20 Prozent Overperformance im Depot – das verrückte Börsenjahr 2020

Ein Rückblick (Teil 1)

 

Das Jahr 2020 geht dem Ende entgegen. War das ein verrücktes Börsenjahr! Fangen wir mit der guten Nachricht an: Der Gewinn im Depot von grossmutters-sparstrumpf ist mit rund 36 Prozent (Stand: 26. Dezember) sehr hoch ausgefallen.

 

 

Gute Jahre gab es schon einige für grossmutters-sparstrumpf – aber zwei so gute Jahre hintereinander, das ist neu – und unerwartet.

Im öffentlich geführten Depot, dem wiki „Global Champions“, ist der Gewinn mit 26,7 Prozent ebenfalls außerordentlich hoch. Wie gut ist das im Vergleich zum Index? Um diese Frage zu beantworten müssen wir uns anschauen, wie hoch die Performance im MSCI World (und im S&P 500) in diesem Jahr in Euro und inkl. Dividenden ausgefallen ist. Dazu werfe ich (wie in jedem Jahr) einen Blick auf einen ETF.

5,65 Prozent – so hoch ist der Return für dieses Jahr (Stand: 26. Dezember), wenn du vom Anfang bis zum Ende ganz einfach mit einem ETF auf den MSCI World in den Weltaktienmarkt investiert warst. Damit ist das laufende Jahr fast so gut wie das Jahr 2017 und deutlich besser als 2018 es war. Steckte dein Geld in erster Linie im amerikanischen Index S&P 500, dann stehst du auch in diesem Jahr etwas besser da als mit dem MSCI World. Du hast in dem Fall 7 Prozent Gewinn gemacht.

Fünf Prozent Gewinn, sieben Prozent Gewinn, wer bitte hat im März oder April mit einem Gewinn in dieser Höhe gerechnet? Viele Anlegerinnen und Anleger haben damals befürchtet, dass uns eine sehr lange Phase des wirtschaftlichen Abschwungs bevorsteht – mit entsprechen fallenden Börsenkursen. Ein Bärenmarkt eben. Oder ein Mega-Crash wie 1929.

Das ist nicht passiert – und dafür gibt es einen guten Grund: Die Regierungen haben in der Krise gehandelt. Die Notenbanken auch. Sie haben zum einen viel Geld in die Hand genommen. Sie haben zudem die amerikanischen Zinsen auf ein Rekordtief gedrückt. Zehnjährige Staatanleihen notierten noch vor zwei Jahren bei 3,2 Prozent. In der Krise fielen sie bis auf 0,5 Prozent – ein historisches Tief.

 

Wenn das kein Crash ist. Die Zinsen auf 10jährige amerikanische Staatsanleihen.

 

Während die Crash-Propheten auf den Zusammenbruch der Aktienmärkte setzten (der nicht kam), haben wir in Wahrheit einen Crash der Zinsen in den USA erlebt. Wer vor zwei Jahren für 100 Dollar, angelegt in Staatanleihen, noch 3,20 Dollar Zinsen bekam, der musste sich am Tief der Zinsen mit nur noch 50 Cent Vorlieb begnügen – 84 Prozent weniger. Niedrige Zinsen sind gut für Aktien. Auch das hat das Jahr 2020 einmal mehr gezeigt. Zusammen haben Regierungen und Notenbanken das schlimmste verhindert. Ein Glück.

 

Ich habe den Index geschlagen

 

Ob nun 5 Prozent oder 7 Prozent, das Depot von grossmutters-sparstrumpf hat, gemessen am wiki „Global Champions“ den Index mit gut 20 Prozent geschlagen. Rekord! Im privaten Depot sind es beinahe 30 Prozent Overperformance. Und auch das ist ein noch nie dagewesener Wert. Das private Depot schlägt zudem, wie schon im vergangenen Jahr und auch in 2017 die Nasdaq.

Hier kommt ein Blick auf das wiki (blau) und im Vergleich dazu den MSCI World (rot) im Chartverlauf für das Jahr 2020:

 

 

Ich habe im wiki mit gut 20 Prozent die größte Overperformance gegenüber dem MSCI World erzielt, die ich ja hatte. Aber selbst die 5 Prozent die der Weltaktienmarkt gebracht hat sind angesichts der Corona-Pandemie beachtlich. Das alles ist schön und gut – aber der Preis für diesen Gewinn, er war hoch. Anlegerinnen und Anleger mussten in diesem Jahr sehr viel aushalten. Wie viel? Schauen wir uns das mal genau an.

 

Wie die Verlustaversion dazu geführt hat, dass Anlegerinnen und Anleger in diesem Jahr 140 Prozent verloren haben

 

Im Frühjahr mussten wir alle zunächst einmal mit (Buch)-Verlusten in der siebenfachen Höhe leben. Da hat der Index (und auch das Depot von grossmutters-sparstrumpf) um rund 35 Prozent nachgegeben.

War es das schon?

Nein. Verluste werden von Menschen emotional mit dem zwei- bis dreifachen Gewicht bewertet wie Gewinne. Die 35 Prozent Verlust haben also (emotional) ein Gewicht von rund 85 Prozent. Dieses Phänomen heißt Verlustaversion.

Damit ist aber noch nicht Schluss der Rechnung. Im August ging es um knapp 8 Prozent nach unten (gefühlt sind das schon wieder 20 Prozent) und im Oktober noch einmal. Den Verlust von rund 6 Prozent bei dem Rücksetzer des Marktes im Juni (gefühlt: 15%) kommen noch hinzu.

Das war jetzt nur die Rechnung für alle, die nur auf die großen Schwankungen achten. Wer sein Depot täglich mit dem Smartphone checkt, der hat noch viel mehr zu leiden gehabt.

Nach meiner Rechnung mussten Anlegerinnen und Anleger in diesem Jahr (emotional) mit Verlusten von 140 Prozent klarkommen. Und das alles, um jetzt 5-7 Prozent Gewinn zu haben.

Diese Zahlen stehen in einem enormen Missverhältnis. Kein Wunder, dass so wenige Menschen ihr Geld an den Aktienmarkt tragen. Kein Wunder auch, dass so viele es nicht geschafft haben, im Tief Ende März zu kaufen. Und kein Wunder zudem, dass manche Anlegerinnen und Anleger in der Corona-Krise ihre Aktien verkauft haben. Ein Minus von 35 Prozent (gefühlt: 85 Prozent) in gerade einmal vier Wochen – das hat es am Markt in dieser Schnelligkeit noch nicht gegeben.

Diese sogenannte Verlustaversion ist einer der Hauptgründe, warum Menschen ihr Geld nicht in den Markt legen. Sie ist auch der Hauptgrund, warum Menschen (mit scheinbar rationalen Argumenten) Aktien verkaufen, nur weil die ein wenig korrigieren. Zumeist ist all das keine gute Idee.

Ich habe mich in diesem Jahr nur von einer Aktie getrennt (AMERICAN EXPRESS). Ich habe vier Mal, in steigende wie in fallende Kurse hinein, nachgekauft. Immer dann, wenn Geld da war. Der Kauf aus dem Monat April, nahe am Tief, hat sich am meisten gelohnt. Ich habe zu dem Zeitpunkt mein neues wiki „Global Tech-Champions“ gekauft und stehe mit diesem Kauf um 90 Prozent im Plus.

Dieser Nachkauf hat mit dazu beigetragen, dass das private Depot von grossmutters-sparstrumpf auch in diesem Jahr deutlich besser läuft als das öffentlich geführte Depot, das wiki „Global Champions“. Die Sieger aber sind in beiden Fällen die gleichen. Schauen wir sie uns mal an.

 

 

Wer waren die Gewinner?

 

Erstens: APPLE. Bei den großen Werten mit mehr als 2 Prozent Anteil am Depot, hat, wie schon im letzten Jahr, APPLE gesiegt. Das Unternehmen konnte in der Krise bei Konsumentinnen und Konsumenten punkten und zog in der Beleibtheit an Amazon vorbei. Auf Platz eins. Zudem sind Computer, iPads, AirPods wie Smartphones in diesem Jahr gefragte Produkte gewesen. Gut für APPLE.

 

 

Zweitens: AMAZON. Der E-Commerce hat in diesem Jahr durch die Corona-Krise einen deutlichen Schub bekommen. Das Umsatzwachstum bei AMAZON dürfte im kommenden Jahr abflachen. Das macht in meinen Augen aber nichts. In der Krise haben sich viele Menschen daran gewöhnt, im Internet zu bestellen. Diese Kunden kehren dem Internet nicht mehr den Rücken. Sie sind für den stationären Handel verloren. Der ist schon seit Jahren der Verlierer. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nur verstärkt.

 

 

Drittens: CHIPOTLE. Auch die Restaurantkette CHIPOTLE MEXICAN GRILL konnte in der Krise profitieren – mit stark anziehenden Onlineverkäufen (per App) und der Abholung in speziellen Chipotlanes. Die Kunden haben das Angebot gerne genutzt. CHIPOTLE steht im Depot von grossmutters-sparstrumpf zum einen für den Trend zum Essen außer Haus (wie auch STARBUCKS). Das Unternehmen setzt darüber hinaus aber auch auf den Gesundheitstrend und ökologisch angebaute Lebensmittel. Dieses Image des Unternehmens kommt insbesondere bei einer gut verdienenden Kundschaft sehr gut an.

 

 

Viertens: NETFLIX. Das Streaming-Unternehmen NETFLIX ist ein klassischer Gewinner der Corona-Krise. Stay-at-home heißt für viele Menschen, dass sie einen erhöhten Bedarf an Unterhaltung haben. Davon hat neben NETFLIX auch DISNEY mit seinem neuen Streaming-Dienst Disney+ profitiert.

 

 

Fünftens: JOHN DEERE. Der Landmaschinen-Hersteller konnte bereits im August ein neues Allzeithoch erreichen – und ist seither noch viel stärker gestiegen. Damit folgt die Aktie der Regel, dass die wahrscheinlichste Folge eines Allzeithochs – ein weiteres Allzeithoch ist. Als Hersteller von Treckern und Erntemaschinen ist JOHN DEERE von den Preisen für Agrarrohstoffen abhängig. Steigen die, dann haben die Landwirte das Geld, sich neue Maschinen zu kaufen. Fallen die Preise, dann stagniert das Geschäft. JOHN DEERE gehört also zu den zyklischen Werten im Depot.

Im August zogen die Preise für Agrarrohstoffe an. Vor allem Sojabohnen sind im Jahresverlauf um rund 35 Prozent teurer geworden. Das ist gut für die Farmer. Und damit auch gut für JOHN DEERE.

 

 

Sechstens: NIKE. „Kein Depot ohne Sportartikelhersteller“, sage ich gerne. Es war, angesichts der Pandemie, keine besonders gutes Jahr für NIKE: Aber auch kein schlechtes. NIKE liegt ziemlich genau im Durchschnitt des Depots.

 

 

Die Verlierer

 

Zum zweiten Mal in Folge ist der Sportartikel-Hersteller UNDER ARMOUR (Chart oben) in meinem Depot einer der (wenigen) Verlierer. Ich bleibe aber trotzdem investiert. Ebenfalls zu den Verlierern gehört WIRECARD. Mein Depot hat alleine durch den Bilanzskandal und die anschließende Insolvenz des Unternehmens rund 3 Prozent verloren. Ich habe die Aktie umgehend verkauft als klar war, dass WIRECARD 2 Mrd. Dollar an Bankguthaben auf den Philippinen erfunden hatte. Das war ein großer Verlust für mein Depot und hat mein Vertrauen in den Standort Deutschland nicht gestärkt.

 

 

Die Newcomer im Depot

 

ETSY (Chart oben) ist seit März neu im Depot und hat den Bereich E-Commerce verstärkt. Die Aktie steht dort mit 178 Prozent im Plus. ETSY betreibt ein portal zum verkauf von handgemachte Produkte – und legte in der Krise beim Umsatz und beim Gewinn stark zu.

 

 

BOOKING. Der zweite Nachkauf aus dem März hat sich bislang deutlich weniger bewährt, wird auf lange Sicht allerdings ebenfalls zu den Gewinnern gehören. BOOKING betreibt das gleichnamige Reiseportal und dürfte nach der Krise stärker sein denn je. Die Aktie liegt im Depot mit gut 10 Prozent im Plus.

 

 

PELOTON. Erst seit Mitte September ist PELOTON INTERACTIVE im Depot. Der Home-Fitness-Spezialist steht bei mir derzeit mit 80 Prozent im Plus. Zusammen mit den Aktien von NIKE, LULULEMON, PLANET FITNESS und ADIDAS befindet sich PELOTON auch im Sport-Basket, das ich zusammen mit Katharina Dauenhauer entworfen habe. Katharina ist Mitglied der Redaktion der Facebook Aktiengruppe „Kleine Finanzzeitung“. Das Sport-Basket und seine Entwicklung kannst du als wiki „Global Sport-Champions“ verfolgen. Du findest es hier. Natürlich soll auch das Sport-Basket den Index schlagen.

 

Mein Fazit

 

Grossmutters-sparstrumpf hat mit gut 20 Prozent im wiki „Global Champions“ im ablaufenden Jahr eine sehr große Overperformance erzielt. Das hat verschiedene Gründe.

# Weil dies ein Jahr der Tech-Werte war. Diesen Aspekt des Jahres 2020 werden wir uns im dritten Teil des Jahresrückblicks am Mittwoch (30. Dezember) noch genauer ansehen.

# Weil ich Zykliker gerne meide.

# Weil auch die Werte der Old Economy in den letzten Wochen wieder stark gestiegen sind – wie DISNEY.

# Und weil ich nicht auf die Anhänger der Dividendenwerte gehört habe, die mich in den letzten Jahren unablässig vor meiner Strategie gewarnt haben. Dividendenwerte seien gut in Krisenzeiten, haben sie immer wieder kommentiert – auch hier auf dem Blog. Davon war in dieser Krise nichts zu merken. In der Krise boten Aktien wie COCA COLA (-12% im laufenden Jahr), AT&T (-33%) und ANHEUSER-BUSCH (-24%) keinerlei Schutz. Selbst PROCTER& GAMBLE mit seinen zahlreichen Hygieneprodukten kam in 2020 gerade einmal auf eine glatte Null und liegt damit noch deutlich hinter dem Index. Dagegen avancierten Aktien wie MICROSOFT und APPLE zu Häfen der Sicherheit, beides alles andere als Dividendenaristokraten.

Der Gewinn im Depot hätte in diesem Jahr sogar noch deutlich größer ausfallen können – rund 6 Prozent. Warum? Um diese Frage wird es im zweiten Teil meines Jahresrückblicks gehen, der am Montag erscheint.

Stay tuned.

 

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18 Kommentare

  1. Klaus B.

    Ich habe eine Frage zum Verkaufen von Aktien. Oben schreibst du,dass du keine Aktien verkauft hast, aber bei onvista steht dass du Disney verkauft hast.
    Ich bin mir beim Thema Verkaufen sehr unsicher.
    Sind Teilverkäufe ok, was ist bei der Steuer zu beachten?
    Vielleicht kannst du mal zu diesem Thema einen Artikel schreiben. Ich bin mir sicher dass das auch viele andere Leser deines sehr guten Blogs interessieren würde.

    Vielen Dank

    Antworten
    1. gmss_admin (Beitrags-Autor)

      Ich habe im Herbst 2019 die Position von DISNEY im Depot ein wenig verringert. Steuern fallen bei Verkäufen im wiki nicht an. Alle Käufe und Verkäufe poste ich immer umgehend in der Facebook-Börsengruppe „Kleine Finanzzeitung“.

      Antworten
  2. Stefan

    Hallo Christian!
    Ich habe dank dir Anfang des Jahres angefangen mich mit dem Thema Börse zu beschäftigen und dein Wiki war eine sehr gute Orientierung bei der Anlage meines Depots. Vielen Dank dafür!
    Mich würde interessieren wie du deine Aussichten einschätzt auch nächstes Jahr „den Index zu schlagen“. Ich lese in diesem Zusammenhang immer viel von Branchenrotation. Würde mich interessieren wie du das einschätzt (ich hoffe ich nehme damit nicht schon Teil 3 deines Jahresrückblicks vorweg). 😉
    Viele Grüße

    Antworten
    1. gmss_admin (Beitrags-Autor)

      Mir hat die (angebliche) Branchenrotation im November nicht geschadet. DISNEY ist in dem Monat sehr gut gestiegen. Ich werde am Mittwoch einiges dazu sagen, ob die Tech-Titel auch in 2021 den Markt schlagen können bzw. werden.
      Aber so viel kann ich sagen: Dass die FAANG-Aktien bald nicht mehr weiter steigen werden, das lese ich jetzt seit 5 Jahren, seit es das wiki und meinen Blog gibt. Diese These ist sicherlich eine von denen, die sich am aller-häufigsten als falsch herausgestellt hat.
      Schöne Grüße aus Berlin

      Antworten
  3. Joachim Kanngiesser

    Danke, jetzt ist die Transparenz gegeben und einfach nachvollziehbar. Und plausibel.

    Antworten
  4. MorningBriefing

    Tolle Leistung. Jede Rendite in 2020 war mit Mut und sehr hoher Vola erkauft. Die DrawDowns im Frühjahr waren durchaus sehr heftig – wer dort nachgekauft hat (statt panisch zu verkaufen), hat alles richtig gemacht. Auch eine Neuausrichtung der Branchen hat sich ausbezahlt.

    Antworten
  5. Joachim Kanngiesser

    Die Vergleichsbasis sollte passen. Der zitierte Wert basiert auf Kurs USD, das paßt nicht und ist zudem ein ETF von iShares. M.E. Ist der echte Benchmark der MSCI World. Wenn dieser auf USD Basis läuft muß er auf EURO-Basis umgerechnet werden. Dadurch könnte die Overperformance YTD 2020 noch besser ausfallen, evtl + 23 % Über – Performance. Ein Vergleich mit NASDAQ-100 sehe ich aufgrund der Portfolio-Zusammensetzung gar nicht.

    Wie bekommt man eine solide Benchmark-Vergleichsrechnung wirklich hin ?
    Basis ETF iShares World oder MSCI Worls Index Umrechnung USD auf € ?
    Welche Basis ? Börse.de ? Onvista ? Oder was am besten ?
    Wie klappt die echte Vergleichsbasis auch für jeden anderen am besten ?

    Antworten
    1. Christian Thiel

      Anscheinend schaut niemand auf die Fakten, auch du nicht. Ich habe die Zahlen in Euro genommen – schau es dir doch auf justETF einfach mal an ehe du Vermutungen anstellst, wie es sein könnte.

      Antworten
      1. Joachim Kanngiesser

        Habe ich gesehen und auch heute per 26.12. nachvollzogen. Demnach ziehst Du es vor – was ja völlig OK ist – als Benchmark zwei iShares ETF auf Euro-Basis den MSCI World und den S&P 500 heranzuziehen und nicht den MSCI Index. Im ersten Fall gibt es eine geringe Tracking-Differenz im Fall Original-Index auf USD Basis müßte der Wert lästigerweise auf EURO umgerechnet werden.

        Wie auch immer
        Glückwunsch zu dieser TOP-Performance. Ein Freund liegt ähnlich gut.
        Wie erklärt sich denn die Differenz von 10% zwischen Deinem Portfolio und dem Wiki global champions ?
        Nur fehlende Dividenden, Gebühr 0,95% p.a. , Performance Fee ….?
        Oder sind die Portfolien auch inhaltlich leicht unterschiedlich ?

        Antworten
        1. Christian Thiel

          Ich habe mal Dr. Gerd Kommer gefragt, wie er es machen würde. Umrechnen wie du es vor hast geht gar nicht, weil der Dollar zu einer völlig anderen Zeit gestiegen sein kann als die Kurse. Wissenschaftlich korrekt ist nur ein Weg: Du nimmst dir von den Seiten von MSCI den Wert in Euro und zudem auch noch als total return. Dann hast du einen korrekten Wert.
          In der Praxis macht das niemand (aber Gerd Kommer würde das ohne Zweifel machen). Ein thesaurierender ETF auf Eurobasis tut es allerdings auch. Sagt Gerd Kommer. Einen größeren Unterschied zwischen den beiden Werten kann es nicht geben. Nur minimale Abweichungen.
          Den Unterschied zum Depot von 10 Prozent habe ich gerade schon erklärt.

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  6. Franz Oberauer

    Hallo Christian Thiel, ich gratuliere Dir zu dieser Performance und danke Dir für deine Transparenz. Ich habe in meinen privaten Depot eine ähniche Performance geschafft dank deiner Bücher, dem Finanzcoaching im Herbst 2019 in Berin und auch wegen der Mitgiedschaft in der kl. Finanzzeitung.
    Gruß aus Mammendorf
    Franz Oberauer

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    1. Christian Thiel

      Glückwunsch, lieber Franz. Mich freut das sehr. In den Geldseminaren von mir ist es sehr zu spüren, dass immer mehr von denen die kommen schon ziemlich gut sind (und besser abschneiden als der Index). Das war vor zwei Jahren noch ganz anders – da lagen viele sehr weit hinter dem Index.

      Antworten
  7. Thomas

    Warum wird der MSCI World Index als Vergleichsindex genommen, wenn das Depot eher mit dem NASDAQ 100 verglichen werden kann?

    Dann hat das Depot eine krasse Unserperformance an den Tag gelegt !

    Ein NASDAQ 100 ETF hat bis heuer eine Rendite von 32% erzielt.
    Und die Kosten für den ETF betragen nur 0,31% !!

    Antworten
    1. Christian Thiel

      Du darfst ein Depot das LINDT enthält, JOHN DEERE, CHIPOTLE, STARBUCKS, NIKE, MASTERCARD, ADIDAS, CTS EVENTIM, DISNEY, SHERWIN-WILLIAMS, NOVO NORDISK und PLANET FITNESS gerne mit dem Nasdaq 100 vergleichen. Ich werde das auch weiterhin nicht tun.
      Für alle die das Depot nachbilden (dafür ist das Depot ja gedacht) hat es eine Performance von rund 30 Prozent gebracht. Mit sehr geringen Kosten. Die dürften sogar niedriger liegen als 0,31 Prozent, da ich im Verlauf eines Jahres nur sehr wenig kaufe und verkaufe

      Antworten
      1. Joachim Kanngiesser

        Du beziehst Dich auf den ETF iShares World mit einer positiven Abweichung von + 5,65 %. Das ist Basis EURO und damit OK. Wichtig ist doch aber der Index MSCI World auf USD Basis aktuell + 3,88 %.

        Für Dich ist es nicht so entscheidend, ob Du eine Overperformance von 20 % oder sogar 23 % hast ?
        Welche Benchmark sollen/ müssen wir anziehen für einen soliden Vergleich zum Benchmark ?
        Ist hier ein ETF iShares WKN A0RPWH auf Basis EURO mit Tracking Difference wirklich ok ?
        Oder sollte hier nicht der echte MSCI World Index von Börse.de USD Basis mit EURO Umrechnung erfolgen?

        Was ist hier solide, wenn der MSCI World am besten passt ?

        .de

        Antworten
        1. Christian Thiel

          Duz schlägst du mir vor, mein in Euro geführtes Depot (das Dividenden vereinnahmt) mit einem Index in Dollar zu vergleichen (der keine Dividenden enthält). So etwas nennt man (zurecht) einen Falschvergleich. Und das ist alles andere als solide.
          Deine Zahlen leuchten mir zudem nicht ein. In Dollar hat der MSCI World eine Performance (inklusive Dividenden) von über 14 Prozent. Kann man sehr leicht sehen, wenn man bei justETF die Performance von Euro auf Dollar umstellt.
          Ich habe es gerade noch einmal gemacht: Da steht 14,66 Prozent (Dollar): https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B4L5Y983#returns

          Antworten
          1. Joachim Kanngiesser

            Das ist nicht das Thema. Habe den JustETF Wert nachvollzogen YTD 5,65% ist hier der Wert. Wir beide wissen ja auch, daß Onvista mit 5,06 % wieder einen anderen YTD 2020 Wert mit 4,34% hat wie JustETF. Aber das ist ja schon immer so, wie Du auch vor 2 Jahren festgestellt hast.

            Ich beziehe mich auf Deine Aussagen. TOP Jahr mit 36 % in Deinem Portfolio. Und ca 26 % in dem Wiki global Champions. Und hier frage ich einfach : woher kommt die Differenz von ca 10 % ?

            Dein eigenes Portfolio ist inhaltlich nicht 1:1 deckungsgleich oder ?
            In das Zertifikat fließen ja keine Dividenden mit ein, hast Du einmal geschrieben……
            Und die Gebühr von 0.95% und sonstige TX-Kosten mit 0,31% erklären nicht 10% Differenz ?

            Oder habe ich hier etwas falsch verstanden / übersehen ?

          2. Christian Thiel

            Erstens. Die Kosten (rund 3 Prozent). Zweitens: Privat gab es sehr lohnenden Nachkäufe, die ich in der Facebook-Gruppe „Kleine Finanzzeitung“ auch jeweils angekündigt habe. Macht noch einmal rund vier Prozent extra. Drittens: PINTERST. Ist im privaten Depot und hat sich sehr gut entwickelt. Konnte ich aber im wiki nicht kaufen. Sie ist dort schlicht nicht handelbar. Früher lieg das wiki besser als das private Depot – derzeit ist es anders herum.

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