Es ist wieder passiert! Wie schon in 2016 war der Index im vergangenen Jahr besser als mein eigenes Depot. Mein Konzept der Global Champions hat sich gleichwohl gut geschlagen. Das Depot ist um 18,8% gestiegen. Der MSCI World konnte allerdings um 32,6% zulegen (gemessen am iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)). Das ist deutlich.

 

(Quelle: justETF; in der Grafik sind die Jahreszahlen leider falsch; ganz links müsste es mit 2021 beginnen und rechts mit 2018 enden)

 

Es war ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr für den Aktienmarkt. Der S&P 500 hat um 27,3 Prozent zugelegt. Hinzu kommen für uns im Euroraum noch die Kursgewinne des Dollars (und dann auch noch die Dividenden). Deshalb steht ein ETF auf den S&P 500 in Euro sogar um rund 40% im Plus. Das ist krass. Wer bitte hat das zu Jahresanfang erwartet? Ich jedenfalls nicht. Obwohl ich ja (bekanntlich) zu den Optimisten unter den Anlegern gehöre.

 

Die Gewinner

 

Meine besten Aktien unter den größeren Positionen im Depot heißen: NOVO NORDISK, INUTTIVE SURGICAL, SHERWIN-WILLIAMS und LINDT. Schon das alleine sagt einiges über das vergangene Jahr aus.

 

 

Einer der großen Gewinner des Jahres war (einmal mehr) APPLE (Chart oben). Wie sehr APPLE zu der guten Performance von grossmutters-sparstrumpf in den letzten Jahren beigetragen hat, ist am Chart über drei Jahre gut zu sehen:

 

 

Man mag es kaum glauben, aber da stehen tatsächlich knapp 360 Prozent für diesen kurzen Zeitraum. APPLE konnte mit allen Bereichen Punkten: Mit dem iPhone, dem Mac, dem iPad, der Apple Watch, dem neu entwickelten Chip M1 und mit dem Bereich Service. Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 2021 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Der Gewinn sogar um über 70 Prozent. Der Umsatz hat damit einen neuen Rekord erreicht. Der Gewinn natürlich auch.

 

 

Größter Gewinner im Depot im Jahr 2021 ist bei den großen Positionen allerdings NOVO NORDISK (Chart oben) mit 68 Prozent. Das Pharmaunternehmen ist seit der Aufnahme ins Depot eher unterdurchschnittlich gelaufen. Das ändert sich nun. Manchmal lohnt es sind eben doch, an guten Aktien festzuhalten – auch wenn sie eine Weile nicht das tun, was man sich von ihnen erhofft.

 

 

SHERWIN-WILLIAMS ist ein Farbenhersteller und hat in 2021 vom Boom auf dem amerikanischen Häusermarkt profitiert. Das Ergebnis hier: 54% Plus.

 

 

Das ich das noch erleben darf! LINDT war in all den Jahren die ich die Aktie halte noch nie unter den Top-Performern. In diesem Jahr ist das anders. LINDT hat um 53 Prozent zugelegt. Im Chart oben siehst du allerdings die Aktie selber und ihre Performance – ich habe den Partizipationsschein im Depot (die „kleine Lindt“), der deutlich billiger ist als die Aktie selber (die „große Lindt“). Die kleine Lindt ist noch stärker gestiegen. Einen Chart in Euro kann ich derzeit aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen der Schweiz und der EU leider nicht bekommen.

 

 

Der Agrarspezialist JOHN DEERE trägt ebenfalls zur guten Performance des Depots bei. Die Aktie ist um 38 Prozent gestiegen. Alle Charts in diesem Text sind (ausnahmsweise) in Euro und nicht in der Heimatwährung der jeweiligen Aktien, da es heute um die Performance des Depots geht.

Wer sich einen Eindruck von der Innovationskraft von JOHN DEERE machen will, der kann sich das folgende Video anschauen. Die Firma hat es zur Elektronikmesse CES in Las Vegas veröffentlicht und zeigt darin, dass ihre Trecker jetzt voll autonom arbeiten können. Der Farmer nutzt nur noch seien App – der Trecker erledigt die Arbeit selbständig.

 

 

Wenn NOVO NORDISK, SHERWIN-WILLIAMS und JOHN DEERE drei der Top-Performer des Jahres sind, dann sagt das einiges über 2021 aus. Es sind alle eher konservative Investment, die von der aktuellen Pandemie wenig berührt werden.

Viele der Aktien, die in der Vergangenheit gute Performer waren, sind in 2021 eher seitwärts gelaufen oder haben nur geringfügig zugelegt. Das betrifft AMAZON, DISNEY und MASTERCARD. DISNEY wie MASTERCARD leiden aktuell noch unter den Folgen der Pandemie. AMAZON hat sich nach dem sehr starken Anstieg von 2020 eine Pause gegönnt. Das ist bei dem Unternehmen nicht ungewöhnlich. Alle drei Aktien sollten in 2022 wieder deutlich stärker werden. Unterhaltung, digitales Bezahlen und eCommerce bleiben in meinen Augen Megatrends.

Einige der Neuaufnahmen im Depot (wie NVIDIA und LAM RESEARCH) stehen mit sehr hohen Prozentzahlen im Plus. Bei NVIDIA sind es gleich 180 Prozent – bei LAM rund 100 Prozent. Die Chipwerte konnten in 2021 gut profitieren. Für viele andere Tech-Werte gilt dies allerdings nicht. Beide haben aber nur einen geringen Anteil am Depot. Gerade bei Chipaktien war ich in der Vergangenheit immer sehr vorsichtig. Das hat sich für mich nicht ausgezahlt.

 

 

Die Loser

 

Das vergangene Jahr hat einige große Verlierer hervorgebracht. Zu ihnen gehört auch PELOTON (Chart oben). Minus 74 Prozent sind auch für einen Wachstumswert eine extreme Zahl. In so einem Fall gibt es drei Möglichkeiten: Ich kann die Aktie verkaufen. Ich kann sie halten. Oder ich kaufe nach.

Ich habe bei starken Verlusten mit einer Aktie schon alle drei Varianten genutzt. Bei CHIPOTLE (heute eine meiner stärksten Aktien) habe ich nachgekauft, als sie bei mir im Depot mit rund 50% im Minus stand. Es hat sich gelohnt. Die sehr kleine Position in PELOTON habe ich Ende 2021 aufgestockt. Das gleiche habe ich mit ZOOM gemacht, auch einem der großen Verlierer des vergangenen Jahres. Vermutlich wird sich schon im Jahr 2022 zeigen, ob das eine gute Idee war.

 

 

Die Minus 45% die da für ZOOM stehen sind allerdings nur ein Teil der Wahrheit. Auf Sicht von knapp drei Jahren steht die Aktie derzeit immer noch sehr weit im Plus:

 

 

War es das schon?

 

Nein, ein Depot fehlt noch. Mein Tech-wiki, im letzten Jahr mit einem Zuwachs von 82% ein absoluter Überflieger, ist mit einem Minus von 5,9% aus dem Jahr gegangen. Es hat damit auf Sicht der letzten 2 ½ Jahre allerdings immer noch eine Performance von über 20% pro Jahr und steht damit knapp vor den Global Champions, die auf eine jährliche Rendite von 18,9 Prozent kommen.

Mit dem extrem guten Abschneiden in 2020 und dem sehr schlechten in 2021 hat das wiki „Global Tech-Champions“ in meinen Augen einen wichtigen Test nicht bestanden. Es war von mir so konzipiert worden, dass es auch durch schwierige Phasen gut hindurch kommt. Dazu enthält es neben den High-Growth Aktien viele große Tech Player die einen sehr hohen Cash Flow haben.

In der Krise des Jahres 2020 hat sich das Konzept ausgesprochen gut geschlagen. In 2021 aber hat es enttäuscht. Mal schauen, ob ich an meinem Tech-wiki etwas ändere.

 

Den Index auf lange Sicht schlagen

 

 

Seit neun Jahren schlage ich jetzt den Index. Das Depot hat in dieser Zeit um rund 440% zugelegt (20,6% pro Jahr) – das ist rund das Doppelte des MSCI World, der auf rund 220 Prozent kommt. Das ist ein toller Erfolg, schon gar wenn man bedenkt, dass weder die Finanzprodukte von boerse.de, noch die des Stuttgarter Aktienclubs, noch die der Vermögensverwaltungen Flossbach von Storch oder ACATIS in der Lage sind, besser abzuscheiden als ein simpler ETF auf den MSCI World. Sie alle laufen dem Index weit hinterher.

In der Grafik oben ist in meinem Depot ein Muster zu erkennen: Einem guten Jahr folgte anfangs immer ein eher schlechtes. Und dann kam 2020 – und das Muster wurde durchbrochen. Auf ein sehr gutes Jahr folgte noch ein sehr gutes Jahr. Und dann kam 2021. Noch ein gutes Jahr.

Nun hatten wir drei Ausnahmejahre in Folge. Das führt zu einem logischen Schluss: Das kann so nicht weiter gehen. Wir werden auch wieder Jahre mit einer glatten Null oder mit einem deutlichen Minus erleben.

 

 

Die letzten drei Jahre (Grafik oben) haben mein Depot um 137% steigen lassen. Das ist verrückt (viel). Natürlich freut mich das. Aber dieser stete Anstieg macht mir auch Sorge: Ein Teil dieser Gewinne geht auf eine erhöhte Bewertung der Unternehmen zurück – nicht aber auf höhere Gewinne. Ihre KGV’s sind expandiert.

Die Anlegerinnen und Anleger sind angesichts extrem niedriger Renditen bei Staatsanleihen bereit, Aktien auch bei Bewertungen von 32 zu kaufen (KGV von APPLE) oder gar von 37 (KGV von MICROSOFT). Wer will es ihnen verdenken. Das Problem dabei: So wie die Bewertungen gestiegen sind (KGV-Expansion) können sie auch wieder zurückgehen. Wenn die Zinsen steigen.

Wenn die Zinsen steigen. Ob das passiert ist derzeit nicht zu erkennen. Und natürlich gilt, wie immer bei Prognosen, dass sie besonders schwer zu machen sind, wenn sie die Zukunft betreffen. Wenn etwas in den vergangenen Jahren wieder und wieder angekündigt wurde, dann eine Zinswende.

 

Steigen die Zinsen?

 

Amerikanische Staatsanleihen notieren derzeit zu 1,6% (10-Jährige). Üblicherweise sind Anlegerinnen und Anleger zufrieden, wenn die Gewinne der Unternehmen 3% über der sicheren Rendite der 10-Jährigen liegen – das wären 4,5%. Das entspricht einem KGV von 22. Aktuell notiert der S&P 500 (forward) leicht darunter. Eine um einen halben Prozentpunkt höherer Rendite der 10-Jährigen – und das KGV des S&P 500 (forward) müsste auf 20 sinken. Das ist ein Korrekturpotential von 10 Prozent. Wenn die Zinsen steigen.

 

Problem Nummer zwei

 

Wir hatten mit 2021 zudem ein extrem ruhiges Börsenjahr. Die Abschläge im Jahresverlauf lagen im S&P 500 bei nur 5%. Das ist lächerlich niedrig. So etwas gab es in den vergangenen zehn Jahren nicht ein einziges Mal. Obwohl die Abschläge nach unten so niedrig ausfielen, haben die Anlegerinnen und Anleger mächtig gezittert. Manche von ihnen halten mittlerweile auch Abschläge von 5 Prozent schon für einen echten Crash.

Meine Vermutung: Die nächste Korrektur wird einige Anlegerinnen und Anleger kalt erwischen. Sie kennen nur die guten Zeiten. Und sie haben sich an die sehr niedrige Volatilität gewöhnt.

Ein so ruhiges Börsenjahr wie 2021 ist eine absolute Anomalie. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich das wiederholt.

 

Wie geht es weiter mit Big-Tech?

 

Auch die Rallye bei Big-Tech (APPLE, MICROSOFT, ALPHABET) wird sich in meinen Augen in der Form nicht fortsetzen. Die Bewertung der Unternehmen ist mittlerweile so überzogen, dass sie in 2022 bestenfalls ein Seitwärtslauf erwartet. Vielleicht sogar eine Korrektur.

Natürlich kann es auch nach oben gehen.  Dazu müssten die Gewinne aber auch sehr deutlich steigen. Das würde APPLE und MICROSOFT wieder in akzeptable Bewertungen bringen. Bei APPLE ist natürlich (wie immer) alles möglich: Die neue Datenbrille verkauft sich 100 Mio. Mal; ein Apple Car kommt schon in 2023 – und schon schießt die Aktie nach oben. Doch dieses Szenario ist in meinen Augen nicht sehr wahrscheinlich.

 

 

Der Abstieg des Jahres

 

Verlierer des Jahres ist der chinesische Online-Händler ALIBABA. Der Wert befindet sich nicht in meinem Depot. Ich habe allerdings in der Börsengruppe „Kleine Finanzzeitung“ seit November 2020 immer wieder darauf hingewiesen, dass das Risiko bei einem Kauf der Aktie extrem hoch ist – einerlei, wie günstig bewertet sie erscheint.

ALIBABA hat mittlerweile 63% an Wert verloren. 540 Mrd. Dollar Börsenwert sind damit verschwunden. Ob es dabei bleibt? Schwer zu sagen. ALIBABA ist durch diesen Absturz einer der günstigsten Mega-Caps auf dem Markt – mit einem KGV von 16,7. Aber was heißt schon günstig, wenn die Gewinne des Unternehmens in den kommenden Jahren überhaupt nicht abzuschätzen sind. Im Kern ist nicht einmal abzuschätzen, ob es ALIBABA in der bisherigen Form in ein paar Jahren noch geben wird.

Oft wurde ich im letzten Jahr gefragt, wieso ich denn an Werten wie ZOOM festhalte – vor ALIBABA aber warne. Der Niedergang ALIBABA’s ist seit ich die Börse beobachte nahezu einmalig. Er erinnert an die Vernichtung von YUKOS durch den russischen Staat. Auch in dem Fall hatte der Gründer (Michail Chodorkowskij) den Staat heftig angegriffen, so wie Jack Ma es im Herbst 2020 in China getan hat. Wie die Auseinandersetzung zwischen Vladimir Putin und Michail Chodorkowskij ausgegangen ist, ist bekannt. Michail Chodorkowskij selber hat sie überlebt (obwohl auch das eine Zeitlang nicht sicher war). Sein Unternehmen aber wurde komplett ruiniert und zerschlagen.

Wie die Auseinandersetzung zwischen dem chinesischen Staat und Jack Ma als Gründer von ALIBABA ausgeht ist schwer zu sagen.

Für mich ist ALIBABA kein Kauf. Mit einem Investment in das Unternehmen liefere ich mein Geld dem aus, was der chinesische Staatspräsident Xi mit ALIBABA vor hat. Will er ALIBABA (und damit Jack Ma) nur demütigen? Will er das Unternehmen vernichten? Will er ein ihm genehmes Management, das der Partei treu ergeben ist? Keiner weiß es. Ich nicht – und vermutlich weiß es Xi Jinping selber auch noch nicht. Derzeit.

Der ein oder andere Kotau von Jack Ma vor dem großen Führer Xi könnte das Schicksal von ALIBABA positiv beeinflussen. Könnte. Sicher ist das nicht. Und vermutlich ist Jack Ma für so etwas auch nicht der richtige Mann.

 

Mein Fazit

Erstens. Der S&P 500 ist am Silvestertag mit 4.766 Punkten aus dem Handel gegangen. Er steht damit um nur 42 Punkte unter seinem letzten Hoch. In der ersten Handelswoche des neuen Jahres hat er ein neues Hoch erreicht. Dann bröckelten die Kurse leicht.

Zweitens. Es ist damit zu rechnen, dass das neue Jahr deutlich höhere Abschläge mit sich bringen wird, als das alte. Die Börsenampel von grossmutters-sparstrumpf steht auf orange. Ich rechne im Jahresverlauf mit einer Korrektur.

Drittens. Trotzdem wird das Jahr vermutlich wieder einmal positiv enden. Ich rechne mit einem Index-Stand von um die 5.000 Punkten zum Jahresende. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert in der Welt. Und damit ist bekanntlich immer zu rechnen.

Viertens. Die Zeit des billigen Geldes könnte zu Ende gehen. Könnte. Sicher ist das keinesfalls. Für die Aktienmärkte würde das eine Phase mit viel moderateren Gewinnen bedeuten. Um das langjährige Mittel bei den Kurssteigerungen (rund 9% im MSCI World) wiederherzustellen, müsste der Index nach den 13 sehr guten Jahren die er jetzt erlebt hat, 17 Jahre lang nur moderat steigen. Mit etwa 5 Prozent im Jahr. Erst dann hätte er seinen Mittelwert wieder erreicht.

Gut möglich, dass wir uns an diese Vorstellung gewöhnen müssen.

 

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18 Kommentare

  1. JonnyK

    Hallo lieber Christian, ich bin erst seit knapp über 2 Jahren an der Börse dabei und mein Depot lief seitdem wirklich sehr gut. Inzwischen sind einige Positionen so groß geworden, da kommt mir immer wieder der Begriff Rebalancing in den Sinn. Daher meine Frage, ist es sinnvoll solche Positionen zu verkleinern, nur um Ihren Anteil im Depot wieder anzupassen, obwohl man von dem Unternehmen überzeugt ist und eigentlich nicht verkaufen möchte/würde? Mir geht es eigentlich auch um langfristige Geldanlage und wie wir nach einem deiner Beiträge auch wissen, macht hin und her die Taschen leer 😉

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Ganz schwierige Frage. In meinem Depot darf nur APPLE mehr als 10% ausmachen. Andere Anleger sehen das anders. Und fahren zum Teil gut dabei.
      Ich würde sagen: Du musst noch ruhig dabei schlafen können. Dann passt es.

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  2. Hans Maier

    Hallo Christian danke für deine interessanten Einblicke in deine Überlegungen und Erfahrungen. Probleme habe ich mit deiner grafischen Chartabbildung. Bitte um kurze Hinweise auf den bezugnehmenden Wert der aus deinen Beschreibungen nicht klar hervorgeht.

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Der Text bezieht sich ja immer auf den vorherigen Chart – und in der Regel habe ich das auch noch angemerkt durch die Bemerkung „Chart oben!“. Aber ich gehe in mich, ob ich da noch eine Bildunterschrift einfüge in Zukunft.

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  3. Franz Oberauer

    Hallo Christian Thiel, ich finde dein Wiki „Global Champions“ hat sich 2021 wieder gut geschlagen, und in deinem Wiki findet man nicht nur Wachstumswerte, sondern auch gute defensive Aktien! Viele wikifolios mit Tech/Wachstumswerte haben sogar eine negative Performance…ich muss mich 2021 auch mit 13 % zufrieden geben, werde aber meine Werte nicht ändern…ich teile die Meinung vom „Wahrsager“ nicht, dass value dauerhaft die Tech/Wachstumswerte schlagen wird, viele Tech/Wachstumswerte haben mittlerweile wieder ein attraktives Einstiegsniveau (wie vor Corona) wie z.B. Sea ltd. oder Pinterest…2020 mit dem EV/sales über 20 gehandelt sind jetzt wieder im einstelligen Bereich!
    Ich danke Dir für deine Transparenz.
    Viele Grüsse aus Oberbayern
    Franz Oberauer

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Das Problem bei dem Wort „Value“ ist ja schon alleine, wie es definiert wird. Das geschieht ja durch sehr simple Bewertungen zum Beispiel des KGV’s. Steht APPLE bei 16, dann ist es ein Value-Wert. Steht die Aktie aber bei 32, dann wird sie als Growth-Wert gewertet. Tja.
      Ich bin mit den defensiven Werten in der Tat sehr zufrieden. SHERWIN-WILLIAMS hat ein forward-PE von immerhin 33; ist das ein Growth-Wert? Ich kann es nicht sagen. Das Umsatzwachstum betrug in den letzten beiden Jahren nur 2-3%. Das Gewinnwachstum (EPS) lag allerdings in beiden Jahren über 30%.
      Auch LINDT, einer meiner Lieblingswerte bei den defensiven Werten war vom KGV her noch nie billig – und hatte noch nie hohe Zuwachsraten. Aber eine sehr solide Geschäftsentwicklung.
      NOVO NORDISK hatte in 2021 die beste Entwicklung – wird aber sicherlich korrigieren. Das KGV ist einfach zu hoch.

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  4. Kai Schilling

    Hallo Christian, möchte mich an dieser Stelle auch mal für die stets bodenständig und seriös anmutenden Einschätzungen und Behandlungen der Themen bedanken.

    Besonders relevant für mich ist im aktuellen Beitrag dein Wiki Global Tech Champions, da ich einen für mich nicht unerheblichen Betrag bei über 175€ pro Anteil angelegt habe. Der Hintergrund beim langfristigen Anlagehorizont ca.10 Jahren ist bei mir das Vertrauen, dass ich von diesen Tech Unternehmen keine Ahnung habe und ich froh bin, dass andere entsprechend recherchiert haben. Aktuell hat es ja bei diesem Wiki einen Rücksetzer von über 15% gegeben. Momentan lege ich in diese Schwäche hinein nach.

    Wie ist aktuell deine Einschätzung zu weiterem Abwärtspotential? Oder warte ich auf eine laut deinem Kommentar fällige Korrektur. Nein du hast keine Glaskugel aber Erfahrung. Danke für ein Feedback.

    Lieben Gruß,

    Kai

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Ich selber habe bei sehr ausgesuchten High-Tech Aktien nachgekauft – obwohl ich eine Korrektur erwarte. Ich empfinde die Bewertungen gerade bei Unternehmens wie APPLE oder MICROSOFT als zu hoch, was nicht zwingend heißt, dass sie in eine Korrektur gehen müssen. Sie können auch über die Zeit hinweg korrigieren. In dem Fall laufen die Kure mehr oder weniger seitwärts und da die Gewinne steigen wird die Aktie dann über die Zeit hinweg billiger in Bezug auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Meine Glaskugel kann dir da nichts Schlaues sagen. Leider.
      Ich selber warte derzeit damit, weitere Beträge in den Markt zu tun. Ab Mai muss ich dann eine größere Summe unterbringen. Das wird spannend.
      Schöne Grüße aus Berlin
      Christian

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  5. Viktor M

    Christian, vielen vielen Dank für Deine Arbeit. Es macht immer wieder großen Spaß Deine Texte zu lesen. Mach bitte weiter so.

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Danke dir!

      Antworten
  6. Wahrsager

    2021 fand die Sektorrotation statt, die du nicht wahrhaben wolltest.
    Ford war es eines der besten Werte im S&P 500 !!!

    Ich habe 2021 die Sektorrotation mitgemacht: weg von Tech und hin zu Value und habe eine Jahresperformance von 49% gemacht.

    Dieses Jahr bleib ich den Value Werten treu, denn die Zinsen werden steigen und Techwerte werden weiter abgeben.

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Oh je, mein lieber Wahrsager. Zu Menschen die behaupten, Sie könnten voraussagen welche Aktien im jeweiligen Jahr am besten laufen, habe ich ein sehr klares Verhältnis: Ich glaube Ihnen kein Wort. Ansonsten müsste es von dir ein wikifolio geben in dem nicht nur deine Performance nachweisbar zu sehen ist, sondern das auch von vielen, vielen Anlegerinnen und Anlegern gerne gekauft wird, da du so sehr erfolgreich bist. Und das gibt es natürlich nicht.
      Das was du machst nennt man Trading. Hier auf diesem Blog geht es um langfristige Geldanlage – nach Möglichkeit mit buy-and-hold. Natürlich darf man traden und wenn ich es richtig verfolge, sind die meisten die es mit Trading versuchen ziemlich erfolglos. Zumindest wenn sie sich dem Risiko aussetzen, dass man ihre Erfolge öffentlich einsehen (wie bei wikifolio). Sehr wenige Trader haben dort in den letzten Jahren ein vorzeigbares Ergebnis erzielt.
      Zu FORD will ich nur anmerken, dass die Aktie über die letzten 10 Jahre einen Return von 9,6% hatte (Quelle: Morningstar). Der Index kommt in dieser Zeit auf 15,9%. Mein Depotwert MASTERCARD kommt dort auf 27,9%. In meinem Depot bleibt MASTERCARD. Langfristig.

      Antworten
      1. Florian Wiedemann

        Hallo Christian, hallo Wahrsager,

        ich muss da jetzt auch noch meinen Senf dazu geben 🙂 Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber eine „Sektorrotation“ in einem Privatdepot bedeutet doch soviel wie, „ich habe einen Großteil verkauft und dafür irgendwas anderes gekauft“. Als Privatinvestor bedeutet das doch: Alle Gewinne werden SOFORT!!! mit 25% versteuert… und diesen effektiven Wertverlust will ich dann mit anderen Aktien wieder reinholen. Und wer weiß schon, wie dieses Jahr wird… genau, KEINER! Das macht doch für eine Privatperon gar keinen Sinn (außer dein Depot befindet sich nicht weit im Plus, aber dann hast du die letzten 10 Jahre was falsch gemacht).
        Im Schnitt der letzten 10 Jahre waren die Aktien des NASDAQ 100 die Top Performer (und gilt nicht: The trend is your friend UND Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen?).
        Und zum Schluss noch: Wenn der Gesamtmarkt fällt und das wird er, wenn die GAFAM (und TESLA und NVIDIA) Aktien in den Korrekturmodus wechseln sollten, dann kann sich der Rest dem meistens auch nicht entziehen.
        Fazit: Was soll eine Sektorrotation bringen? Ein S&P500 ETF wäre da doch die sinnvollere Investition, da ist dann auch FORD mit drin und wenn die TECH Aktien doch gut weiter laufen sollten, haste davon auch noch was.

        Viele Grüße
        Florian

        Antworten
  7. michael@lewin-online.de

    Lieber Christian,
    ich stimme mit dir bei beinah allen Punkten überein. Wenn es in diesem neuen Jahr nur um einen Gewinn in Höhe 7% ginge, sollten wir auch zufrieden sein, diese letzten Jahre haben uns wirklich verwöhnt. Ich versuche bescheiden zu bleiben.
    Ich danke dir auf diesem Weg nochmal für die vielen Ideen die ich im Laufe der letzten Jahre auch in der“ kleinen Finanzzeitung“ sammeln konnte.
    Ich persönlich hatte auf meinem Depot vom 1.1 bis zum 30.12.2021 in diesem Jahr wirklich einen Zuwachs in Höhe von 33,2% was mir vorher noch nie gelungen ist.
    Wie du auch immer betonst, spielt das Glück dabei auch eine große Rolle. Auch bin ich, schon wegen meinem Alter viel vorsichtiger als viele andere viel jüngere Investoren, die ohne große Angst an dieses Geschäft heran gehen. Ich habe immer Angst, und diese wie auch meine Frau bewahren mich vor größeren Abenteuer.
    Ich glaube nie an irgendwelche Vorhersagen, es zeigt sich beinah jeden Tag das sie immer öfter nicht stimmen. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

    Ich wünsche auch dir ein Jahr mit vielen glücklichen und richtigen Entscheidungen.
    Viele Grüße,

    Antworten
  8. Andreas Kunde

    Interessanter Jahresrückblick.
    Wenn du dieses Jahr eine Korrektur erwartest, weißt du dann auch welche Unternehmen du zu welchen Preisen nachkaufen würdest?

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Nein. So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Im einfachsten Fall behalte ich die Prozentzahlen bei und erhöhe bei allen Aktien ein wenig. Das ist aber mit hohen Kaufkosten verbunden. Ich denke noch nach, wie ich es mache.

      Antworten
  9. Joachim Kanngiesser

    In der ersten Grafik sind die Balken nach links verrutscht. 2022 ist erst 8 Tage jung mit negativem Wert 07.01.22. Alle Balken gehören eins nach rechts. Dann passt es. Glückwunsch zu der soliden konsequenten Performance. Es gibt immer Jahre, in denen man auch einmal unterliegt……

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Das ist ja witzig. Ich habe die Grafik von JustETF übernommen. Die scheinen da einen Programmierfehler zu haben. Leider kann ich keine neue Version nehmen, da dann die Zeiträume zwischen dem wiki und dem MSCI World nicht mehr übereinstimmen. Ich habe beide Zahlen ja zum gleichen Zeitpunkt erhoben – und das war noch ein klein wenig vor dem Ende des Börsenjahres. wikifolio beendet den Handel schon eher (diesmal am 30. Dezember) und damit alles stimmt, muss ich dann auch den Wert vom MSCI nehmen. Auch wenn der Handel am 31. noch weiterging.

      Antworten

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