Hilfe – es ist Oktober! Das weckt Erinnerungen, böse Erinnerungen. Am 19. Oktober 1987, einem Montag, herrschte an den Börsen der Welt das nackte Grauen. An einem einzigen Handelstag stürzte der S&P 500 um 20 Prozent in die Tiefe. Nicht viel besser lief es beim DAX. Auch er fiel scheinbar ins Bodenlose.
Anleger warfen ihre Aktien zu jedem Preis auf den Markt, den sie erzielen konnten. Panik machte sich breit.
Es war der größte Tagesverlust, den die amerikanischen Börsen je erlebt hatten. Der Tag erinnerte viele an den „Schwarzen Dienstag“ (Tragic Tuesday) im Oktober des Jahres 1929, als der Dow Jones zuletzt mehr als 10 Prozent an einem einzigen Tag verloren hatte.
Kann so etwas in diesem Jahr wieder passieren? Der Oktober ist ohnehin der Monat mit der höchsten Volatilität. Er ist der Monat, in dem die meisten Börsenstürze passiert sind. Kann sich so etwas in diesem Jahr wiederholen?
Ich hoffe, du bist gerade gut ausgeruht und bester Laune – und ich hoffe du sitzt gut. Denn die Antwort auf diese Frage lautet: Ja. Selbstverständlich kann das wieder passieren. Der Dow kann auch in diesem Jahr am 19. Oktober von seinen 22.800 Punkten auf 18.500 stürzen. Der S&P 500 kann von 2.500 Punkten auf 2.000 fallen. Und der DAX kann noch in diesem Monat von 13.000 Punkten auf den Stand von 10.400 Punkten sinken.
Das alles kann passieren. Aber wird es das auch?
Kursstürze gibt es immer wieder an der Börse – auch wenn sie nie wieder so stark ausgefallen sind, wie im Oktober 1987. Im Durchschnitt kommt es an der Börse alle 10 Monate zu einem Rücksetzer, einer Korrektur in der Größenordnung von um die 10 Prozent. Und so eine Korrektur zieht sich in der Regle über viele Tage oder einige Wochen.
Was kannst du tun?
Solltest du nun Angst haben, dass die Kurse in diesem Monat um 20 Prozent oder mehr stürzen? Die Antwort lautet: Nein.
Wann es zu einer Korrektur an der Börse kommt, dass kann niemand sagen. Wenn alle gerade darauf warten, dann findet sie ohnehin nicht statt. Angst zu haben vor einem solchen Kurseinbruch ergibt also keinen Sinn. Du kannst es eh nicht vorhersehen. Oder verhindern.
Sich auf den Crash vorbereiten
Allerdings kannst du dich auf so ein Ereignis vorbereiten – und dann entsprechend handeln. Wie? Indem du zu den günstigen Kursen die es dann gibt einkaufst. Ich zeige dir hier mal den Chart des S&P 500 im Oktober 1987 – und wie es danach weiterging:
Black Monday – und seine Folgen.
Auch damals hatten viele Anleger Angst, dass sie ihr Geld verlieren. Aber dazu ist es ganz und gar nicht gekommen. Stattdessen passierte etwas völlig anderes.
Erstens. Alle die das ganze Jahr 1987 dabei waren, standen am Jahresende mit einem Plus von immerhin 5,8 Prozent da. Das ist zwar kein sensationell gutes Ergebnis. Aber es ist alles andere als schlecht. Zusätzlich zu den 5,8 Prozent die der Index gestiegen ist haben Anleger ja auch noch rund 3 Prozent an Dividenden kassiert.
Aktienbesitzer haben in einem der gefürchtetsten Börsenjahre aller Zeiten also ein Plus von 8,8 Prozent verbucht. Puh.
Zweitens. Noch eindrucksvoller ist allerdings, was danach passierte. Der Index stieg und stieg. Schon im Juli des Jahres 1988, gerade einmal 9 Monate später also, stand der S&P 500 annähernd genauso gut da, wie vor dem Crash.
Überraschung! Der Crash vom Oktober 1987 war also eine erstklassige Kaufchance für Anleger. Wenn sie denn die Nerven hatten zuzugreifen.
Drittens: Wer am Tiefpunkt des Crashs beherzt gekauft hat, der konnte in den nächsten 9 Monaten Gewinne von 45 Prozent verbuchen.
Meine drei Lehren für den Fall eines starken Kurssturzes im DAX und an den amerikanischen Börsen lautet also:Fürchte dich nicht.
1. Was fällt, das wird auch wieder steigen.
2. Verkaufe nicht, wenn die Kurse fallen. In der Regel wirst du dann zu teureren Kursen wieder einsteigen müssen. Und das kostet Rendite.
3. Kauf beherzt nach. Nimm also Geld in die Hand, das noch nicht investiert ist – und sorge dafür, dass es für dich arbeitet. Nie sind Aktien so billig, wie in einem Kurssturz.
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Mehr wissen
Mehr über den Black Tuesday (29. Oktober 1929) und wie aus dem Aktien-Crash des Jahres 1929 die Great Depression wurde, die Amerika für viele Jahre in Atem hielt, erklärt Morgan Housel in einem Video auf Fool.com. Anders als in Europa, wo der Kollaps der Märkte am Freitag zuvor am meisten beeindruckte (hier spricht man gerne vom Schwarzen Freitag), ist im angelsächsischen Raum der starke Einbruch am vierten Tag des Crashs der am meisten beachtete Tag – Black Tuesday.