Warum Rohstoffe nicht ins Depot gehören

Banken sind erfinderisch. Immer wieder entwickeln sie neue Geschäftsmodelle, um Geld mit dem Geld ihrer Kunden zu verdienen. Sie legen neue Fonds auf, um hohe Gebühren aus den Kundengeldern zu generieren. Wir hatten das schon – mit dem berüchtigten Sparkassenfonds der Sparkasse Mittelthüringen.

Dabei nehmen es viele Banken und Sparkassen bei der Werbung für ihre Produkte mit der Wahrheit nicht allzu genau. Zugegen – jetzt habe ich mich vielleicht doch etwas zu vorsichtig ausgedrückt. Die Wahrheit ist krasser: Sie lügen. Das sich die Balken biegen.

 

Gehören Rohstoffe in jedes Depot?

 

Eine dieser Strategien von Banken und Sparkassen sind Rohstoff-ETFs. Angeblich gehören Rohstoffe jetzt in jedes Depot. Sagen die Emittenten dieser ETFs. Klar. Die wollen uns ja auch was verkaufen. Aber nutzt uns das auch wirklich?

Dieser Frage geht heute der YouTuber Jens Rabe nach. Fachkundig wie immer.

 

Wenn du keinen Beitrag mehr verpassen willst, dann bestell doch einfach den Newsletter! So wirst du jedes Mal informiert, wenn ein neuer Beitrag erscheint!

 

 

4 Kommentare

  1. Inas

    Danke für diesen tollen Blog. Macht weiter so.

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Danke. Lob kommt immer gut.

      Antworten
  2. Teilaussteiger

    Warum Rohstoffe ins Depot gehören:
    1. Die einzige Assetklasse, die ich kenne, die die letzten 10 Jahre nicht gestiegen, sondern (sogar stark) gefallen ist, sind Rohstoffe. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie deshalb zwangsläufig steigen müssen. Aber die Abwärtsrisiken dürften begrenzt und die Wahrscheinlichkeit eines Diversifikationseffektes sollte gegeben sein.
    2. Es gibt nicht nur Rollverluste sondern es kann auch Rollgewinne (Contango/Backwardation) geben. Kommt zwar nicht so oft vor, aber das sollte man nicht unerwähnt lassen.
    3. Man hört (bis auf die Dauerbrenner Gold und Öl) schon lange nichts mehr von Rohstoffen – ein gutes Zeichen.

    Antworten
  3. Schneewittchen

    Hallo,
    ob das nicht zu einfach argumentiert ist. Sicher, werden Banken i.d.R. nicht die richtigen Rohstoff-Produkte empfehlen; aber das gilt ja auch für andere Produkte.

    Und die Frage ob die Beimischung eines Rohstoff-ETFs sinnvoll ist, lässt sich sicherlich nicht so einfach beantworten wie es Jens Raabe macht. Zahlen und Daten sind zu schlecht, ich kann aber verstehen, wer zur Beimischung der Rostoffe kommt. Um den Argumenten von Jens Rabe hier was inhaltliches entgegenzusetzen:

    – Bären/Bullenmärkte dauern bei Rohstoffe durchschnittlich 18 Jahre (wobei unsere Datenreihen mit Futers nur in die 50er JAhre zurückreichen, und auch ohne Futures wir keine so dollen Zahlen haben wie bei Aktien). Das der Chart also 11 Jahre Verluste zeigte, weicht nicht von der Regel ab. Es gibt die verschiedene Rohstoff-Indexe schon länger und wer sich diesen in den 1970ern oder 1980ern mal für beliebige 11 Jahre ansieht, wird alles andere als enttäuscht werden.
    – Die letzten Jahren sind durch Rollverluste geprägt gewesen – das war aber keineswegs immer so. Viel längere Zeiten gab es mit Rollgewinnen, weil jene es früher zumindest die Personengruppen überwiegten, die ihre Gewinne absichern wollten (Versicherungen und das sind Terminkontrakte) kosten ja für gewöhnlich. Daher darf zurecht diskutiert werden, ob sich etwas prinzipiell geändert hat oder man zumindest erwarten darf, dass sich ROllverluste und Rollgewinne ausgleichen.
    Zwei Renditetreiber wurden völlig unterschlagen:
    – Einmal die Doppelte Diversifikationsrendite (Rendite die durch die Rebalncing der Rohstoffe untereinander entsteht (wenn Öl gut läuft, wird dieses verkauft und dafür das schlecht laufende Gold eingekauft…bis dieses wieder steigt) und zum anderen die Diversifikationsrendite die durch Rebalncing mit den anderen Asets (z.B. Aktien) entsteht – hier wurde ja die gute Korrelationseigenschaft von Rohstoff zum Aktienmarkt erwähnt; jedoch nicht ausgeführt.
    – Zum anderen die Tatsache, dass Futurekosten nur bei Terminierung Kosten verursachen (ich gehe ja einen Vertrag ein, in einem Jahr Öl zu kaufen; bzw. die Fondsgesellschaft macht das). Dafür müssen 10% des Geldes an Sicherheit hinterlegt werden. Die restlichen 90% werden in kurzslaufende US-Bills investiert. Wer einen TotalReturn-ETF hält, darf sich also auch über die niedrigen Zinsen freuen, während das Geld zugleich im Terminkontrakt für einen „Arbeitet“.

    Das bedeutet: vier Renditequellen insgesamt (Rohstoffwert, Rollverlust/gewinn, Diversifikationsgewinn, Terminzins); wer sofort sagt, das kann nicht funktioniert muss alle vier Quellen zueinander abwegen. Ich kann nicht behaupten, sicher zu sein, dass Rohstoffinvestment für die Zukunft Sinn macht, aber von einer einfachen „INvestmentlüge“ dabei zu sprechen, ist schnell geschossen.

    Als Beispiel will ich noch den ARERO anführen. Sicher mag es als Anleger bessere alternativen geben. Aber ich würde darauf wetten, dass das Team um Prof. Weber davon überzeugt ist – und dies auch mit Daten belegt – dass eine Rohstoffmischung Sinn macht. Zumindest sehe ich keinen Vorteil für sie, zu behaupten, Rohstoffinvestment machten Sinn, wenn sie vom Gegenteil überzeugt sind (anders als bei Banken, die bei Rohstoff-ETFs eben eine höhere TER haben als bei einem Aktien-ETF).

    Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

sieben + 13 =