Chipotle – ein Earnings Beat

Sehr solide Zahlen haben CHIPOTLE in der vergangenen Woche auf ein neues Allzeithoch klettern lassen. Der Umsatz steigt um (für eine Restaurant-Kette) unglaublich starke 13 Prozent. Der Gewinn gleich um 41 Prozent:

„Those results were particularly encouraging on the bottom line, on which the company posted a non-GAAP (adjusted) profit of just under $113 million ($3.99 per share). That $113 million was a meaty 41% higher on a year-over-year basis. Revenue, meanwhile, rose by 13% to $1.4 billion on the back of same-restaurant sales that improved by 10%.“

(Quelle: fool.com)

 

 

Während der Berichtssaison in den USA ist es immer angenehm, Aktien im Depot zu haben, die die Erwartungen schlagen. Auch das ist bei CHIPOTLE gelungen. Hätten die vorgelegten Zahlen unter den Erwartungen gelegen, wäre die Aktie in der Folge abgetaucht. Das war zum glück nicht der Fall. Und so machte sie einen richtigen Freudensprung (Chart oben). Keinen großen zwar, aber doch einen wichtigen. Immerhin konnte die Aktie so das alte Hoch aus dem Jahr 2015 bei rund 760 Dollar klar überwinden. Das ist ein Signal. Und deutet auf weiter steigende Kurse hin.

Trotzdem sollten Anlegerinnen und Anleger nicht zu sehr auf diese kurzfristigen Ergebnisse achten. Ein earnings beat ist schön und ist ein Freude für das Depot. Wichtiger aber ich die langfristige Entwicklung des Business. Die stimmt bei CHIPOTLE ganz offensichtlich.

Im Bereich digital sales kann das Unternehmen auf einen Zuwachs von rund 100 Prozent. Dabei können Fans von CHIPOTLE ihr Essen per Smartphone ordern und auch den Zeitpunkt zu dem sie es haben wollen. Die Online-App erhöht die Profitabilität des Unternehmens deutlich, ein Effekt der die Umsätze möglicherweise noch eine ganze Weile treiben kann. Lästige Wartezeiten sind für die Kunden Vergangenheit.

 

 

 

Der Blick zurück

 

Der Chartverlauf über die letzten fünf Jahre zeigt – CHIPOTLE steht nun oberhalb des alten am Hoch aus dem Juli 2015. Ungewöhnlich an dem Chart ist der sehr lange Abverkauf – und der sehr schnelle Anstieg im Anschluss. Oft sehen wir bei Aktien das Umgekehrte: Erst geht es steil bergab – und dann ganz langsam wieder aufwärts.

Ich persönlich hatte für die Quartalszahlen des Unternehmens keine so hohen Erwartungen. Sie hat auch mich überrascht. Die Aktie ist mit einem Plus von 90 Prozent ohnehin einer der ganz starken Werte im Depot von grossmutters-sparstrumpf. Dieser Gewinn ist innerhalb von gerade einmal16 Monaten entstanden. Turnarounds können sehr lukrativ sein. Wenn sie den gelingen.

Natürlich kann es so nicht weiter gehen. Das Wachstum der Aktie wird abflachen – und das ist okay. CHIPOTLE war immer ein hervorragender Wachstumswert, ein Unternehmen, dass als Fastfood-Kette auf gesundes Essen und frische Lebensmittel setzte. Mit diesem Konzept hat CHIPOTLE einen Weg in das Herz der Konsumenten gefunden. Das Unternehmen bedient mit seinem Konzept gleich zwei Megatrends – gesunde Ernährung und natürlich angebaute Produkte.

Diesen Weg wird das Unternehmen weiter gehen und seine Profitabilität stärken, die im Zuge einer eColi-Infektion in 2015 massiv gelitten hatte.

CHIPOTLE war eine der ganz seltenen Turnaround-Käufe im Depot von grossmutters-sparstrumpf. Üblicherweise kaufe ich gerne überragende Unternehmen (mit einem intakten Wachstum beim Umsatz und bei den Gewinnen) die sich in einem Aufwärtstrend befinden oder kurzfristig aufgrund von Korrekturen gerade billig geworden sind.

Bei CHIPOTLE habe ich von dieser Regel eine Ausnahme gemacht. Es hat sich geloht. Nach langem Überlegen habe ich mich in den letzten Wochen entschieden, einen weiteren Turnaround-Kauf zu machen. Es ist UNDER ARMOUR, ein Sportartikel-Unternehmen, das sehr erfolgreich die beiden großen Spieler NIKE und ADIDAS herausfordert.

 

 

Auch UNDER ARMOUR (Chart oben) hatte sein Allzeithoch im Jahr 2015 – und hat danach einen lange dauernden Niedergang erlebt. Die Umsätze stiegen nur noch sehr langsam, der Gewinn brach massiv ein. Sportartikel sind eine Modeware und verkaufen sich über das Image. Dazu nutzen die Unternehmen Top-Athleten die für das Unternehmen werben. Zudem entscheidet oft die richtigen Werbung. Die Position in UNDER ARMOUR ist derzeit noch klein. Steigt die Aktie über 30 Dollar, erwäge ich einen Nachkauf.

Wer sich dafür interessiert, alle Käufe und Verkäufe im Depot zeitnah zu sehen, der sollte regelmäßig in das wiki „Global Champions“ schauen. Wer das wiki auf seine Watchlist setzt, der wird automatisch sofort von jedem Kauf und Verkauf informiert – noch bevor ich hier darüber schreibe.

 

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5 Kommentare

  1. Marco Dargel

    Dazu sage ich nur Yahoo, kommt auch in Filmen vor, die sich mit Zeitreisen beschäftigt hatten. Da wird es dann als die Reichmacher Aktie da gestellt. Lustig eigentlich. Weil jeder sein Vermögen wieder verloren hätte, wenn er nicht rechtzeitig ausgestiegen wäre. Darüber gibt es keine Filme. Es war unglaublich, wie schnell Yahoo 90 Prozent verloren hatte.

    Vielleicht 1995 erklärte ich einem Freund, dass Dividenden Unsinn sein, könne man vergessen. Techs sein das A und O. Ich zeigte ihm Dell, machte 250 Prozent im Jahr. Wir sagten Dell geht schnell, unser running Gag. Eines Tages verblüffte er mich. Er sagte mir, er habe alles verkauft und alles in Dell angelegt. Das war genial. Er outperformte mich. Das machte mich irre. Er ging all in eine Position. Natürlich einem Tech Wert. Das machte mich fertig. Danach machte er alles richtig. Nur mit Techs. Er machte aus 50 k mehr als eine Millionen. In weniger als zwei Jahren. Mit Mut, Kredit und meiner Meinung nach viel zu viel Glück. Ich war auch erfolgreich, aber nicht wie er. Warum ich das schreibe? Nun ja, wir wurden alle verbrannt. Und wir kannten auch Yahoo. Wir kannten AOL , IBM, Ariba, Comerce One, Realnetworks, Netscape (?) . 2000 waren wir all in die großen Techwerte. Im Nachhinein lässt sich leicht sagen, was richtig gewesen wäre. Nur eines möchte ich Dir sagen. Von den damaligen Top Techwerten blieb nur Microsoft über. Die wesentliche Frage wäre, ob es dieses mal anders sein wird. Werden also die größten 5 Techs auch in 15 Jahren noch die größten sein oder stürzen einige hart ab. 1999 konnte sich niemand den Absturz von Yahoo vorstellen. Daher finde ich einen anderen Wert ganz wichtig, der Dir meine Sicht der Dinge zeigen soll. Es gab 1999 nur seht wenige große Techwerte, den man kaufen durfte. Das war u.a. Microsoft. Das hatte damals niemand gedacht.

    So schnell wie Nokia verbrannt wurde könnte auch Apple fallen. Google könnte wie Yahoo enden. Du glaubst vor allem nicht wie schnell das geht. Daher auch mein Ansatz. kommt schnell, geht schnell. Wächst langsam, bleibt lange. Ich glaube, dass es in 50 Jahren noch Bücher gibt. Aber es gibt dann sicher kein IPhone mehr. Daher auch meine Vorsicht. Ich glaube einfach nicht, dass die heutigen Techführer forever sein werden. Das hat es noch nie gegeben. Und der Abstieg wird sehr schnell gehen. Daher auch mein Fokus auf Unternehmen, die es schon sehr lange gibt.

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Was mich an Kommentaren wie deinem stört, dass ist die große Unehrlichkeit. Du bist von einer miserablen Strategie (nur Tech) zur nächsten gewechselt (Dividendenaktien sind super). Mit beiden Strategien läufst du dem Index bei weitem hinterher. Zwischen 1998 und 2002 waren Dividendenwerte besser als der Index – zwischen 2002 und heute waren stark wachsende Internet-Aktien wie AMAZON, FACEBOOK, GOOGLE usw. besser als der Index. Du hast es (wie viele Anleger) genau anders herum gemacht. Und deshalb hast du mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine Performance, die sehr deutlich hinter einem einfachen Indexprodukt liegt. Aber du willst das nicht zugeben. Stattdessen preist du dein Vorgehen als überlegen an. Tja.
      Was soll ich nun sagen? Ich persönlich würde es (wenn meine Annahme stimmt, dass du weit hinter dem Index liegst) für eine gute Idee halten, das Anlegen in Einzelaktien aufzugeben und nur noch in Indexprodukte anzulegen. Damit hättest du wenigstens die Performance des Index. Warum du mich (und die Leserinnen und Leser meines Blogs) davon abbringen willst, mit meiner Anlage den Index zu schlagen, das verstehe wer will.
      Es ergibt in meinen Augen keinen Sinn.

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      1. Marco Dargel

        Also erstens: Ich tue das nicht. Ich will niemanden davon abbringen den Index zu schlagen. Ich finde es sogar interessant, dass Du den High Tech Weg gehst. Ich bin nur damit gescheitert vor vielen Jahren,. Das mach mich natürlich auch neugierig. Allerdings zweitens, Du weißt nicht, ob der Markt mich schlägt. Ich hatte schon mal erwähnt, dass ich Aktien mit hohen Dividendenrendite meide. Das bedeutet, ich suche Dividendenzahler mit niedriger Dividendenrendite. Wir haben auch gleiche Werte. Ich habe auch Mastercard, Visa (ok, hast Du nicht aber der Weg stimmt) , ich habe auch Adidas und Nike.
        Ich habe FANG nicht. Oder sonst einen High Tech Wert. Mastercard ist für mich kein High Tech Wert, sondern ein Wert, der jährlich seine Dividende steigert. Die Dividendenrendite ist klein, passt also.

        Und ich denke auf keinen Fall, dass mein Sytem überlegen ist. Absolut nicht. Ich wurde nur halt einmal verbrannt.

        Nun kommst Du und erzählst alles, was ich mal selber gesagt habe – oder fast halt. Und ich wurde damit verbrannt. Das macht Dich unglaublich spannend für mich.

        Nur damit Dir das vorstellen kannst. Ich war mal all in Techs. Und bitte verstehe mich nicht falsch. Es war mal mein Spruch, Dividenden zu vergessen , auf Techs zu schwören. den Index mit Techs zu schlagen. Du bist eine halbe Zeitreise für mich und Du kannst davon ausgehen, dass ich mich seit einer Ewigkeit nicht mehr so mit den alten Zeiten auseinadergesetzt habe wie durch Deinen Blog. Du hast mich sogar schon wieder in Versuchung gebracht, wieder all in Techs zu gehen. Dann habe ich mein Börsentagebuch aufgeschlagen und Sachen gelesen, die ich zu Yahoo Untergangszeiten geschrieben habe. Da steht, tue das nie wieder.
        Nur um es zu erwähnen: Eine 1997 gekaufte Unilever wäre bis 2003 erfolgreicher gewesen als eine Yahoo. Das hätte nur 1997 keiner geglaubt. Und bis 2000 war es auch nicht so. Und sie war langfristig auch besser als Nokia. Aber halt nicht im Zenit des Erfolges. Denn auch Nokia verbrannte schnell. Aber damit will ich nicht sagen, dass mein System überlegen sein könnte.

        Betrachte Dich einfach nur als sehr spannend für mich und ignoriere alles, was Dich glauben lässt, dass ich mein System für besser halte. Wenn, dann bist Du eine Zeitreise.

        Ich will niemanden von etwas abbringen. Im schlimmsten Fall habe ich so ein ein Vergangenheitsbewältigungs Dingens.

        Ich bin hier, weil ich Deinen Blog interessant finde.

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  2. Marco Dargel

    Ich finde Dein neues Wiki sehr interessant. Der absolute Glaube an Tech Werte. Den hatte ich auch mal, so um 1998. Dell geht schnell, war einer meiner Lieblingssprüche, naja, zwei Jahre davor. Danach kam eine böse Zeit, die Techs gingen massiv runter und hatten dann ihre Bedeutung verloren. Die beste Frage wäre, ob das wieder passieren könnte. Kann sich Geschichte wiederholen? Nur um es so zu sagen. 1998 dachte ich genauso wie Du. Dann wurde alle Tech Leader einfach gekillt, naja, bis auf Microsoft, aber die hatte ich nicht. Ja, das waren noch Sprüche, dass Dividenden nichts zählen würden. Natürlich von mir. Ich bin sehr gespannt.

    Es gab mal so eine Zurück in die Zukunft Geschichte, wo man den Tipp gab Yahoo Aktien zu kaufen. Sie hatten vergessen zu sagen, wann man verkaufen sollte. Das wussten sie noch nicht.

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Seit dem (erneuten) Tief der NASDAQ 2008/09 haben wir in der Tat einen unglaublichen Anstieg der Kurse erlebt – diesmal allerdings in der Breite getragen durch sehr hohe Gewinne der Unternehmen. Das ist der große Unterschied zu der Euphorie von 1998-2000. Ich werde mein Geld nicht zu 100 Prozent nur in Tech-Aktien anlegen. Wer aber in Tech investieren will, der kann sich das neue wiki ansehen. Und wer das nicht will, der hält Abstand.
      Viele Anleger waren zur Jahrtausendwende vor allem in den Tech-Werten investiert und haben in der Folge herbe Verluste hinnehmen müssen. Danach sind sie in Dividendentitel gegangen (die seither deutlich schlechter laufen als der Markt). In beiden Fällen war der Index selber klüger als die Anleger. Wie so oft.

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