Better Buy: Nike vs. Adidas

Unternehmen die regelmäßig eine Dividende zahlen sind für langfristig orientierte Anleger eine feine Sache. Aber nicht alleine die Höhe der Dividende entscheidet darüber, ob ein Investment gut oder gar sehr gut ist.

Wichtig ist vielmehr folgende Frage: Kann ein Unternehmen im Laufe der Zeit seinen Umsatz, seinen Cash-Flow und seine Gewinne erhöhen?

Heißt die Antwort auf diese Frage „Ja“ – dann kann es auch seine Dividende regelmäßig steigern. Genau darauf kommt es an. Unternehmen die ihre Dividende kontinuierlich erhöhen können, sind die interessanteren Dividendenaktien.

Steigende Gewinne, steigender Cash-Flow – solche Aktien finden sich gerade auch bei den großen, internationalen Sportartikelherstellern: Nike, Adidas und Under Armour. Nur die ersten beiden zahlen bislang eine Dividende. Under Armour ist ein relativ junges Unternehmen, das noch immer sehr stark wächst. Es braucht allen Cash der reinkommt für die weitere Expansion. Eine Dividende zahlt Under Armour daher nicht. Verständlich.

Bleiben Nike und Adidas. Welche der beiden Aktien aber ist besser? Schauen wir mal, wie die beiden sich in den letzten Jahren geschlagen haben.adidas

Adidas

 

Adidas hat seit 2006 seinen Umsatz wie seinen Gewinn deutlich vergrößern können. Die Dividende hat das Unternehmen in dieser Zeit entsprechend von 0,33 € (2006) auf 1,50 € (2015) erhöht. Das klingt gut – immerhin ist es eine Steigerung um stolze 350 Prozent.

Die Aktie hat sich in der Zeit allerdings nicht ganz so gut geschlagen. Sie hat nur um 150 Prozent zugelegt. Das ergibt eine compound annual groth rate (CAGR) von 9,6 Prozent. Hm. Nicht so toll. Aber immer noch besser als die allermeisten DAX-Werte.

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Nike

 

Nike hat seit 2006 die Dividende von 0,15 Dollar auf 0,54 Dollar angehoben. Das sind starke 260 Prozent. Mit dem Kurs von Nike ging es in dieser Zeit deutlich nach oben – sehr deutlich sogar. Das Plus beläuft sich auf stolze 500 Prozent. Damit ist Nike pro Jahr im Durchschnitt um 19,6 Prozent gestiegen. Viel besser.

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Werfen wir mal einen Blick auf den Vergleichschart. Netterweise rechnet mein Anbieter für diese Charts den Ausgangspunkt der beiden Aktien (1. Januar 2006) gleich als 100 Prozent. So lässt sich die unterschiedliche Performance von Nike und Adidas bequem am rechten Rand ablesen:

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Adidas (blau) gegen Nike (schwarz)

 

Warum schneidet Nike besser ab?

 

Wie ist dieser deutlich Vorsprung von Nike gegenüber Adidas zu erklären? Immerhin hat Adidas seine Dividende in diesen zehn Jahren stärker erhöht, als sein amerikanischer Konkurrent. Adidas hat seinen Aktionäre also – scheinbar – besser am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beteiligt, als Nike.

Dividenden sind allerdings nur eine Möglichkeit, wie Unternehmen ihre shareholder am Erfolg ihres Unternehmens teilhaben lassen. Die zweite Möglichkeit ist der Rückkauf eigener Aktien.

Durch den Kauf eigener Aktien sinkt die Zahl der umlaufenden Aktien und es steigt gleichzeitig der Anteil am Gewinn, der auf jeden einzelnen Aktionär entfällt (earnings per share). Das ist in vor allem in den USA eine beliebte Form, die shareholder yield zu erhöhen.

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Nike hat in den vergangenen zehn Jahren aggressiv eigene Aktien zurückgekauft und Nike hat gleichzeitig eine Dividende ausgezahlt. Addiert man beide Effekte, die Dividende von Nike (rund 1 Prozent) zum Aktienrückkaufprogramm (3 Milliarden pro Jahr, entspricht derzeit rund 3,7 Prozent) ,dann ergibt sich ein shareholder yield von 4,7 Prozent. Auch Adidas hat das Mittel des Aktienrückkaufs eingesetzt, dabei aber deutlich niedrigere Summen ausgegeben. Auch deshalb ist der Kurs von Nike stärker gestiegen, als der von Adidas.

 

Better Buy – Adidas vs. Nike

 

Adidas und Nike sind hervorragend positionierte Firmen.

Beiden gelingt es offensichtlich, im Laufe der Zeit mehr zu verkaufen, mehr Cash zu generieren und dabei auch die Gewinne deutlich zu erhöhen. Kein Wunder. Immer mehr Menschen auf allen Erdteilen können es sich leisten statt „Turnschuhen“ oder „Schuhen“ Produkte von Lifestyle-Firmen wie Adidas oder Nike zu kaufen – dem anhaltenden Wachstum der weltweiten Mittelschicht sei Dank.

Die Aktienkurse der beiden Firmen für die letzten zehn Jahre sprechen für sich. Nike sieht dabei noch ein Stück besser aus. Aber auch auf ganz lange Sicht (mein Finanzportal gibt mir die Kurse für die letzten 17 Jahre raus, also nehme ich die) hat Nike bei der Performance die Nase vorn.

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Zudem ist die Gewinnentwicklung bei Nike deutlich konstanter. Der Gewinn steigt bei den Amerikanern jedes Jahr kontinuierlich an. Bei Adidas hingegen sind immer wieder Rückschläge zu verzeichnen. Mal schnellt der Gewinn nach oben – dann fällt er wieder stark ab. Gar nicht schön.

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Zudem hat Nike die Dividende jedes Jahr erhöht – Adidas dagegen nicht. Schließlich ist Adidas in Europa auf Platz zwei der Sportartikel-Hersteller abgerutscht – hinter Nike. Und in den USA steht Adidas sogar auf Platz drei – hinter Nike und dem ehrgeizigen Newcomer Under Armour.

 

Nike ist eine der „Besten Aktien der Welt“

 

Nike ist in meinen Augen eine der besten Aktien der Welt. Das Unternehmen strotzt regelrecht vor Stärke. Die letzten Quartalszahlen erbrachten zwar „nur“ einen Umsatzanstieg von 7,7 Prozent. Dafür sind aber auch die enormen Veränderungen bei den Währungen verantwortlich. Wäre der Dollar nicht stärker geworden, hätte Nike die Umsätze um 14 Prozent (year over year) vergrößert.

Noch besser sieht es beim Gewinn aus. Der stieg (absolut) um 20 Prozent. Der Gewinn pro Aktie sogar um 22 Prozent – dank des Aktienrückkaufprogramms des Unternehmens, von dem schon die Rede war.

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Wie steht Adidas da? Auch nicht schlecht. Der Umsatz in Q4 stieg um 12 Prozent (währungsbereinigt). Im gesamten Jahr 2015 konnte Adidas den Gewinn pro Aktie um 18 Prozent steigern. Immerhin. Aber nicht so eindrucksvoll wie die Entwicklung bei Nike.

Nike gehört seit Jahresbeginn 2016 zur Gruppe der von mir empfohlenen „Besten Aktien der Welt“, zusammen mit Amazon, Apple, Facebook, Novo Nordisk und Mastercard. Die Aktie von Nike ist zudem auch Teil des neuen wikifolios „Global Champions“, das auf den Empfehlungen hier bei grossmutters-sparstrumpf basiert. Wer sich gerne an diesem wiki beteiligen möchte, der macht das hier.

 

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5 Kommentare

  1. Peter

    Ich habe auch gesehen, dass du auch Wirecard gekauft hast.
    Schreibst du vielleicht ein Beitrag auf dem Blog?-ich interessiere mich schon sehr für diese Aktie.
    Noch andere ist Allergan PLC 🙂

    LG

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Ich habe die Entscheidung für WIRECARD in der Facebook-Gruppe „Kleine Finanzzeitung“ begründet und dort auch vorher angekündigt. Wir haben dort serh oft über die Aktei diskutiert und es gab einen ganz hervorragenden Text meines Blogger-Kollegen Güner Soysal:
      https://real-financial-dynamics.com/11-wirecard-meine-takeaways-von-der-hauptversammlung-vom-21-06-2018/
      Ehe so ein Kauf dann hier auf dem Blog ankommt, das dauert leider ein wenig. Zudem ist das ein Versuchsballon. Die Aktie muss sich bewähren. Dann wird nachgekauft.
      Komm doch einfach auch in die Gruppe. Wir sind echt nett. Du findest dort auch die Blogger Michael Kissig, Christian Bauduin, Thomas Senf und den Nordeuropakorrespondenten Clemens Bomdorf (So werden sie reich wie Norwegen). Und manchmal gut es einen Gastbeitrag von Gerd Kommer.

      Antworten
  2. Peter

    Hallo Christian,

    ich habe gesehen, dass du doch Nike Aktien auf Adidas gewechselt hast?
    Darf ich fragen warum??

    LG

    Antworten
    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      Ja, habe ich. Ich habe das seit Anfang des Jahres vor, da ADIDAS in meinen Augen mittlerweile genauso gut ist. Ich habe mich entschieden, die bisherige Position in NIKE zur Hälfte in ADIDAS umzuschichten.
      Das gleich Manöver steht noch mit MASTERCARD an. Die Hälfte geht dann in VISA.
      Wer das alles immer aktuell mitbekommen will, der kann entweder dem wiki folgen. Oder er kommt in die Facebook-Gruppe „Kleine Finanzzeitung“. Der poste ich alles was ich im Depot/wiki mache. Manchmal sogar schon im voraus.

      Antworten
  3. Pingback: Kleine Presseschau vom 6. April 2016 | Die Börsenblogger

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