Heute will ich dir zeigen, wie du 28 Prozent im Jahr Gewinn machen kannst.
Klingt viel?
Ist viel.
Und das allerbeste daran: Du musst nur auf deinen Fingern sitzen bleiben. Und musst gar nichts tun.
Expect Volatility
In dieser Woche wollten viele Anlegerinnen und Anleger raus aus dem Markt. Die Kurse fielen einige Prozentpunkte – und schon kam Panik auf. Der Hauptgrund warum es Anlegerinnen und Anlegern wieder und wieder nicht gelingt, den Gewinn zu machen, den der Index macht, ist ihre Bereitschaft, mit ihrem Geld an der Seitenlinie zu stehen.
Sie wollen also etwas tun. Statt einfach nur – zu warten.
Dabei ist warten für Anlegerinnen und Anleger beinahe immer die beste Strategie. Werfen wir um das zu verstehen mal einen Blick zurück in das Jahr 1998. Hier kommt der Chart (Quelle: Yahoo).
Wer damals, in den angeblich goldenen 90er Jahren, die 28 Prozent Gewinn mitnehmen wollte, die der Index gemacht hat, der musste einen zwischenzeitlichen Abschwung von 18 Prozent akzeptieren. Wer dazu nicht bereit ist, der ist bei Aktien schlicht falsch.
Dieser Abschwung – oder genauer: diese Korrektur – dauerte ziemlich genau drei Monate. Dann war Schluss. Der S&P 500 machte sich wieder auf den Weg nach Norden. Und er schloss im Dezember bereits auf einem neuen Allzeithoch.
Alles was du tun musstest, um den enormen Gewinn des Indexes (plus Dividenden!) mitzunehmen war – nichts. Du musstest nur einfach investiert sein und investiert bleiben. Und nichts tun. Fertig.
Irgendein Börsenexperte hat einmal gesagt, dass es beim Investieren nicht darauf ankommt zu einem besonders intelligenten Zeitpunkt in den Markt zu gehen. Oder besonders tolle Aktien auszusuchen. Das wichtigste für den Erfolg sein, dass man in Korrekturen ganz konsequent auf seinen Fingern sitzen würde. Damit man nicht verkaufen kann.
Is it different this time?
Wer im Markt bleibt, der hat auch in diesem Jahr eine gute Chance, einen guten Gewinn zu machen.
Natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder Dutzende von „Experten“, die den Crash, den Mega-Crash oder gar den völligen Zusammenbruch des Weltfinanzsystems voraussagen. Das machen seit 2009 jedes Jahr viele selbsternannte Crash-Propheten. Die Medien räumen ihnen gerne viel Platz auf ihren Seiten ein.
Passiert ist bisher – nichts.
Wo ist der Crash – und wo ist die Korrektur?
Den Unterschied zwischen einem Bärenmarkt (oder gar einem Crash) und einer Korrektur, kann man nicht nur am Chart festmachen. Wichtig sind auch die ökonomischen Daten. Die sind derzeit sehr gut.
Die Gewinne steigen in den USA im Bereich von um die 20 Prozent. Wenn sich dieser Trend einmal abschwächt oder wenn die Gewinne schrumpfen, dann sehen wir wieder fallende Kurse.
Man kann den Unterschied zwischen einer Korrektur und einem Bärenmarkt allerdings auch am Chart festmachen. Lass uns das mal genau ansehen. Ich habe dafür zwei Charts für dich. Der eine Chart zeigt einen richtigen Crash. Den von 2008. Der andere zeigt eine richtige Korrektur (mit Doppeltief) und eine Noch-nicht-ganz-Korrektur. Der Chart ist aus diesem Jahr.
Hier kommen die beiden Charts. Schau mal, ob du erkennen kannst, welcher Chart die Korrektur zeigt und welcher den Crash:
Siehst du den Unterschied?
Das obere ist eine Korrektur. Eine Korrektur ist sehr schnell und sehr heftig. Im Chart oben ist das gut zu sehen. Es geht ganz plötzlich nach unten. Und nach einigen Monaten ist alles wieder vorbei.
Ein richtiger Crash (wie im unteren Chart; S&P 500 im Jahr 2007-2009) vollzieht sich zu Beginn hingegen sehr langsam. Der Index fällt um 2 Prozent pro Monat. Mehr nicht. Erst nach 9-12 Monaten bricht eine Panik aus und der Markt geht in den Sinkflug über. Das ist ein Crash. Deshalb empfiehlt zum Beispiel Ken Fisher, nur dann aus dem Markt zu gehen (wenn überhaupt), wenn der Markt für drei Monate kein neues Hoch gemacht hat.
Kurz zusammengefasst: Wenn der Markt über 9 Monate langsam fällt (wie 2007/08) – dann kommt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein Bärenmarkt. Fällt er hingegen in 9 Tagen um 9 Prozent, dann ist es mit einer sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Korrektur – ich rate deshalb weiterhin ab zu verkaufen. Ken Fisher übrigens auch.
Mein Fazit
Das Geld von grossmutters-sparstrumpf bleibt weiterhin im Markt. Gut möglich, dass ich in diesem Jahr die 28 Prozent schaffe, die in meinen Augen möglich sind. Und wenn es weniger ist – ja dann ist es eben weniger.
Ich habe in diesem Jahr Anteile an einigen Aktien verkauft. NETFLIX, AMAZON und MASTERCARD habe ich ein wenig reduziert. Und ich habe neue Aktien ins Depot aufgenommen. CVS HEALTH zum Beispiel, weil das Unternehmen ein starkes Wachstumsunternehmen ist und derzeit zu einem sehr günstigen KGV zu haben ist. Auch STARBUCKS habe ich zuletzt zugekauft.
Eines aber habe ich nie gemacht: In der Korrektur zu verkaufen. Ich habe stets brav auf meinen Fingern gesessen. Und habe nichts getan.
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Schön. Ich habe am Freitag meine ersten 20 Anteile am Zertifkat „Global Champions“ per Limit gekauft. Vielleicht noch zu früh, aber wer weiß das schon. Der Oktober ist nahezu vorbei.
Nur so erwähnt, aber 1929 gab es auch einen Crash. Sein Verlauf ist auch deswegen interessant, weil er zuvor den “ der Markt steigt 6 Monate in Folge “ Blues spielte. Ich finde 1929 hatte was von 1987 mit dem Unterschied, dass 1987 keine Rezession folgte. Daher erholten sich die Kurse 1987 sehr schnell wieder. Vielleicht finden ja Ereignisse wie 1929 nur zweimal im Jahrhundert statt, wobei dann die Glücksfrage offen steht, ob eine Rezession folgt. Aber es würde auch bedeuten, dass in den nächsten 20 Jahren wieder so ein Ereignis eintreffen könnte.
Moin
ich bin ein begeisterter Leser hier.
Die Überschrift „Möchtest du auch 28 Prozent Gewinn im Jahr machen?“ finde ich wirklich SEHR reisserisch.
Das schlägt mir ehrlich gesagt ein Bisschen auf den Magen, weil doch wirklich überall mit genau diesen Phrasen unseriös geworben wird.
Sorry, das musste raus.
Völlig okay. Die Schlussfolgerung, mach einfach Buy-and-Hold ist aber doch super, oder?
Das musste jetzt auch raus.
Hihi, ja, alles gut 😉
Da muß ich Christian verteidigen. Die Beitragstitel müssen manchmal reißerisch sein, wie bekommt man denn sonst die armen Menschen von den Bankverkäufern weg?