Nordex fällt weiter

Wer in den Jahren 2013 und 2014 bei dem starken Anstieg von NORDEX mit dabei war, der kann sich freuen, wenn er auf seinen Verstand gehört hat und beizeiten ausgestiegen ist – statt auf Alfred Maydorn (Der Aktionär) zu hören.

Der versprach noch immer höhere Kurse, selbst als NORDEX bei 32 Euro stand. Wer damals eingestiegen ist, der hat nun knapp drei Jahre mit fallenden Kursen hinter sich. Kein Ende in Sicht. Von den luftigen Höhen von 32 Euro ging es hinunter bis auf 7 Euro. Das sind knapp 80 Prozent Kursverlust. Ein Blutbad. Ich habe damals mehrfach vor der Aktie von NORDEX gewarnt.

 

Nordex macht Verluste

Unterdessen schreibt NORDEX nicht mehr schwarze Nullen, wie zuletzt in 2017.  Stattdessen stehen in diesem und wohl auch im kommenden Jahr Verluste an.

Hinzu kommen bei NORDEX noch häufige Managementwechsel, die die Lage zusätzlich verschlechtert haben. Das letzte Management musste 2017 seinen Hut nehmen, nachdem es die Anleger von Oktober 2016 an über viele Monate nicht über den in einsetzenden Abwärtstrend bei den Umsätzen und Gewinnen informiert hatte. Konkurrent VESTAS hatte das hingegen gemacht.

Als dann die Gewinnwarnung von NORDEX kam, war das Vertrauen der Investoren dahin – der Vorstandsvorsitzende musste gehen.

Kann Nordex wieder steigen?

 

Derzeit gibt es keine Anzeichen für eine Erholung bei NORDEX. Eher das Gegenteil ist der Fall. Der Kurs der Aktie könnte sich nach meiner Auffassung in den nächsten Monaten und Jahren in Richtung 5 Euro bewegen. Es wäre nicht das erste Mal, dass NORDEX so tief fällt – im Chart oben ist das gut zu sehen. 

Für Langfristanleger ist NORDEX ohnehin noch nie geeignet gewesen – auch das zeigt der Chart überdeutlich. Das Entscheidende bei einem Geschäftsmodell ist nicht, ob einem Produkt eine große Zukunft bevorsteht. Das ist bei der Windenergie ohne Zweifel der Fall.

Das entscheidende sind die Gewinne, die es mit seinen Produkten machen kann. Ob das bei NORDEX wieder der Fall sein wird, das darf bezweifelt werden – Bloomberg jedenfalls war schon im Frühjahr in diesem Punkt sehr pessimistisch. Zurecht. 

NORDEX ist nur die Nummer 6 bei Windturbinen (onshore). Das ist keine aussichtsreiche Position. Die Kosten für Forschung und Entwicklung sind hoch bei Windanlagen-Herstellern. Die Großen in der Branche können sie besser aufbringen als die Kleinen.

Auf lange Sicht dürfte es in der Branche zu weiteren Zusammenschlüssen kommen. NORDEX wäre dann vermutlich ein Übernahmeziel – und würde vom Kurszettel verschwinden.

In grossmutters-sparstrumpf haben Aktien wie NORDEX nichts verloren. Unternehmen die sich für eine langfristige Anlage eigenen, sollten ihre Umsätze und Gewinne steigern können. Und sie sollten das bereits seit einigen Jahren unter Beweis gestellt haben. NORDEX hingegen ist und bleibt ein Paradies für Trader.

Wenn der Kurs von NORDEX sich in einigen Jahren wieder einmal erholt, dann ist sicher auch wieder Alfred Maydorn mit von der Partie. Und singt ein Loblied auf die Aktie.

 

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