Derzeit folgt bei den DAX-Unternehmen eine Gewinnwarnung der nächsten. In der letzten Woche kamen BASF und FRESENIUS mit neuen, ‚revidierten’ Umsatz- und Gewinnprognosen. Nach unten revidierten Prognosen.
Die Banken kriseln ohnehin schon seit Jahren. Die Autoindustrie fährt von einem Tief zum nächsten. Der unklare Ausgang der Verhandlungen mit Großbritannien über das künftige Verhältnis zur EU kommt noch hinzu. Kommt ein ungeregelter Brexit, gehen Wirtschaftsexperten von einer Rezession in Großbritannien aus. Deutschland als Exportland kann das nicht egal sein. England ist ein wichtiger Handelspartner der EU.
Der DAX ist bereits mehr als 20 Prozent vom Hoch im Januar gefallen. Derzeit ist für diesen Abwärtstrend noch kein Ende in Sicht. Auch der MDAX hat diese deutliche Korrektur mitgemacht – er befindet sich allerdings mit einem Minus von 19,5 Prozent anders als der DAX derzeit noch nicht offiziell im Bereich eines Bärenmarktes. Was nicht ist, kann allerdings noch werden.
Bei alledem leben Anlegerinnen und Anleger bei deutschen Aktien noch immer in zwei sehr verschiedenen Welten. Wer in den letzten 10 Jahren auf den DAX gesetzt hat (schwarz), der steht mit 120 Prozent im Plus. Wer dagegen auf den MDAX (blau) gesetzt hat, der hat Gewinne von stolzen 320 Prozent.
Nur zum Vergleich: Der amerikanische Index S&P 500 hat inklusive der Dividenden (total return) ein Plus von 270 Prozent. Rechnet man die Wechselkursveränderungen zwischen dem Dollar und dem Euro noch hinzu, liegt auch der S&P 500 für deutsche Anlegerinnen und Anleger bei einem Gewinn von knapp 320 Prozent.
Auch diese Korrektur (beziehungsweise dieser Bärenmarkt) wird enden. Die großen Unterschiede in der Entwicklung von DAX und MDAX dürften allerdings auch dann bleiben. Kaum ein DAX-Unternehmen bringt Anlegerinnen und Anlegern so viel, wie ein einfacher MDAX-ETF. MDAX schlägt DAX – das ist und bleibt die einfachste Form, eine Outperformance zu erreichen.
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Die Idee, einen ETF auf den MDAX zu kaufen, finde ich sinnvoll und richtig.
Aber welchen? Einen ausschüttenden, einen thesaurierenden, einen Swapper oder ein physisch-replizierender?
Justetef liefert da vier verschiedene ETFs ….
Im Sinne möglichst hoher Performance bin ich unschlüssig ob thesaurierende nicht besser als ausschüttende ETFs sind. Kann sich dazu bitte jemand äussern?
Zu der Frage gibt es bestimmt mehr beim finanwesir. Ich selber würde sicherlich einen der größeren kaufen – und garantiert einen thesaurierenden. Also läuft es bei mir sicherlich auf den iShares (Blackrock) hinaus.
Hallo Herr Thiel,
Mich würde Ihre Meinung interessieren zu folgender Idee:
Könnte man einen ETF auf den MDAX ersetzen durch Aktien einer Beteiligungsgesellschaft, die in den deutschen Mittelstand investiert (Indus, Gesco)? So hätte man auch eine breite Streuung und gar keine jährlichen Kosten.
Danke.
VG Christian
Hallo Christian,
ich persönlich würde das nicht tun. Das Risiko scheint mir deutlich höher zu sein. Und die Kosten für einen ETF sind nicht hoch.
Schöne Grüße aus Berlin
Christian
Es handelt sich hier um den sogenannten „small cap-Effekt“, kleinere Unternehmen = höheres Risiko wird mit höherer Rendite belohnt. Langfristig dürfte der Effekt immer stattfinden, ob sich aber diese extreme Outperformance von MDAX zu DAX auf die Zukunft extrapolieren lässt, kann niemand seriös voraussagen. Ausserdem sollte man bedenken, dass der Effekt in der Regel bei fallenden Kursen auch in die andere Richtung funktioniert, auch wenn das bei der bisherigen Korrektur nicht so war.
Ein ungeregelter Brexit dürfte übrigens auch den MDAX treffen, oder nicht?
Die Outperformance des MDAX gegenüber dem DAX ist über einen sehr langen Zeitraum gegeben. Korrekturen treffen in der Regel besonders die small caps – in den USA ist das gerade sehr gut zu beobachten. Mid Caps dagegen meines Wissens nicht.
Was ein ungeregelter Brexit wirklich bedeutet, das wagt derzeit noch niemand vorherzusagen. Er würde vielen Unternehmen Probleme machen – vor allem aber den britischen. Natürlich würde es auch den MDAX betreffen.