Was macht das iPhone?

Die Frage „Was macht das iPhone?“ ist für das Unternehmen gleichbedeutend mit der Frage „Wie gut geht es APPLE?“. Und deshalb sind Wirtschaftspresse und Institute derzeit einmal mehr damit beschäftigt, die für das größte Technologieunternehmen der Welt so wichtige Frage zu beantworten: Was macht das iPhone?

Mit diesem einen Produkt werden bei APPLE etwa zwei Drittel des Umsatzes und des Gewinns generiert. Zudem stehen seit den beiden letzten Quartalen erstmals Minuszeichen gegenüber den Vorjahresquartalen in den Büchern. Das ist neu beim iPhone – und weckt die Angst vor einem iPhone-Peak.

Wie berechtigt ist diese Angst?

 

APPLE-CEO Tim Cook

APPLE-CEO Tim Cook

 

Besonders pessimistische Beobachter, unter ihnen vor allem die zahlreichen Tim-Cook-Hasser, haben das umgehend zum Anlass genommen, den Niedergang der Firma APPLE vorherzusagen. That’s far from the truth.

 

Hohe Zahlen bei den Vorbestellungen

Da das Unternehmen selber keine Verkaufszahlen vom ersten Wochenende mehr herausgibt, müssen andere Indikatoren herhalten für einen Hinweis auf die Verkaufszahlen im anstehenden Weihnachtsquartal. Und die finden sich natürlich.

Die Zahl der Vorbestellungen für das iPhone bei den US-Providern war in diesem Jahr extrem hoch . Das ist aus zwei Gründen nicht verwunderlich. Zum einen ist die Zahl derer, die ein altes oder sehr altes iPhone hat, noch sehr groß.

Immer wieder haben Beobachter des Konzerns in den vergangenen Monaten auf das enorme Wachstum der iphone user base hinbewiesen.

Sie ist von 350 Millionen in den letzten zwei Jahren auf nun 550 Millionen gewachsen. Das ist ein ganz enormer Anstieg – mit erheblichen Folgen für APPLE und seine zukünftigen Erfolge mit dem iPhone.

 

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Sonderangebote locken

Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht in Sicht. Nach wie vor steigt die Zahl derer, die ein iPhone haben. Und da iPhone-Besitzer in der Regel sehr zufrieden sind mit ihrem Smartphone, werden sie auch immer wieder zu neuen iPhones greifen, wenn das alte zu alt geworden ist oder es ein besonders gutes Angebot gibt. Das führt zum nächsten Punkt, den Angeboten die US-Provider in diesem Jahr machen.

Zum anderen gewähren viele Provider ihren Kunden in den USA ein neues iPhone gratis, wenn die dafür einen über zwei Jahre laufenden Vertrag abschließen. Diese Null-Dollar-Verträge sind die Basis der sehr hohen Vorverkaufszahlen für das iPhone, die in den vergangenen Wochen in der Presse lanciert wurden.

Ob sich das iPhone 7 (und 7 plus) auch im freien Verkauf, also für 650 bis 1.000 Dollar bzw. Euro genauso gut schlägt, das bleibt erst noch abzuwarten.

 

Die meisten Smartphones laufen mit der Android Software. APPLE hat aber die Spitze der Pyramide besetzt, da wo die Gewinne gemacht werden. Die Dominanz von APPLE in der Spitze ist enorm – und sie nimmt derzeit noch zu.

Die meisten Smartphones laufen mit der Android Software. APPLE hat aber die Spitze der Pyramide besetzt, da wo die Gewinne gemacht werden. Die Dominanz von APPLE in der Spitze ist enorm – und sie nimmt derzeit noch zu.

 

Höhere Bestellungen bei Lieferanten

APPLE hat nach dem Start des Verkaufs des iPhone 7 und des iPhone 7 plus die Vorbestellungen für Teile bei seinen Lieferanten deutlich erhöht. Das spricht ebenfalls für einen guten Verkauf in den vergangenen Wochen, ist aber kein sicherer Hinweis.

 

Was sagen die Analysten?

Kommen wir zu den Analysten. Auch die haben sich zu Wort gemeldet. Die sagen für das Weihnachtsquartal einen Absatz von 70-79 Millionen vorher. Einige haben in den letzten zwei Wochen ihre Absatzprognosen mal eben um 5 Millionen Stück angehoben, weil die Kunden sich überraschenderweise ausgabefreudig verhalten. Wie schnell doch angesehene Analysten ihre Meinung ändern können. Erstaunlich.

 

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So wirklich erstaunlich sind die steigenden Zahlen für das iPhone 7 und 7 Plus nicht. Die meisten Konsumenten kaufen nach wie vor alle zwei Jahre ein neues Smartphone. Und vor zwei Jahren hatte APPLE mit dem iPhone 6 einen überwältigenden Erfolg. Erstmalig wurden annähernd 75 Millionen Stück in einem Quartal verkauft.

Viele diese Käufer sind nun reif für ein Upgrade.

Unterm Strich kommt heraus: Apple wird zwischen 70 und 79 Millionen Exemplare verkaufen – der midpoint liegt bei 74,5 Millionen. Schafft APPLE es, leicht über diesem Wert zu liegen, kann das Unternehmen wiederum einen Rekord beim Umsatz und beim Gewinn einfahren.

Um diesen Rekord zu schaffen, muss APPLE vor allem genug iPhones herstellen. Manche besonders begehrte Modelle, wie etwa das iPhone 7 plus in schwarz, sind derzeit erst in 6-8 Wochen lieferbar. Das iPhone ist im Weihnachtsquartal oft in bestimmten Ausführungen nur begrenzt verfügbar – es ist supply constrained. 75 Millionen iPhones lassen sich nicht mal eben so in genau den Ausführungen herstellen, die die Konsumenten wünschen. Zudem weiß APPLE erst nach den ersten zwei Wochen des Verkaufs genau, welche iPhones diesmal besonders gefragt sind. Erst im neuen Jahr entspannt sich dann in der Regel die Lage. Das ist nicht ungewöhnlich, sondern business as usual.

 

Die Prognose

Wie schon im letzten Jahr, werden wir wohl wieder ein ganz geringes Wachstum beim Umsatz sehen – um die 2 Prozent. Mehr nicht. Daraus wird die Firma aus Cupertino 5 Prozent mehr Gewinne generieren, was einen um etwa 6 Prozent höheren Gewinn pro Aktie nach sich ziehen dürfte.

Mit dazu beitragen werden auch die neuen AirPods, die APPLE nach Ansicht von Merrill Lynch einen zusätzlichen Umsatz von etwa 3 Milliarden Dollar im Jahr einbringen werden.

 

Neu-Aktionär Warren Buffett

Neu-Aktionär Warren Buffett

 

Damit werden alle glücklich sein – die Wall Street, die die Aktie von APPLE seit einigen Wochen ohnehin wieder massiv kauft. Der stark steigende Kurs bei ersichtlich hohen Umsätzen spricht für sich. Warren Buffett wird ebenfalls glücklich sein. Er hat die Aktie seit Januar, als sie von Tiefpunkt zu Tiefpunkt eilte und ein KGV von unter 10 aufwies, billig eingekauft. Das wird sich für ihn auszahlen.

Auch ich werde glücklich sein. Zum einen weil ich die Aktie von APPLE zu Beginn des Jahres aufgestockt haben, im wiki auf immerhin 20 Prozent und auch privat, im Depot von grossmutters-sparstrumpf auf immerhin 15 Prozent.

 

Die Wette

Es gibt noch einen weiteren Grund. Ich habe eine Wette mit einem der zahlreichen Tim-Cook-Hassern abgeschlossen („Apple fällt auf 80 Dollar – kauf lieber FITBIT!“). Diese Wette geht so: Der Kurs von FITBIT halbiert sich nach meiner Auffassung. Und APPLE erreicht noch in diesem Jahr ein neues Allzeithoch.

Der erste Teil der Wette war leicht zu erfüllen. Schon ein paar Wochen später war der Kurs von FITBIT von 30 Dollar auf unter 15 Dollar gefallen. Jetzt fehlt nur noch das all time high von APPLE.

Bis zu dem sind es derzeit nur noch wenige Schritte. Die Aktie muss den Widerstand bei 115 Dollar überwinden, dann dürfte sie zügig in Richtung 130 Dollar aufbrechen. Schafft sie die 134 Dollar noch in diesem Jahr, habe ich meine Wette gewonnen.

 

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Tim Cook macht einen exzellenten Job

In den Schuhen von Steve Jobs zu laufen ist sicher nicht einfach. Tim Cook fehlt das Charisma, das Jobs zweifellos hatte. Trotzdem: Tim Cook macht seinen Job hervorragend. Nach meiner Überzeugung, ist Tim Cook der beste CEO, den APPLE haben kann. Ich kann nicht einmal erkennen, dass Steve Jobs derzeit ein besserer Chef des größten Technologieunternehmens der Welt wäre.

Tim Cook mag zwar der CEO von APPLE sein, der mächtigste Mann in Cupertino ist er allerdings nicht. Tim Cook ist der Mann der Lieferkette. Er ist der Mann, der 75 Millionen iPhones in einem Quartal fertigen lassen kann. Es ist aber nicht derjenige, der auf die strategische Ausrichtung von APPLE den größten Einfluss hat. Im Hintergrund zieht ein ganz anderer die Fäden, wie Tim Cook auch ein alter Weggenosse von Steve Jobs.

Wer ist dieser Mann und warum ist diese Frage für die Entwicklung der Aktie so wichtig? Das erfahrt ihr am Montag. Hier auf grossmutters-sparstrumpf.

Stay tuned.

 

Weitere Texte zu APPLE findest du hier.

 

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