Das Dilemma des Market-Timing

Der S&P 500 ist nun schon um gut 10% von seinem Tief im Dezember gestiegen. Der Dow Jones und die Nasdaq stehen ebenfalls sehr deutlich höher.

War es das also schon mit der Korrektur? Ich bin vorsichtig geworden mit solchen Aussagen, immerhin habe ich schon zwei Mal gedacht, dass die Korrektur zu Ende ist. Sie ging dann doch weiter.

Alle die derzeit darauf warten, günstig zu kaufen, stehen jetzt allerdings vor einem Dilemma. Geht der Markt noch einmal runter? Geht er noch tiefer runter als beim letzten Tief? Oder macht der Markt eine V-förmige Erholung, so wie wir es ja auch vor drei Jahren (siehe Chart) erlebt haben? 

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7 Kommentare

  1. Thorsten

    Von meiner „Value“ Mentalität her bin ich jemand, der fallenden Märkte lange aushält und gerne nachkauft – wobei ich zugebe, auch Punkte zu haben, wo Panik aufkommt. Ich sage mir dann aber immer, dass ich andere Produkte im Leben ja auch gerne im Ausverkauf kaufe anstatt zum höchsten Listenpreis,

    Eine Frage begleitet mich aber beim Thema Nachkauf dauerhaft: Woher das Geld für einen größeren Nachkauf in der Krise nehmen? Denn ähnlich wie Du bin ich leider jemand, der auch schon 2018 weitgehend voll investiert war. Und dann nach der ersten Korrektur noch etwas mehr und nach der zweiten ist mein Pulver weitgehend verschossen. Wenn der Markt nun abdriftet auch eine richtige Krise mit -40% oder mehr, bin ich voll dabei und kann dies auch nicht mehr positiv nutzen.

    Wie gehst Du mit diesem Dilemma strategisch um? Es hilft ja statistisch gesehen auch nichts, x% Geld auf Seite zu halten für Nachkäufe. Denn entweder ist das Geld dann bei Nachkäufen verbraucht oder man setzt die letzten 10% niemals ein (man wird sich vornehmen dies bei -60% Marktverfall machen, aber ich glaube kaum, dass man dies im Ernstfall dann auch durchhält). Im letzteren Fall hat man einen Puffer, der aber auch niemals an steigenden Märkten teilhaben wird.

    Eine andere Strategie, die mir mathematisch sinnvoll erscheint, aber mental schwierig ist und dem Verhalten der „Profis“ widerspricht, wäre vielleicht, mit fallenden Märkten immer mehr „pro Risiko/Aggressiv“ umzuschichten und umgekehrt. Beispiel: Im Normalfall eine Allokation von 50% Aggressiv/Growth/Risk und 50% Defensiv/Low Vola/o.Ä. anzustreben. Wen der Markt dann fällt, könnte man einige defensive Positionen (die noch hoch stehen) verkaufen und gegen aggressive Titel (die tief stehen und so hoffentlich Erholungspotential haben) tauschen. Dadurch würde man allerdings immer tiefer ins Risiko einsteigen, was wirklich weh tut und wohl auch das Gegenteil des normalen „Risk-Managements“ wäre.

    Schreib‘ doch mal, wie Du mit der Frage „Geld zum dicken Nachkauf in der Krise“ umgehst 🙂

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Ich gehe damit um, genaus wie du. Ich frage mich in der Korrektur: Woher nehme ich jetzt nur das Geld? Wenn es auf eine Rezession zugeht, werde ich mein Depot und das wiki auf 30 Prozent Cash umstellen. So der Plan. Es gibt noch einen zweiten: mit den 30 Prozent Cash langlaufende Anleihen kaufen, die in der Rezession im Kurs steigen, da dann die Zinsen sinken.
      Bis dahin kann noch sehr viel Zeit vergehen. Die 30 Prozent Minus sehen wir erst in der nächsten Rezession – und vor 2021 wird es damit wohl nichts werden. Nach derzeitigen Stand der Dinge.

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    2. Norbert

      „Eine Frage begleitet mich aber beim Thema Nachkauf dauerhaft: Woher das Geld für einen größeren Nachkauf in der Krise nehmen?“

      Ganz einfach, indem du nicht Anleihen zu Aktien mischst, denn da geht kaum was in Krisen, sonder Trendfolger. Die explodieren währen Krisen regelrecht. Dann „musst“du in der tiefsten Krise rebalancen und hast ordentlich Cash zum Aufsammeln der gefallenen Akien vom Boden.

      So hast du zugleich statistischen Krisenschutz und signifikantes Rabalancing-Alpha von mehreren %-Punkten. Hat bei mir schon 20 Jahre lang bestens funktioniert. 🙂

      https://www.comdirect.de/inf/indizes/detail/chart.html?ID_NOTATION=12221463&timeSpan=range&chartType=MOUNTAIN&openerPageId=lsg.index.detail.chart_big&BRANCHEN_FILTER=false&INDEX_FILTER=false&ID_NOTATION_INDEX=&togglepanel-3=&togglepanel-1=&fromDate=30.12.2006&date-fromDate=on&toDate=01.07.2009&date-toDate=on&interactivequotes=true&togglepanel-types=&benchmarkNotations=4926587&benchmarkColors=147de6&selectedBenchmarks=true&benchmarkNotations=37997275&benchmarkColors=b428cd&selectedBenchmarks=true&useFixAverage=true&fixAverage0=0&fixAverage1=0&togglepanel-averages-indicators=&freeAverage0=&freeAverage1=&freeAverage2=&chartIndicator=&indicatorsBelowChart=VOLUME&indicatorsBelowChart=#fromDate=30.12.2004&timeSpan=range&toDate=01.04.2009&e&

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  2. Marc

    Der Citi Global Earnings Revision Index zeigt derzeit soviele Gewinnwarnungen wie seit 2009 nicht mehr.
    Nicht besonders kaufeinladend.

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    1. Gottfried Krebs

      2009 waren aber die Tiefs erreicht – also antizyklisch einsteigen?

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    2. O.T.

      Im Nachhinein betrachtet was das Jahr 2009 das Jahr wo man ALLE Aktien ungesehen kaufen konnte und HEUTE mit Riesengewinnen dasteht!
      Sogar GE steht incl. Dividenden mit Stichtag heute positiv da. Ganz zu schweigen von einer Amazon, MSFT, McDoof, KO etc.
      Vielleicht wird das Jahr 2019 das neue Jahr 2009!

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    3. Norbert

      Zulauf hat die Glaskugel:

      https://www.institutional-money.com/news/maerkte/headline/felix-zulauf-erwartet-einen-strukturellen-baerenmarkt-147651/

      Trader und andere Alpha-Jäger werden davon profitieren. (-.
      ETF-Anleger werden darben… )-:

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