bekommt, hängt u.a. von der Bewertungszahl ab und von dem Ziel des Kunden. Wie die Bewertungszahl ermittelt wird, ist auch von Bausparkasse zu Bausparkasse anders.

    Sie sehen, wir haben nur einen ganz kleinen Teil vom Bausparen uns gerade angesehen und können nur sagen, dass es keine Pauschalisierung in dieser Zeit gibt und es jeder für sich prüfen muss.

    Nehmen wir aber jetzt mal an, der Student in Ihrem Beispiel würde jetzt bei mir einen Bausparvertrag abschließe, diesen dann mit dem Regelsparbetrag besparen, dann hätte er bei 500€ mtl. eine Bausparsumme von 100.000€.

    Dieses macht natürlich richtig Sinn, wenn er eine Immobilie haben möchte.

    Der Bausparvertrag würde dann 2025 zugeteilt. Wenn er dann ein Darlehen haben möchte, beträgt der Zins 2,35% p.a. nominal! Bespart er diesen bis 2027 weiter, bekommt er das Darlehen für 1,1% p.a. nominal!

    Nehmen wir aber jetzt einmal an, dass dieser Kunde später feststellt, dass er kein Eigentum möchte. Dann kommen wir zu Ihrem oberflächlichen Ergebnis, dass er 41.500€ eingezahlt hat und einen Kontostand von nur 40.071,08€ aufweisen kann.

    Wo ist denn die Differenz und die Zinsen von immerhin 278,58€ hin?

    Damit hat er seinen Berater bezahlt, die Angestellten, Aktionäre etc.
    Wenn Sie jetzt aber besser recherchiert hätten, den Markt und die Tarife besser kennen würden und vielleicht Erfahrung hätten, dann wüssten Sie, dass es bei einigen Bausparkassen einen Bonus gibt, wenn er auf das Darlehen verzichtet. Das sind in diesem Fall 1.671,48€!

    Also bekommt der Student eine Auszahlung von 41.742,56€ und das sind (ohne die staatlichen Zuschüsse für Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage) immer noch 0,17% p.a. effektiv!
    Mit den Zuschüssen erhöht es sich natürlich. Das aber für 7 Jahre bei einem Studenten hochzurechnen finde ich aufgrund der Einkommensgrenzen Blödsinn!

    Jetzt den Vergleich zu einer Investmentanlage zu ziehen ist ehrlich gesagt dumm! Denn wir vergleichen dann Äpfel mit Birnen. Entscheidend ist, was das Ziel vom Kunden ist.

    Der Vorteil vom Bausparen liegt nämlich in der Finanzierung!

    Unser Student hat sich dann nämlich den günstigen Zins von heute gesichert und wenn er die Finanzierung doch nicht will, hatte er eine Geldanlage, die garantiert ist, keinen Schwankungen unterliegt, wo er sogar zwischendurch ans Geld könnte und einen Zins bekommt, der aktuell höher als auf dem Sparbuch ist und vieles mehr!

    Nimmt er aber das Darlehen, bekommt er 2025 dann 100.000€ ausbezahlt. Davon 40.071,08€ Eigenkapital und 59.928,92€ Darlehen.

    Wenn er mehr als 100.000€ möchte, gibt es sogar die Möglichkeit der Mehrzuteilung von 50%! Zugegeben, dass ist dann schon eine recht hohe mtl. Rate, aber es ist möglich!

    Ihr Argument, dass er dafür aber vielleicht kein Haus bekommt, ist berechtigt, ändert aber an dem Vorteil des Darlehens nichts!

    Er bezahlt dann für das Darlehen insgesamt 6.896,88€ an Zinsen, wenn er das Geld in Aktien gesteckt hätte, hätte er 2025 evtl. einen Verlust, da ein Crash kam und er kann vielleicht deswegen gar nicht sein Eigentum erwerben, da er zu wenig Geld hat!

    Nehmen wir aber mal an, dass die Börsen moderat verliefen und er effektiv 5,5% p.a. Gewinn gemacht hat. Ihre Prognose mit 8-10% finde ich zu hoch, wobei natürlich möglich! Die letzten Jahre kein Problem, dieses war aber auch ende der 90ziger/ Anfang 2000 kein Problem.

    Ich persönlich kalkuliere mit soliden 5 – 7%. Also hätte er bei 5,5% 49.971,11€ (bei 8% übrigens 54.451,50€).

    Wenn er also jetzt ein Objekt für 250.000€ kauft, muss er nur noch 150.000€ bei einer Bank finanzieren, denn 100.000€ kommen vom Bausparvertrag!

    Wenn er diesen Vertrag nicht hätte, muss er bei einer Bank ca. 200.000€ finanzieren. Dadurch bekommt er aber eine schlechtere Kondition, da die Bank ein Risiko von 200.000€ hat (höheren Beleihungsauslauf!), denn die Bausparkasse würde auch unter Umständen in den 2. Rang der Grundschuld gehen. Dadurch hat die finanzierende Bank nur ein geringeres Risiko! Diesen Zinsvorteil heute zu berechnen ist reine Spekulation, da es hier sehr viele Variablen gibt, allem voran die der Immobilie!

    Sagen wir aber mal 0,2% Zinsaufschlag bei 200.000€ über 25 Jahren, sind „nur“ 5.763,62€ die er sich mit dem Bausparvertrag zusätzlich gespart hätte. Wie gesagt, wie hoch dieser Zinsaufschlag wird, hängt sehr viel mit dem Objekt zusammen.

    Was aber sehr wahrscheinlich ist, dass die Baufinanzierungszinsen nicht wie heute bei 2% +- sind, sondern 2025 ehr wieder bei 4-5%, Tendenz ehr höher.

    Ich habe gelesen, dass Sie das nicht glauben, hier würden mich Ihre Argumente dafür sehr interessieren!
    (Ich kann dies gerne ausführen, anhand von Studien und Kennzahlen belegen, wie ich zu dieser Einschätzung komme!)

    Nehmen wir aber nur einmal an, dass der Zins dann bei 4,5% liegt. Dann würde ihm das Darlehen nicht wie im Bausparvertrag 6.896,88€ Zinsen kosten, sondern ganze 10.442,44€! Damit kostet die Finanzierung stolze 3.545,56€ mehr! Geht der Zins auf 5,5% ist der Vorteil 5.949,48€.

    Damit hat sich der Bausparvertrag schon sehr gelohnt und ich habe noch nicht einmal alle Vorteile aufgezeigt!

    Wenn er aber die Investmentstrategie verfolgt hätte und bei ihm geklappt hat, dann hätte er ca. 50.000€ Kapital anstatt seinen Bausparvertrag. Dadurch würde er aber die Finanzierung sicher anders gestalten, als mit einem Bausparvertrag der zuteilungsreif ist! Daraus ergeben sich wieder verschiedene Nachteile z.B. Zinsbindung, Zinsänderungsrisiko, Zinsaufschläge, Aufschläge für Sondertilgung und und und.

    Vorteil beim Bauspardarlehen ist auch eine kostenlose 100% Sondertilgung und klare Garantien sowie keine Verlustrisiken wie bei Aktien! Hier weiter ins Detail zu gehen, ist für eine richtige Beratung zwar nötig, jedoch hier vermutlich zu viel!

    Sie erkennen hoffentlich, dass es viel umfangreicher ist, als es Ihr Artikel darstellt und ein Kunde eine Beratung genießen sollte, bei einem Experten. Nicht bei einem der sich dafür hält und auch nicht selber entscheiden, nur weil man einen Artikel gelesen hat.

    Investmentanlagen und Bausparen, sind völlig unterschiedlich. Beides bietet Vorteile!
    Jeder Kunde muss abwägen, was ihm wichtig ist und was das Ziel ist.

    Ein guter Berater klärt dieses und baut danach ein Risikoprofil auf und kann den Kunden seriös Beraten! Dieses ist in der Praxis recht umfangreich und kann ein paar Stunden für die Analyse und Beratung bedeuten.

    Das kann auch bedeuten, dass der Student dann vielleicht beides macht. 250€ mtl. Bausparen und 250€ Investment. Ist der Aktienmarkt gut gelaufen, immer wieder Gewinne sichern. Z.B. als Sonderzahlung in den Bausparvertrag um die Zuteilung zu bekommen.

    Es ist so viel möglich, so individuell und so schade, dass „Bürger“ durch solche Artikel ein falsches Bild bekommen. Da es meistens verpauschalisiert wird oder sogar nur ein Kundenbeispiel genommen wird. Dazu kommt noch Halbwissen von „Beratern“, „Journalisten“ und „Bürgern“ und zack, werden Kundengelder versenkt!

    Es heißt übrigens gefährliches Halbwissen, nicht gefährliches Wissen!

    Die meisten die ich kenne, haben aber leider keine bis wenig Ahnung von Finanzprodukten. Damit meine ich leider auch noch nicht mal „normale“ Bürger, sondern leider auch „Berater“ und „Journalisten“ – leider!

    Es gibt aber auch viele gute am Markt!

    Bitte suchen Sie doch Hilfe bei Themen, mit denen Sie sich offenbar nicht auskennen, oder ist Ihr Ziel erreicht, wenn durch Provokation und „Fake News“ die Bekanntheit steigt und dadurch auch die Einnahmen?

    Ich möchte hier keinem etwas Böses oder gar schlechtes unterstellen, ich möchte Menschen helfen, richtige Entscheidungen zu treffen. Den Fokus auf das richtige zu legen und wenn Sie Fachkompetenz benötigen, melden Sie sich doch gerne bei mir.

    Allen die dies ganze gelesen haben, alles Gute, Sie haben es sich verdient

    Mit freundlichen Grüßen
    Dennis Bömelburg

    Antworten
    1. Julia

      Lieber Herr Bömmelburg,

      Ich habe ihren emotionalen Beitrag zur Verteidigung des Bausparvertrags aufmerksam gelesen und kan dort keinen einzigen überzeugenden Grund finden, als Privatanleger dieses Produkt zu kaufen. Ich bin früher auch ein fleißiger Bausparer gewesen und diese Produkte aus genau diesem Grund gekauft, den Sie so betonen – mögliche steigende Zinsen und Absicherung dagegen mit günstigen Zinskonditionen des Bausparvertrags. Heute kann ich darüber nur müde lächeln. Denn seit genau 10 Jahren kennen die Zinskonditionen nur eine Richtung – nach unten. Wen sollte der Bauspar noch überzeugen mit 1% Nominalzins p.a., wenn sie heute schon eine Immobilienfinanzierung zu 0,67 -0,75% am Markt kriegen? Und wenn Ihre Hausbank diese Konditionen nicht bietet, dann gehen sie auf Einkaufstour zu dem günstigsten Anbieter und dann mit einem Angebot von dort zu ihrer Bank – und wundersamerweise finden sich plötzlich Möglichkeiten, auch dort solche Konditionen zu bekommen) Damit wäre der einziger Vorteil des Bausparvertrags schon wieder nichtig.
      Jetzt kommen wir zu Nachteilen – eine lange Vertragsbindung, Abschlüssgebühren, die eine winzige Rendite ins Negative ziehen, Zweckbindung des Vertrags (ich kann das Geld nicht für andere Zwecke, z.b. einen Autokauf, benutzen, wenn ich es brauche), eine unfassbar lange Kündigungsfrist… Ich habe meinen letzten Vertrag gegen Ende 2020 aufgelöst – aber das angespart Geld erst 3 Monate später erhalten.
      Hätte ich genau diese Sparrate in MSCI World ETF angelegt, wäre ich jetzt viel reicher) Und hätte dabei eigentlich kein Risiko des Geldverlustes – denn es ist eine Wette auf die ganze Weltwirtschaft, und die wächst ja immer, seit es Kapitalismus gibt)
      Dabei kann ich mich ebenso zum Sparen zwingen – mit einem Sparplan. Mehr noch – angesichts günstiger Zinskonditionen von weniger als 1% habe ich heute kein Grund mehr, mehr Geld in die Tildung zu stecken, sondern wäre viel besser dran, diese Summen in ein ETF anzulegen und so von einem Wachstum zu profitieren und am Ende der Laufzeit der Immobilienfinanzierung alles zu tilgen. Wenn man die Rendite der Anlage betrachten, so brauchen sie effektiv noch weniger Eigenleistung, sondern lassen die Märkte für sich arbeiten. Und sparen so wesentlich mehr, als mit komplizierten Finanzprodukten aus der Bausparkasse)
      Fast am Rande muss ich noch die Kosten für eine Geldanlage in ETF erwähnen – die Kosten für mein aktuelles iShares-ETF auf SP500 betragen nur 0,2% pro Jahr. Mit einer Dividendenrendite von 1.44% p.a. kostet mir diese Anlage nichts.
      Das wird dem Bausparer aber nie so gegengerechnet von „unabhängigen “ Finanzberatern. Die Angst vor Verlust am Aktienmarkt dagegen schön geschürt. Mit Angst der Anleger lässt es sich doch bisher am besten verdienen, richtig?))
      Mit besten Grüßen

      Antworten
  4. Christos

    Moin Moin alles ist falsch mit Bausparvertrag du kannst nur eine Maximum von 2.000 Euro sparen und nicht 500 oder wie du das möchtest ich habe auch versucht mehr zu sparen aber die Bank hat meine Geld wo mehr bezahlen haben zugeschickt. Maximum 2000 in Jahr .

    Antworten
    1. Dennis Bömelburg

      Hallo Christos,
      man kann natürlich mehr als 2.000€ im Jahr einzahlen! Das kommt aber auf die Gestaltung von deinem Vertrag an. Dieses kann der Fall sein, wenn dieser noch älter ist und die Bausparkasse hier einen hohen Zins zahlen muss oder wenn deine Bausparsumme zu klein ist. Pauschal zu sagen, mehr als 2.000€ p.a. gehen nicht, ist leider nicht korrekt. Es gibt aber für alles Lösungen!

      Antworten
  5. Yussuf

    Hallo Sebastian, ich habe mit Interesse deinen Blog gelesen und kann dir nur recht geben:

    Zitat „Ich bin kein großer Finanzexperte, aber selbst ich merke, dass hier etwas nicht stimmt. Ich werde wohl meine nichtvorhandenen monatlichen 500,00 € lieber im Garten vergraben.“

    Letzten Endes ist ein Klappspaten deutlich günstiger als die Abschlussgebühr bei der Schwäbisch Hall. Die Alternative wäre eine andere Bausparkasse, die ein bisschen mehr Guthabenszinsen verteilt, wenn… ja wenn es um die Rendite gänge. Zusammen mit der Wohnungsbauprämie, die du als Student auch bekommen solltest (ist einkommensabhängig) und dem großen Vorteil, dass du irgendwann einmal ein zinsgünstiges Darlehen bekommst, falls du doch mal bauen oder kaufen willst, ist der Bausparvertrag grundsätzlich immer noch erste Wahl.

    Übrigens, deine Einleitung war schon eine Offenbarung: Zitat „Die Bausparsumme ist Ende 2018 zuteilungsreif. Mit anderen Worten: Ich bekomme das mühsam eingezahlte Geld heraus.“ Dein Geld kannst du immer holen, ob zuteilungsreif oder nicht. Die Zuteilungsreife heißt nichts anderes, als dass du die Mindestvoraussetzungen für die Bereitstellung des Darlehens erreicht hast. Mit anderen Worten, jemand, der so wenig Ahnung von einem Bausparvertrag hat wie du, sollte sich sowieso mit einem Klappspaten verbrüdern.

    Und woher hast du als Student die 500.- Euro monatlich….
    Und wieso ist dein Vertrag schon zuteilungsreif, du hast doch sicher kein eigenes Geld in den Bausparvertrag reingespart…

    Insgesamt ist deine Geschichte vermutlich frei erfunden, weil du gestern beim gemeinsamen Stammtischrülpsen mitquatschen wolltest (hast du keine Freundin?).

    Fazit: Wer möglicherweise mal eine Immobilie erwerben möchte (das sind schon einige) und frühzeitig mit dem Sparen für dieses Ziel beginnen will, für den ist ein Bausparvertrag das Richtige. Wer die staatliche Unterstützung mitnehmen will und bei er Auswahl der Bausparkasse alle Parameter objektiv verglichen hat, wird eine sichere Alternative zu anderen Geldanlagen/Sparformen haben.

    Gott zum Gruße

    Yussuf

    Antworten
  6. Marco Dargel

    Warum ich trotzdem einen BAUSSPAVERTRAGE habe:
    Vor langer Zeit stand ich vor dem Problem, wie ich vermögenswirksame Leistungen anlegen könnte. Da ich selber gerne Aktien kaufte, nahm ich einen DWS Fond (Namen vergessen, irgendwas mit 50 beste Unternehmen der Welt oder so).
    Der Fond nervte mich nach Jahren, weil er auch in guten Aktienjahren schlechte Performance zeigte. Das war noch vor der 2008 er Krise. Als die Sieben Jahren um waren, löste ich den Vertrag auf. Ich bekam einen Anruf und eine nette Dame fragte mich, warum ich den Vertrag aufgelöst hatte. Ich sagte, der Dame, wenn ich auf die VWL Leistungen verzichtet und das Geld direkt in Aktien der Deutschen Bank gesteckt hätte, hätte ich einen besseren Profit gemacht. Im Nachhinein ist diese Aussage natürlich falsch. Der Fond hat sich bis heute besser als die Deutsche Bank Aktie entwickelt,
    Ich war also irgendwann sauer und beschloss, dass der DWS keinen Cent mehr bekommt. Also ging ich tatsächlich zur Schwäbisch Schall und besorgte mir für meinen VWL einen Bausparvertrag. Das war ca. 2008. Man sprach schon von Zinserhöhungen. Ich nahm damals eine unvernünftig hohe Bausparsumme mit einem kleinen Habenzinssatz, der aber auch für damals einen kleinen Sollzinsen hatte. Ich wollte mir damals die Option offen lassen, vielleicht mal eine Immobilie zu erwerben. Heute sind das etwas höhere Zinsen und meine Sicht der Dinge hat sich geändert. Ich will keine Immobilie mehr.
    Warren Buffett wird von mir bewundert, weil er im Zenit einer Krise immer Geld hat, um gut einzukaufen. Das kann ich nicht. Allerdings habe ich ja einen „Sausparvertrag“. Da gehen meine VWL ein und eine limitierte Summe Geld. Man darf heute nicht mehr beliebig viel einzahlen. Ab einer bestimmten Summe bekommt man tatsächlich das Geld zurück überwiesen. Erst wenn ich Zuteilungsgröße habe wird der 10 Jahrestimer aktiv. Man kann übrigens ein Bausparvertag auch voll einzahlen. Sogar über die Bausparsumme hinaus.
    Dieser Bausparvertag wird mein einziger Versuch sein, in einer nächsten Krise Geld zu haben. Und ich kann noch viel Geld einzahlen. Nach gefühlter Inflation und Steuern verliere ich zwar trotzdem, aber das sind halt die Kosten für das Luxusgefühl, vielleicht einmal Warren Buffett spielen zu können. Und es fühlt sich besser an, als VWL Geld in einen DWS Fond zu stopfen:)

    P.S Das Fondproblem ist natürlich damit verbunden, dass nicht jeder Fond für VWL s benutzt werden darf. Deswegen waren sie damals halt auch mit hohen Kosten auch Gebühren genannt verbunden. Wie das heute ist, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob man heute ETFs nehmen kann. Interessiert mich auch nicht mehr:)

    Antworten
  7. Ex-Studentin

    Hi Heiko,
    1. Ja, da habe ich den falschen Begriff verwendet. Ändert aber nichts daran, dass viele Akademiker über der Grenze schnell drüber sind. Korrekterweise muss man noch sagen, dass die Grenze für Ehepaare entsprechend höher ist.
    2. Habe ja gesagt, dass es zweckgebunden ist und für Renovierungen durchaus sinnvoll. Eine Küche als Mieter wird sich aber hoffentlich keiner für 50k kaufen. Bzw. geht ja auch ohne Schulden.
    3. Wegen der Zwischenfinanzierung: Es kommt auf die Zuteilung an. Wer hohe BSV-Summen abschließt, braucht eine Weile zum Besparen. Richtig timen ist da schwierig. Zumindest meine persönliche Ansicht. Wer 10 Jahre in die Zukunft schauen kann, dem zolle ich meinem Respekt.
    4. Mir ging es um persönliche Flexibilität bei Gehaltsausfall etc.

    Wo gibt es 1% Zins bei 18 Jahren Tilgung? Bin vielleicht wirklich nicht auf dem neusten Stand. Kenne nur ein paar Angebote von LBS, wo entweder die Tilgung sehr kurz ist oder der Darlehenszins und die Nebenkosten so hoch, dass ich mich damit nie anfreunden konnte.

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  8. A.C. am Abend

    Es gibt einen weiteren Grund, der bislang völlig ausser acht gelassen wurde: mit Abschluss des Bausparvertrages sichert man sich schon heute einen Anspruch auf einen Immobilienkredit zu festgelegten Bedingungen, sprich Zinsen. Da die Zinsen aktuell sehr niedrig sind, kann das ein grosser Vorteil sein, wenn die Zinsen in den kommenden Jahren steigen, was durchaus wahrscheinlich ist. Wer weiss heute schon, wo die Zinsen in 8 oder 10 Jahren sind? Und wenn ich heute studiere, ist es auch gar nicht so unwahrscheinlich, das ich mir in spätestens 8 – 10 Jahren eigene Wohnung kaufe. Und dann kann ich gelassen abwarten, egal, wohin die Zinsen steigen.
    Ein Aktiensparplan mag für langfristige Themen, wie Altersvorsorge, sinnvoll sein. Aber was mache ich, wenn in 8 Jahren der Aktienmarkt eingebrochen ist, weil wir wieder einmal eine Finanzkrise hatten? Schlau, wer dann die „langweilige Form des Bausparens gewählt hat. Nicht sehr sexy, aber solide als Grundstock für den Kauf einer Immobilie.

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    1. tauchersven

      Das ist grundsätzlich richtig, es sei denn die Bedingungen für die Zuteilung (Berechnung der Bewertungszahl) werden geändert, weil zuviele Sparer ein Darlehen Inanspruch nehmen möchten oder die Bonitätsprüfung wird etwas verschärft.

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      1. Heiko

        Auch wenn diese Bedingungsänderungen eintreten sollten, was eher unwahrscheinlich ist, bleibt trotzdem der Zinsvorteil. Bei einem z.B. in 8-10 Jahren neu aufgenommenen Darlehen greifen dann die selben Bedingungen.

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  9. Ex-Studentin

    Huhu,
    ein paar wichtige Aspekte fehlen dort noch:
    1. Die Wohnungsbauprämie wird nur bis zu einem gewissen Brutto-Einkommen gezahlt (25.600€). Ist nach dem Studium schnell überschritten.
    2. Erfolgt der Abschluss des BSVs mit 25 oder älter, ist die Prämie zweckgebunden. Wenn man also ein Haus erbt oder die Partnerin ein Haus hat (oder man zur Miete wohnen bleibt), kann man sich sein Erspartes nur ohne die Prämie auszahlen lassen. Das Darlehen ist natürlich auch zweckgebunden.
    3. Ist der BSV nicht zuteilungsreif, muss oft teuer zwischenfinanziert werden.
    4. Kurze Tilgungszeiten: Die meisten BSVs müssen schnell zurückgezahlt werden (~10 Jahre). Meines Wissens ist da nichts mit: Ich reduziere die Tilgung auf 1%.
    5. Opportunitätskosten: Du kannst das Geld vermutlich selbst besser anlegen. Keine Ahnung, wie die Zinsen in 10 Jahren sind. Aber es würde mich wundern, wenn diese wieder bei 5% sind.

    Man merkt, ich bin kein Fan vom BSV. Es gibt eine Ausnahme: Wer z.B. kleinere Renovierungen (unter 50k) vornehmen möchte, bekommt keinen Immobilienkredit. Da ist dann ein BSV eine Option, da Konsumkredite normalerweise höhere Zinsen haben.

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    1. Heiko

      In diesem Artikel sind sehr viele falsche Angaben,
      1. Ausschlaggebend ist nicht das Bruttoeinkommen, sondern das zu versteuernde Einkommen und das ist nicht das Brutto
      2. Man kann auch als Eigentümer oder sogar als Mieter das Bausparen nutzen, da die Mittel wohnwirtschaftlich verwendet werden müssen. Das heisst z.B. für Modernisierung oder eine neue Küche und als Eigentümer kann ich damit das Haus um-und ausbauen.
      3.Eine Zwischenfinanzierung ist zwar meinst teurer als der Bauspadarlehenszins, wird aber sowieso nur selten länger als 1 Jahr genutzt.
      4.Die meisten Bausparer werden mit Tilgungsraten von z.B. 4 % getilgt. Tilgungszeiten von bis zu 18 Jahren sind kein Problem. Bei einer Tilgung von 1% zahlt man aber auch min. Den doppelten Betrag zurück.
      Ich finde es sehr schade, dass Leute mit Halbwissen hier schreiben und die Leute verunsichern. Es ist auch definitiv dass die Zinsen wieder steigen werden und weit über dem jetzigen liegen. Dann ein Darlehen zu 1% zu bekommen ist dann definitiv ein super Geschäft. Einige überlegen jetzt schon den Kredit dann für 1% zu nehmen und das Geld höherverzinst anzulegen!

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