Gold fällt weiter

Seit vier Jahren fällt der Goldpreis von einem Tief zum nächsten. In diesem Jahr hat er seine Talfahrt ungerührt fortgesetzt. Mit ihm stürzen außerdem auch die Aktien von Goldminen. Gleichzeitig fällt auch Silber ebenso wie die Industriemetalle auf immer neue Tiefststände.

Vier Gründe sprechen im Moment für eine Fortsetzung des Abwärtstrends beim Gold.

 

ERSTENS. Fallende Ölpreise gingen in der Vergangenheit in der Regel mit fallenden Goldpreisen einher. Auch die Umkehrung trifft zu. Steigende und stark steigende Ölpreise fielen mittelfristig und langfristig mit steigenden Preisen für Rohstoffe und Edelmetalle zusammen. Im Moment fallen Rohstoffe ebenso wie Edelmetalle und wie der Ölpreis.

 

ZWEITENS. Der letzte Bärenmarkt für Gold dauerte von 1980 bis 2001 – ganze 21 Jahre. Auch diesmal könnte es zwei Jahrzehnte bergab gehen. Das sagt jedenfalls der Analyst Thomas Gebert. Er sieht ein regelmäßiges Muster von etwa 10 Jahren mit steigenden Gold- wie Rohstoffpreisen die von 20 Jahren mit eher fallenden Kursen gefolgt sind.

 

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Die Entwicklung des Goldpreises in den letzten 5 Jahren (in Dollar)

 

DRITTENS. Ein steigender Goldpreis ging in der Vergangenheit mit erhöhter Inflation einher. Davon ist derzeit nichts zu sehen. Zinsen wie Inflation bleiben möglicherweise noch für viele Jahre auf einem noch nie gesehenen, niedrigen Niveau. In der Nähe der Null-Linie.

 

VIERTENS. Die Analysten geben unterdessen immer tiefere Kursziele für Gold aus. Den fairen Wert sehen sie bei 750-850 Dollar. Was auch immer in ihren Augen ein „fairer Wert“ ist. Wahrscheinlich meinen sie damit den Preis, zu dem Gold in einer Vielzahl von Minen aus der Erde geholt werden kann. 800 Dollar als Kostenbasis für Gold, das ist zurzeit für viele Unternehmen ein realistischer Wert.

Die niederländische ABN Amro-Bank sieht den Goldpreis noch in diesem Jahr unter 1.000 Dollar und Ende 2016 bei 800 Dollar.

Notverkäufe von Staaten (Venezuela) und Panikverkäufe von Anlegern können den Preis des Edelmetalls aber noch viel niedriger drücken. Gold ist ein reines Spekulationsgut – und das kann, kommt es einmal ins Straucheln – auch weit jenseits seines Herstellungspreises fallen. Immerhin ist es ja zuvor, getrieben von Spekulanten, auch sehr weit gestiegen. Claude Erb, ein ausgewiesener Rohstoff-Experte, prognostiziert einen Goldpreis von nur noch 350 Dollar. Der große Gold-Crash steht demnach möglicherweise erst noch bevor.

Das kann aber noch eine ganze Weile dauern. Die letzte Gold-Baisse hat den Goldpreis von der luftigen Höhe von 850 Dollar bis in das Tal der Tränen bei 255 Dollar geführt. Das war im Jahr 2001. Zwei Jahre später träumten dann die ersten Analysten von stark steigenden Kursen – und prognostizierten neue Traumkurse – von 350 Dollar.

Gold bleibt auch weiterhin eine gefährliche Anlage. Das Edelmetall hat weiterhin seinen Boden noch nichtgefunden. Da Gold keine Nachfrage in der Realwirtschaft hat, kann das auch noch lange dauern. Grossmutters Sparstrumpf bleibt dabei: Gold hat in einem auf Sicherheit und Wertzuwachs orientierten Depot zurzeit nicht zu suchen.

 

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