Harte Zeiten für Coca-Cola – Aktionäre

 

Nachdem schon der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock in der letzten Woche vor Aktien mit hoher Dividendenrendite gewarnt hat, hat jetzt auch der größte private Investmentdienst der Welt, fool.com drei Aktien benannt, die bei steigenden Zinsen unter die Räder  kommen könnten.

Es sind die Bluechips COCA-COLA, GENERAL MILLS und PROCTER & GAMBLE. Die Argumente von Autor Jeremy Bowman sind ähnlich wie die von BlackRock. Anleger werden in den nächsten Jahren wieder verstärkt in wachstumsstarke Titel umschichten. Anleger die in den letzten Jahren vor allem auf Titel mit einer hohen Dividendenrendite gesetzt haben, werden wieder verstärkt in Staatsanleihen umschichten. Weil die Zinsen steigen.

Die genannten Aktien haben in den letzten Jahren stark vom Trend zur Dividendenaktie profitiert. Ihr KGV ist über die Jahre deutlich gestiegen. Trotz eines schwachen Wachstums ist COCA-COLA in diesem Jahr bis zu einem KGV von immerhin 28 geklettert, ehe die Aktie dann etwas nachgab.

Steigende Umsätze, steigende Gewinne und eine steigende Dividende zählen für den Anleger

Steigende Umsätze, steigende Gewinne und eine steigende Dividende zählen für den Anleger

 

Bei der jetzt anstehenden Rotation drohen wachstumsschwächere Aktien wie COCA COLA oder PROCTER & GAMBLE unter die Räder zu kommen.

 

Was ist eine gute Dividendenaktie?

Am besten rentieren sich für Langfristanleger Unternehmen, die eine deutlich Steigerung von Umsatz, Gewinn und Dividende aufweisen  . Das ist bei Unternehmen wie FACEBOOK, AMAZON, STARBUCKS, MASTERCARD, APPLE der Fall.

Das war auch bei COCA-COLA lange Zeit der Fall. In den Jahren nachdem Star-Investor Warren Buffett sich bei dem Unternehmen einkaufte (ab 1988), zogen alle Werte stark an: Umsatz, Gewinn, Dividende. Das ist lange vorbei.

 

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Kein Wachstum weit und breit – und trotzdem 22 Prozent im Plus (auf Dollarbasis). Das dürfte so nicht weitergehen.

 

In Euro hat die Aktie von COCA-COLA in den letzten fünf Jahren noch viel stärker zugelegt – es sind satte 46,6 Prozent.

In Euro hat die Aktie von COCA-COLA in den letzten fünf Jahren noch viel stärker zugelegt – es sind satte 46,6 Prozent.

Überteuerte Aktien

Seit Ende der 90er Jahre ist mit dem starken Wachstum bei COCA-COLA Schluss. Die neuen Märkte in Asien sind erschlossen und im  Heimatmarkt USA hat sich ein Gesundheitstrend etabliert, der dem Konzern zu schaffen macht. Irgendwer muss all das überteuerte süße Zeug, das das Unternehmen herstellt, ja auch trinken.

COCA COLA hat wie PROCTER & GAMBLE seit fünf Jahren stagnierende oder gar fallende Umsätze und Gewinne – aber einen steigenden Aktienkurs. Zudem haben beide eine Payout-Ratio zwischen 70-80 Prozent. COCA COLA hat zwischenzeitlich sogar schon mal die 90 Prozent überschritten.

Die Payout-Ratio ist der Teil der Gewinne, den ein Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Quoten von 50 Prozent und weniger gelten als gesund. Ein Unternehmen, das nur 25 Prozent seiner Gewinne ausschüttet, hat sogar noch sehr viel Raum für das Wachstum seiner Dividende.

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Wenig Raum für Dividendenwachstum

Bei einer Ausschüttungsquote von 90 Prozent hat ein Unternehmen kaum mehr Spielraum für eine Anhebung der Dividende. Gehen die Gewinne zurück, kann es sogar zu einer Dividendenkürzung kommen. Davon ist COCA-COLA derzeit noch weit entfernt. Gleichwohl ist schwer zu erkennen, was die luftige Bewertung der Aktie rechtfertigen könnte.

Das wird wohl auch Warren Buffett so sehen. Laut sagen wird er es als Großaktionär gleichwohl nicht. Fest steht: Als er bei COCA-COLA einstieg, war das Unternehmen noch für den halben Preis zu haben – mit einem KGV von gerade einmal 14. Und selbst das hat sich Buffett seinerzeit gut überlegt.

 

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Nicht nur auf Aktionäre von COCA-COLA kommen möglicherweise harte Zeiten zu. Auch Großaktionär Warren Buffett und seine Holding BERKSHIRE HATHAWAY wird mit leiden, wenn die Aktie, wie zu erwarten, Luft ablässt.

Wenig verwunderlich ist dagegen, dass Buffetts engste Mitarbeiter bei BERKSHIRE inzwischen gegensteuern und deutlich bessere Aktien einkaufen, die günstiger zu haben sind – wie zum Beispiel APPLE.

 

COCA-COLA ist kein Kauf

Es gibt derzeit bessere und wachstumsstärkere Aktien als COCA-COLA. Zum Beispiel NIKE mit einem Umsatzwachstum von im Durchschnitt 10 Prozent im Jahr über die letzten fünf Jahre. Der Gewinn je Aktie hat sich bei NIKE in der Zeit nahezu verdoppelt. Auch APPLE steht deutlich besser da, mit einem KGV von unglaublich niedrigen 12.

Die Aktie von COCA-COLA ist bei der derzeitigen Verfassung des Unternehmens und angesichts seiner schwachen Wachstumsaussichten kein Kauf. COCA-COLA hat kein Wachstum, aber ein KGV jenseits der 24 – bei mir klingeln da die Alarmglocken. Und zwar laut. Auch ohne Zinserhöhung.

 

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