Eine Aktie ist eine Unternehmensbeteiligung. Eine gute Aktie ist am langen Ende immer eine, bei der das Unternehmen es versteht, im Laufe der Zeit mehr Cash zu generieren. Es macht mehr Umsatz, generiert einen höheren Cash Flow oder weist mehr Gewinne aus.
Wenn das Unternehmen das Geld dann an die Aktionäre auszahlt – super. Wenn nicht (wie bei Amazon) dann bin ich nur glücklich, wenn es das Geld gut in sein Business anlegt (und nicht in hohe Managergehälter). Und genau das tut Amazon. Amazon-Chef Jeff Bezos erschließt für sein Unternehmen immer neue Geschäftsfelder (Amazon Web Service, Streaming, Amazon Supply Chain, Echo). Und er nutzt sein Geld, um Amazon auch in neuen Märkten wie Indien gut zu positionieren. Also bin ich auch ohne Dividende ein zufriedener Aktionär von Amazon.
Apple verteilt sein Geld großzügig
Apple, eine meiner Lieblingsaktien, ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Unternehmen viel Geld verdient – und das es dieses Geld auch an die Aktionäre ausschüttet. Und da Apple sehr viel Geld verdient – mehr als jedes andere Unternehmen auf diesem Planeten – kann die Firma ihre Dividende Jahr für Jahr deutlich anheben.
Zu was das führt? Apple erhöht seine Dividende im Moment um rund 11 Prozent im Jahr. Wie lange dauert es, bis sich auf diese Weise die Dividende verdoppelt hat? Es sind gerade einmal 6,6 Jahre. Und da die Dividende und die Steigerung der Dividende bei Apple extrem sicher ist (und das KGV nur 10 beträgt), ist Apple in 2016 meine Aktie des Jahres. Ich habe den Anteil von Apple am Depot von grossmutters-sparstrumpf deutlich erhöht.
Better Buy – Daimler vs. Novo Nordisk
Oder nehmen wir den Insulin-Spezialisten Novo Nordisk. Er zeigt sehr schön, wie wichtig es ist, nicht nur auf die aktuelle Dividendenrendite einer Aktie zu achten, sondern darauf, ob es in Zukunft mehr Cash verdienen wird. Ob es seine Ausschüttungen an die Aktionäre also im Laufe der Zeit erhöhen kann.
Die reine Dividendenrendite ist zum Beispiel bei Daimler beinahe immer höher als bei Novo Nordisk. Aktuell liegt sie bei Daimler bei 3,55%. Für Novo Nordisk dagegen nur um die 2%. Klingt auf den ersten Blick, als wenn Daimler die bessere Dividendenaktie wäre.
Wer jedoch einen Blick auf den Anstieg der Dividende wirft, der sieht, wie viel mehr Cash Novo Nordisk im Laufe der Zeit generieren konnte.
Daimler hat in 1998 eine Dividende von 2,35 € gezahlt. Wem diese Zahl recht bekannt vorkommt, der hat Recht. Es ist beinahe genau die Dividende, die Daimler auch 2014 ausgeschüttet hat. Es kommt noch schlimmer: Daimler hat seine Dividende in diesen gut eineinhalb Jahrzehnten zwei Mal deutlich senken müssen (2001 und 2008). Einmal wurde sie auch ganz ausgesetzt (2009). Durch die starke Anhebung der Dividende für 2015 kommt Daimler immerhin auf ein Plus von 38,3 Prozent gegenüber dem Stand von 1998.
Und Novo Nordisk? Das Unternehmen hat im gleichen Zeitraum seine Dividende jedes Jahr bezahlt. Es hat sie auch nie senken müssen. Stattdessen stieg die Ausschüttung von 0,01€ auf 0,67€. Der Anstieg in Zahlen: 6.700 Prozent (+26,3% pro Jahr). Atemberaubend.
Natürlich reflektiert auch der Aktienkurs der beiden Unternehmen diesen Unterschied. Daimler konnte in diesen 18 Jahren seinen Aktienkurs nicht um ein einziges Prozent erhöhen. Novo Nordisk hingegen stieg um sagenhafte 2.000 Prozent.
Das Fazit
Eine hohe Ausschüttungsquote eines Unternehmens ist in Ordnung. Für einen langfristigen Investor ist aber wichtiger, dass ein Unternehmen seinen Cash, seine Gewinne und/oder seine Dividende langfristig steigern kann.
Das ist Apple, Amazon, Disney, Mastercard, Nike und Novo Nordisk in den vergangenen beiden Jahrzehnten gelungen. Vielen Dividendenkönigen im DAX (Telekom, Eon, RWE, Daimler) aber nicht.
Apple, Amazon, Disney, Mastercard, Nike und Novo Nordisk sind alle Teil des Musterdepots „Die besten Aktien der Welt“ von grossmutters-sparstrumpf, das es jetzt auch als wikifolio gibt. Als wiki heißt es allerdings etwas anders. Die Idee mit den „besten Aktien“ hatten schon andere. Deshalb heißt das wiki jetzt „Global Champions“. In einigen Wochen ist das wiki auch handelbar. Wer sich gerne dafür vormerken möchte – das geht hier.
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