Der neue Podcast zu Dividendenstrategien – und einem Interview mit Gerd Kommer

Dividendenblogs versprechen Anlegerinnen und Anlegern Erfolg an der Börse. Zu unrecht. In der Praxis laufen Dividendenstrategien dem Index hinterher. Eine einfach ETF-Anlage ist besser.

In der zweiten Folge des Podcasts von grossmutters-sparstrumpf sprechen die Investorin und gelernte Bankerin Katharina Dauenhauer und ich über den Unsinn der Dividendenstrategien und interviewen den Finanzexperten Dr. Gerd Kommer zu diesem Thema.

 

 

Bis wann steigt der S&P 500 auf 4.000 Punkte?

 

Zudem werfen wir einige spannende Fragen auf. Zum Beispiel die, ob sich der Markt für EV-Aktien (electric vehicle) in einem Hype befindet. Oder die, ob Apple ein eigenes Auto auf den Markt bringt. Und überhaupt: Wann steigt der S&P 500 auf 4.000 Punkte?

Wie in der letzten Folge, gibt es auch diesmal wieder die Flop-Aktie des Monats. Das ist heute – BERKSHIRE HATHAWAY. Ups! Ja, das war wirklich ein gewagter Vorschlag von Katharina. Aber wenn man es sich genau überlegt, dann spricht doch einiges dafür. Zum Beispiel der Vergleichschart zwischen BERKSHIRE (blau) und dem S&P 500 (rot).

 

 

Und da wir uns schon vor vier Wochen mit FACEBOOK als Flop in die Nesseln gesetzt haben, darf es auch diesmal gerne wieder eine streitbare Entscheidung sein. Was zählt, das sind die Argumente!

Top-Aktie des Monats ist PINTEREST, für mich eine logische Entscheidung, nachdem ich FACEBOOK im Januar zugunsten von PINTEREST reduziert habe.

In der nächsten Folge des Podcast von grossmutters-sparstrumpf in vier Wochen sprechen wir dann über Hypes und gehen des Frage nach, warum gerade Privatanleger wieder und wieder mit ihrem Geld in Börsenhypes geraten.

Viel Spaß beim Hören!

 

 

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13 Kommentare

  1. jimmy

    Ich muss Christian bezüglich des passiven Investierens zustimmen: Ich verfolge meine Depots seit geraumer Zeit mit der Web-Software RENTABLO. Hier kann ich einen Vergleich mit den wichtigsten Indizes anstellen über verschiedene Zeiträume. Ich schaffe es zwar manchmal kurzfristig, den S&P500 zu schlagen, hinke aber meistens etwas hinterher. Hier wäre ein ETF eindeutig besser vor allem bei wesentlich weniger Arbeitsaufwand.

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  2. Josef Nötzli

    Es wird heute vielfach in Aktienrückkäufe investiert anstatt diese Gewinnanteile als Dividende auszubezahlen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Firma Appple: Der Unternehmensgewinn steigt seit 2015 nicht mehr größer, aber der Gewinn pro Aktie hat sich durch die Aktienrückkäufe bis 2020 um gut 50% erhöht – und der Aktienkurs seither verfünffacht. Dadurch ist im wesentlichen die Überbewertung gestiegen: 2015 akzeptables KGV von 12, 2020 teures KGV von 35.

    Durch die buchhalterische Verrechnung der Schulden für Aktienrückkäufe mit dem Eigenkapital sinkt dieses bei Gesellschaften, die stark eigene Aktien zurückkaufen bzw. wird rechnerisch negativ: Boeing, Yum! Brands, McDonald’s, etc.

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Ich kann deine Einschätzung zu APPLE nicht teilen. Was bitte ist an einem KGV von 12 akzeptabel? Es war bodenlos niedrig und selbst bei diesem bodenlos niedrigen KGV wurde ich regelmäßig vor APPLE gewarnt.
      Und 35 als KGV ist für APPLE in meinen Augen keinesfalls teuer, sondern angemessen. Es ist angemessen angesichts der jetzt sehr niedrigen Zinsen und angemessen angesichts der unglaublichen Mittel die APPLE generiert – einerlei wie sie sie am Ende unter das Volk bringe, durch Dividenden, durch Zukäufe, durch Expansion oder durch Aktienrückkäufe. Für mich als Aktionär sind Aktienrückkäufe, strategische Zukäufe und die laufende Expansion am angenehmsten, denn das alles muss ich (jetzt) nicht versteuern, sondern erst in 10 oder 20 Jahren, wenn ich Aktien von APPLE verkaufe. Noch ein Vorteil von Unternehmen mit niedrigen Dividenden. In meinen Augen.

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      1. Josef Nötzli

        Apple ist eben Technologie und aktuell gehypte Trendaktie, obwohl die wirtschaftlichen Ergebnisse seit nun über fünf Jahren stagnieren.

        Beispielsweise hat sich bei Regeneon Pharmaceuticals – Pharma und Biotech liefen bis 2015 gut – Umsatz und Gewinn in den letzten Jahren auch ohne Aktienrückkäufe signifikant erhöht.

        Dadurch sank das KGV innerhalb von 6 Jahren fast um den Faktor 10 auf zuletzt 16, weil die Gesellschaft deutlich und profitabel wächst aber der Aktienkurs stagniert bzw. sinkt:

        https://www.finanzen.net/bilanz_guv/regeneron

        Die Eigenkapitalquote beträgt seit Jahren über 60%.

        Während der letzten 5 Jahre haben sich Umsatz verdoppelt und Gewinn (ebenso pro Aktie) verfünffacht (!).

        Der Aktienkurs ist jedoch weiterhin derselbe wie Anfang 2016 mit damals KGV 50 und heute 15.

        Warum das so ist?

        Keine Ahnung!

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        1. Christian Thiel

          Ich würde gerne bei den Fakten bleiben.
          Der Gewinn je Aktie ist bei APPLE seit 2016 von 2,09 auf 3,31 Dollar gestiegen.
          Der Umsatz je Aktie ist von 9,74 auf 15,64 gestiegen.
          Der Gesamtumsatz lag in 2016 bei 214 Mrd. Dollar – und steigt im aktuellen Geschäftsjahr auf über 300 Mrd. Dollar. Unklar ist, ob es 320 Mrd. werden oder gar 350 Mrd. Dollar.
          Zu REGENERON kann und will ich mich nich äußern. Ich beschäftige mich nicht mit der Aktie. Klar ist, dass Pharmaaktien sehr eigenen Gesetzen folgen. Da geht es um die Produktpipeline, um Prozesse wegen ihrer Medikamente, und vieles mehr. Ich persönlich halte mich bei Pharmaaktien zurück – und fahre gut damit.

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  3. Marco Dargel

    Ich finde, Du machts einen Fehler. Hättest Du 1996 nach Deinen Regeln angelegt, hättest Du Schiffbruch erlitten. Du vergisst einen wichtigen Punkt. Es ist wahrscheinlicher, dass eine Aktie in 30 Jahren noch da ist, die es schon seit 70 Jahren gibt als das eine Aktie noch da ist, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind.

    BTW ich meide auch Aktien, die hohe Dividendenrendite habe. Ich denke, Du wirst nur solange recht haben, bis Du durch die nächste Baisse gegangen bist. Ich habe mal genauso gedacht wie Du.

    1996 gab es Tech Riesen, nur Microsoft ist noch gut da. Hättest Du Aristokraten gekauft mit niedriger Dividendenrendite, dann hättest Du jetzt gewonnen. Ich denke, Du kennst es noch nicht, dass Technologien verbrennen.

    Es gab Filme, in denen Yahoo als Topinvestment gepriesen wurde (zurück in die Zukunft). Und hättest Du zwei Jahre davor Unilever gekauft gekauft, wärst Du noch da. Mit Yahoo wärst Du platt.

    Du kennst es halt noch nicht, dass Technologien fallen. Ich hatte alle Top High Techs in den 90igern und habe genauso gedacht wie Du. Dann wurde ich verbrannt. Ich habe auch gesagt, dass Dividende Müll ist und nur Tech zählt. Deine Aussage ist, heute sei alles anders, aber das denke ich nicht. Selbst eine dämliche blöde BASF hat die meisten Techwerte von 1996 outperformed, halt weil noch da und nicht pleite. Und BASF würde ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen.

    Ich meine Du redest von Erfolg. Dann zähle mal die Tech Aktien zusammen, die 1990 Top waren und heute besser dastehen. Dann gucke Dir die Favoriten von 1990 an.

    Du denkst, die Top Tech Riesen von heute sind noch in 30 Jahren Top? Gab es in der Geschichte nur sehr selten. Coca Cola gibt es länger als jeder Tech Riese geblüht hat. Ich habe keine Coca Cola Aktien. Ich habe Pepsi.

    Dividendenstrategien mit Hirn, das bedeutet man meidest sehr hohe Dividendenrenditen, machen keine Ultrarenditen. Aber bei Techs muss man rechtzeitig aussteigen. Wenn man den Ausstieg verpasst, gewinnen die Aristokraten. Betrachte es doch mal so. Du gewinnst mit Deinen Techs nur solange, bis sich die Technologie in der nächsten Baisse ändert.
    Das war früher so. Vielleicht ist es dieses mal anders: Aber das denke ich nicht. Deswegen kaufe ich immer noch Aristokraten mit niedriger Dividendenrendite. Du gewinnst jetzt. Die Frage ist, wie es nach der nächsten Baisse steht. Du musst noch eine fette Baisse überleben. Das sage ich Dir als ehemaliger Yahoo Aktionär, der mal damit kurz reich war und dann über 90 Prozent verloren hat. Ein Kumpel von ,mir hatte Nokia und war auch reich, naja kurzfristig. Der Weg nach unten ist so schnell, das kennst Du noch nicht.

    Du verlierst 90 Prozent Wert ohne das die Nachrichten schlecht sind. Und dann werden erst die Nachrichten schlecht. Das kennst Du gar nicht. Ich kann Dir gerne sagen wie es bei Yahoo war. Es war sehr schnell und sehr brutal.

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Sorry, nur weil dir Yahoo noch heute in den Knochen steckt, darf ich nicht APPLE kaufen, NETFLIX, FACEBOOK oder irgend ein anderes hochprofitables Unternehmen?
      Du bestätigst alle meine Annahmen über die Jünger der Dividende: Sie haben ihr Geld in den 90ern in Wachstumsaktien gesteckt (hochriskante noch dazu) und haben damit Geld verloren. Und dann haben sie (nach 2002) ihr Geld in Dividendenaktien gesteckt – und laufen mit diesem Investment dem Index hinterher. Zu der allereinfachsten Erkenntnis kommst leider auch du nicht: Der Index war zu allen Zeiten klüger als du.
      Ein einfacher ETF auf den MSCI World oder den S&P 500 wäre für dich und dein Geld besser gewesen. Damit bist du nicht alleine. Die allermeisten Anleger sind in deiner Lage. Nur rund 8 Prozent von ihnen schlagen nach Studien in einem Jahr den Index – der Rest hechelt ihm hinterher. Immerhin 92 Prozent.
      Dividendenanleger haben für dieses Hinterherhecheln besonders viele Argumente. Ihre Anlagestrategie ist angeblich besser. Ich verweise da gerne auf die Zahlen:
      Mit einer Dividendenstrategie konntest du seit dem Tief des Marktes in 2002 bis heute bei einer Anlage von 10.000 Euro einen Gewinn von 31.000 Euro machen (rund 8 Prozent pro Jahr).
      Der Markt selber (ich habe mit dem S&P 500 gerechnet) hätte dir allerdings 48.800 Euro Gewinn gebracht (10,17 Prozent pro Jahr).
      Die Tech-Altien (Nasdaq 100) vor denen du mich so wortreich warnst, haben in dieser Zeit am allerbesten abgeschnitten. Der Gewinn mit ihnen betrug sagenhafte 120.000 Euro (15 Prozent pro Jahr).
      Du darfst deine Geld gerne weiterhin in Dividendenaristokraten stecken. Das bringt mehr ein als Staatsanleihen. Immerhin. Und ich darf weiterhin darauf hinweisen, dass eine Anlage in den Index mehr bringt.

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      1. Josef Nötzli

        Siehe hier: https://theatlas.com/charts/B1RjK9Q_

        Ein gutes Beispiel dafür, daß man durch eine kurze Investition in der – temporär – richtigen Aktie weit mehr gewinnen kann als durch jahrelange Investition im Markt.

        Vergleichbar beispielsweise Tesla 2019 bis 2020.

        Andererseits sollte man vorab schon eine Strategie zur Desinvestition vom Ritt auf dem wilden Drachen bereit haben …

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        1. Christian Thiel

          In meinen Augen ein gutes Beispiel dafür, dass man mit langfristiger Anlage ganz gut leben kann. Der Kurs von Yahoo ist von 1996 bis 2015 ganz wunderbar gestiegen. Jeder der 20 jähre durchgehalten hat, wurde reich belohnt.
          Wer allerdings auf den Hype setzt, Yahoo also im exponentiellen Anstieg kauft, und dann im Abschwung frustriert verkauft (wie es die meisten Privatanleger machen), der kann natürlich Verluste erlitten.
          Beim nächsten mal geht es im Podcast um diese Hypes.
          Temporäres gewinnen ist ein Spiel das nur wenigen gelingt. Ich bleibe bei der Langfristanlage.

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          1. Rolf

            wie konntest Du 1996 wissen, daß yahoo im Jahr 2015 noch existiert? viele der gehypten Internetwerte aus den 90er Jahren gibt es heute nicht mehr wegen insolvenz oder Übernahmen. selbst amazon benötigte 10 Jahre bis 2010, um den 2000er kursgipfel zu übertreffen, Softbank sogar 19 jahre.

          2. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

            Sorry, wissen kann das niemand. Bei keinem einzigen Unternehmen. Deshalb solltest du diversifizieren. Und nicht alles Geld auf Aktien setzen, die sich gerade in einem Hype befinden ist auch eine gute Idee. Muss man das eigentlich jedem der von dem Internetcrash schwer traumatisierte wurde einzeln erklären? Die Geschichte ist über 20 Jahre her – und die die damals YAHOO hatten erzählen heute noch davon, wie unglaublich gefährlich Aktien im Technologiebereich sind – statt mal zuzugeben, welche Fehler sie damals gemacht haben.
            Und wer sich nicht zutraut mit Einzelaktien besser zu sein als der Markt (was wirklich SEHR schwer ist), der kauft einen ETF auf den MSCI World und oder die Nasdaq und oder den S&P 500. Und Ruhe ist. Die Auswahl der Aktien die dann im Depot sind passiert dann mit Autopilot. Aber zumindest hast du dann auch gute Werte im Depot (wie APPLE, MASTERCARD, STARBUCKS, CHIPOTLE und NIKE). Und nicht nur dahin siechende Branchen die hohe Dividenden auswerfen (wie TELEKOM, THYSSENKRUPP, K&S, DAIMLER).

          3. Matthias

            K + S war eine der Überfliegeraktien in der Hausse der 00er Jahre …

  4. Dummerchen

    Dividendenstrategien haben in früheren Zeiten funktioniert, als Dividenden und Kursgewinne bei vielen Unternehmen gleichermaßen hoch waren. Wir reden hier von Dividendenrenditen von 4% bis 6%. Nur weisen viele der Firmen, die heute noch höhere Divideden zahlen (um 4%) kein größeres wirtschaftliches und entsprechendes Kurswachstum oder ein problematisches Geschäftsmodell auf. Viele der heute wirtschaftlich stark wachsenden Unternehmen schütten zugunsten des Wachstums selbst bei Profitabilität keine Dividenden aus.

    Die Investmentkarriere von Grace Groner ist Beispiel dafür, was im Rahmen einer Dividendenstrategie in früheren Zeiten erreichbar war:

    https://www.gronerfoundation.com/grace-s-story

    Nur muß man sehen, daß Frau Groner sehr alt geworden ist, somit die Zeit zur Thesaurierung sehr lang und ihr Investment Abbott Laboratories durchschlagend erfolgreich war. Einfache Dollarmillionärin ist sie auf diese Weise trotzdem erst lange nach ihrem Ruhestand mit knapp 80 Jahren geworden, weil sich Abbott Laboratories in den 80er und 90er Jahren mehr als verhundertfacht hat:

    https://www.dividendgrowthinvestor.com/2020/09/how-grace-groner-turned-180-in-7.html

    Die Abbott Company hat sich nach Frau Groners Tod 2013 in Abbvie und Abbott Laboratories aufgeteilt. Für jede Aktie der alten Abbott Gesellschaft erhielten die Anleger einen Anteil an Abbvie und einen Anteil an Abbott Laboratories.

    Unverändert weitergeführt hatte dieses Depot im Jahr 2020 einen Wert von US$ 25,0 Mio. mit jährlichen Dividendeneinkünften in Höhe von US$ 0,8 Mio.

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