Die Apple Watch dominiert den Markt – und führt die Konkurrenz vor

Nach Daten des Technologie-Prognose-Unternehmens Canalys hat Apple in den ersten beiden Quartalen, in denen die Apple Watch im Handel ist (Q2, Q3), bereits 7 Millionen Exemplare verkauft.

Das ist mehr, als alle Konkurrenten von Apple (Samsung, Motorola, Huawei, LG) zusammen in den letzten 5 Quartalen verkauft haben.

Noch ein Vergleich: Während Apple im dritten Quartal 4,5 Millionen Watches verkauft haben soll, liegt Samsung gerade einmal bei 600.000 Stück.

Besonders krass ist der Vorsprung von Apple gegenüber Samsung bei der Zahl der Apps, die auf den jeweiligen Watches laufen. Obwohl Samsung mit seiner Gear schon vor zwei Jahren gestartet ist, gibt es nur etwa 1.000 Apps für das Gerät. Apple hat jetzt schon 13.000 Apps – und täglich werden es mehr. Auch Android liegt hier, trotz eines viel früheren Markteintritts (März 2014), mit 4.000 Apps weit hinter Apple zurück.

 

Die Zahl der verkauften Apple Watch steigt

 

Während die Zahlen für das erste Quartal der Apple Watch (Q2) auf 2,5 Millionen geschätzt werden (das Unternehmen gibt die Zahlen nicht preis), geht Strategy Analytics von immerhin 4,5 Millionen Watches von Apple im Folgequartal aus (Q3). Die Schätzungen für Q4 gehen mittlerweile von bis zu 7 Millionen verkaufte Apple Watches aus. Ein starker Anstieg also.

Dieser Anstieg der Verkaufszahlen ist das wichtigste Ergebnis überhaupt. Zumindest für alle, die in Apple investiert sind. Es zeigt, dass die Apple Watch enorm Fahrt aufgenommen hat.

Diese Zahlen machen außerdem deutlich, dass Apple möglichweise mehr als die von mir erwarteten 12-15 Millionen verkaufen kann und näher an die 20 Millionen-Grenze kommt. Die Folgen: Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 500 Dollar ergibt sich alleine aus den Verkäufen der Apple Watch für Apple ein Business von 10 Milliarden Dollar Umfang. Vom Start weg.

 

Apple Watch versus iPad

 

Diese Zahlen entsprechen etwa 60% des Umsatzes, den Apple mit dem iPad im ersten Jahr 2010/11 erreicht hat. Das iPad konnte nach Erscheinen in 12 Monaten einen Umsatz von 17 Milliarden Dollar erzielen. Damit hat Apple die Chance, alleine mit der Apple Watch bis 2018 Umsätze in der Größenordnung von 20-30 Milliarden im Jahr zu machen. Und Gewinne von 5-7 Milliarden zu generieren. Nur zum Vergleich: Im letzten Geschäftsjahr hat Apple 53 Milliarden Dollar Gewinn gemacht.

Die Watch bringt also möglicherweise zwischen 5 – 10 Prozent mehr Umsatz und Gewinn für Apple. Und sie stärkt ohne Zweifel das vorhandene Ökosystem. Und die Bindung der Kunden an Apple noch dazu.

Wie schon beim iPad ist allerdings auch bei der Apple Watch damit zu rechnen, dass Apple nach einigen Jahren für einige Zeit rückläufige Verkaufszahlen hinnehmen muss – weil die Kunden, anders als beim iPhone, nicht schon nach zwei Jahren eine neue Apple Watch kaufen werden.

 

Die Apple Watch wird zu einem weiteren Verkaufsschlager von Apple. Alleine im 4. Quartal sollen bis zu 7 Millionen über die Ladentheke gehen.

Die Apple Watch wird zu einem weiteren Verkaufsschlager von Apple. Alleine im 4. Quartal sollen bis zu 7 Millionen über die Ladentheke gehen.

Apple is crushing the competition

 

Apple hat mit der Apple Watch seine Wettbewerber deklassiert. Das zeigt sich auch an Details, zum Beispiel an den beliebtesten Weihnachtswünschen für 2015. Die Apple Watch steht auf Platz eins der Wunschliste in den USA. Vor Lego Star Wars. Das führt zu vier Schlussfolgerungen.

ERSTENS: Apples Marktführerschaft ist unerreicht. Ohne Apple kann kein anderes Unternehmen einer Smart Watch zum Durchbruch verhelfen. Erst der Markteintritt von Apple hat zu relevanten Umsatzzahlen geführt. Auch die Zahlen der Wettbewerber werden jetzt – nach dem Start der Apple Watch – nicht sinken. Sie werden vielmehr deutlich ansteigen. Apple hat aber vom Start weg die klare Führungsposition – mit über zwei Drittel des Marktes. Das zeigt, wie viel Marktmacht Apple im Bereich der consumer devices mittlerweile hat.

ZWEITENS: Apple will auch bei den Smart Watches nicht die Nummer eins nach Verkaufszahlen sein – sondern beim Gewinn. Noch ist unklar, ob außer Apple auch nur ein einziger Wettbewerber Gewinn mit dem Verkauf von Smart Watches erzielen kann. Gut möglich, dass Apple in diesem Markt – wie schon bei den Smartphones – mehr als 90% der Gewinne generieren wird.

DRITTENS: Richtig spannend wird der Markt der Smart Watches, wenn es möglich ist, alle (oder zumindest die meisten) Funktionen eines Smartphones in einer Watch unterzubringen.

Dann erst wird sich endgültig erweisen, in welchem Umfang Watches Smartphones als Produkt ablösen können. Bis dahin ist Apples Strategie klar: Wer etwas auf sich hält – der braucht zusätzlich zum iPhone die Apple Watch.

VIERTENS: Um den derzeitigen guten Lauf der Apple Watch auch in 2016 und darüber hinaus halten zu können, braucht die Watch deutlich mehr Funktionen als bisher. Genau daran arbeitet das Entwicklungsteam der Apple Watch 2 jetzt schon seit rund einem ¾ Jahr. Die Vorstellung der Apple Watch 2 – vermutlich in Q2/2016 wird Aufschluss darüber geben, in welche Richtung Apple diese neue Kategorie von consumer device entwickeln will.

Apple – ohnehin schon die gewinnstärkste Firma der Welt – hat mit der Apple Watch einen weiteren Umsatz- und Gewinntreiber. Den kann das Unternehmen auch gut brauchen. Zum einen werden die Gewinne beim iPhone im kommenden Jahr nicht stark wachsen. Zum anderen ist die Abhängigkeit der Firma vom iPhone sehr groß.

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Was machen Besitzer der Apple Watch mit ihrer Uhr?

 

Bleibt nur noch eine Frage zu klären: Was machen eigentlich alle diese stolzen Besitzer einer Apple Watch, wenn die doch bislang nur sehr wenige Funktionen hat? Das Bezahlen ist mit der Uhr zwar möglich, hat sich aber noch nicht wirklich durchgesetzt. Eingehende Nachrichten lassen sich auf dem Display anzeigen. Auch das ist nett – aber nicht wirklich spannend.

Was also machen die Besitzer einer solchen Apple Watch mit ihrer teuren Anschaffung. Die Antwort ist interessant – und ernüchternd zugleich: Sie schauen auf die Uhr. Und das im Durchschnitt 80 Mal am Tag.

 

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