Wie man mit Apfelsaft zum Milliardär wird

Die KGV-Expansion – zweiter Teil

 

Heute geht es um Apfelsaft. Und es geht auch um die Frage, wie du eine KGV-Expansion für dein Depot nutzen kannst.

Die Firma von der die Rede sein wird ist ein ganz besonderes Unternehmen. Es ist die erfolgreichste amerikanische Aktie der letzten 20 Jahre. Zumindest ist es die erfolgreichste Aktie die ich kenne. Sie hat um unglaubliche 150.000 Prozent zugelegt. Hier kommt ein Blick auf den Chart:

 

Hast du seinerzeit 10.000 Euro in dieses Unternehmen angelegt, dann bist du 20 Jahre später also im Besitz von knackigen 15 Mio. Euro. Und das alles hat auch mit der KGV-Expansion zu tun. Und mit Apfelsaft natürlich sowieso.

 

Was für ein langweiliges Geschäft – Apfelsaft

 

Unsere Geschichte beginnt mit einer alteingesessenen Saftfirma in Kalifornien mit dem Namen Hansen Natural. Seit den 30er Jahren verkauft Hansen Natural naturbelassene Säfte – vor allem Apfelsaft. Das ist kein aufregendes Geschäft, aber das Unternehmen hat seine Besitzer über Generationen ernährt. Jetzt wollen sie verkaufen.

Unsere Geschichte handelt auch von zwei Männern – Immigranten auch sie – die das Unternehmen mit 10 Mio. Dollar Umsatz für den Preis von 15 Mio. Dollar kaufen – und reich werden. Am Ende sind Rodney Sacks und Hilton Schlosberg sogar Milliardäre. Die übliche amerikanische Erfolgsgeschichte also.

 

Die KGV-Expansion von Hansen Natural

 

Kommen wir zu dem Anteil, den die KGV-Expansion an deinen Gewinnen als Anleger hat. Eine KGV- Expansion geht oft mit einer veränderten strategischen Ausrichtung eines Unternehmens einher. Und genau so eine strategische Neuausrichtung schwebte unseren beiden Unternehmern vor.

Die Aktie steht zu dieser Zeit bei einem KGV von 8. Sehr günstig.

 

 

Doch die beiden haben Pläne. Sie wollen den intakten, wenn auch angestaubten Firmenmantel und die Vertriebswege des Unternehmens nutzen, um etwas ganz anderes auf den Markt zu bringen: Einen Energy-Drink. Einen naturbelassenen Energy-Drink. Klar.

Wenn du dich mit Energy-Drinks auskennst, dann weißt du möglicherweise, dass ich gerade die Geschichte der MONSTER BEVERAGE COMPANY erzähle, ein Unternehmen, das mittlerweile 28 Milliarden Dollar wert ist.

Was passiert nun mit dem Umsatz des Unternehmens? Er steigt in kurzer Zeit von 10 Mio. auf 100. Mio. Dollar. Wie reagiert der Aktienkurs von MONSTER darauf?

Er könnte sich ebenfalls um den gleichen Faktor (10) erhöhen. Er könnte also von 0,20 Dollar auf 2 Dollar steigen. Genau das aber passiert nicht. Stattdessen steigt die Aktie auf 10 Dollar. Warum?

Wegen der KGV-Expansion. Das alte KGV von 8 galt für den angestaubten Safthersteller. Das neu ausgerichtete Unternehmen aber bekommt schnell die Aufmerksamkeit von Anlegern: Hier entsteht ein starkes Wachstumsunternehmen. Das KGV steigt. Es geht von ursprünglich 8 hinauf bis auf 40. Alleine dadurch steigt der Kurs um das Fünffache. Ein fünffacher Kurs mal ein zehnfacher Kurs – das ergibt einen 50-fachen Kurs.

 

Wie kannst du das für dich und dein Depot nutzen?

 

Du kannst zum Beispiel nach kleinen, unterbewerteten Firmen Ausschau halten, die mit neuen Ideen ihren Markt vergrößern wollen. Wichtig hierbei sind Zukunftstrends. Energy-Drinks waren natürlich schon ein Trend, als Rodney Sacks und Hilton Schlosberg Hansen Natural kauften. Es gab schon lange Red Bull und im Grunde haben die beiden sich das Unternehmen als Vorbild genommen.

Du kannst dich also auf so kleine Unternehmen konzentrieren. Und auf Zukunftstrends. Aber diese Strategie ist mühselig – und nicht ohne Risiko. Auf kleine Unternehmen zu setzen, sogenannte small caps, ist riskant. Viele von ihnen scheitern. Zudem ist es oft sehr schwer, Informationen über kleine Unternehmen zu bekommen.

Es gibt allerdings noch ein Alternative zu diesem Vorgehen: Du kannst auch auf die absoluten Bluechips achten, wie etwa APPLE oder NOVO NORDISK. Auch diese Aktien gibt es an der Börse ab und an zu Discountpreisen. Das gilt auch für MONSTER.

MONSTER stand in 2013 bei einem KGV von 25. Günstig. In 2014 bekamst du sie für 29. Immerhin. Jetzt sind es wieder 44.

Einkauf zum Discountpreis

 

APPLE zum Beispiel notierte noch vor 18 Monaten zu einem KGV von gerade einmal 8 bis 9. NOVO wiederum ist im vergangen Jahr von einem KGV von 30 bis auf 15 abgestürzt – weil das Unternehmen seine Absatzprognose von 5-9 Prozent auf 5-7 Prozent gekappt hat.

Ich habe in beiden Fällen gekauft, bei APPLE sogar in sehr großem Umfang. Die Position ist Ende 2015 von 10 Prozent auf 20 Prozent gewachsen. Das hat sich ausgezahlt. Das KGV von APPLE ist expandiert. Aktuell steht es bei 18. Und wenn du meinen Beitrag vor einer Woche gelesen hast, dann weißt du, dass ich davon ausgehe, dass das KGV sich bis auf 24 erhöhen kann.

Noch jemand anderes hat vor 18 Monaten angefangen, die Aktien von APPLE einzusammeln – Warren Buffett. Wenn dich diese Geschichte interessiert, dann findest du mein gratis eBook hier.

 

So kauft Warren Buffett ein

 

Auch Buffett setzt bei seinen Käufen gerne gezielt auf eine KGV-Expansion. Das ist nicht allen Buffett-Fans wirklich klar. Buffett kauft bevorzugt Unternehmen, die vorübergehend billiger zu haben sind – und danach zu ihrem vorherigen KGV zurückkehren. So hat er es mit APPLE gemacht. Und zuvor auch schon mit COCA COLA.

Wie Buffett seine Lieblingsaktie COCA COLA gekauft hat – und was das mit der KGV-Expansion zu tun hat, das erfährst du in meinem nächsten Beitrag. Da gibt es eine faustdicke Überraschung. Denn mit der Aktie von COCA COLA hat in den letzten 20 Jahren niemand den Index geschlagen. Das ist schlicht nicht möglich. Warum es Buffett aber doch gelungen ist, davon mehr am Mittwoch. Hier – auf grossmutters-sparstrumpf.

Stay tuned!

 

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