Warum der Turnaround von Chipotle so krass ausfällt

Ich habe lange gebraucht, um die Ökonomie von Restaurants und Restaurant-Ketten besser zu verstehen. Die geht im Kern so: Macht das Restaurant Gewinne, dann bedeutet jeder weitere Kunde der 20 Euro Umsatz bringt einen zusätzlichen Gewinn von 10-15 Euro. Das ist krass.

Umgekehrt gilt das natürlich ganz genauso. Jeder ausbleibende Kunde bringt ein Restaurant ganz schnell an die Grenze der Profitabilität. Bleiben zehn Prozent der Kunden weg, dann sinkt der Gewinn möglicherweise schon um die Hälfte. Bleiben 20 Prozent weg, dann liegt der Gewinn an der Nullgrenze.

Das alles liegt an den hohen Fixkosten von Restaurants.

So konnte sich CHIPOTLE in kurzer Zeit von einem profitablen Unternehmen in 2015 zu einem Unternehmen mit nur noch marginalen Gewinnen in 2016 entwickeln.

 

 

Bei einem Turnaround passiert nun genau das umgekehrte. Die wieder steigenden Umsätze führen zu enormen Gewinnen. Und der Kurs der Aktie schnellt nach oben (Chart oben).

 

Das Umsatz- und Gewinnwachstum von Chipotle

 

2018: 8,7 Prozent mehr Umsatz – 33 Prozent mehr Gewinn

2019: 14,8 Prozent mehr Umsatz – 55 Prozent mehr Gewinn

Angesichts der weiteren Expansion von CHIPOTLE und angesichts des weiteren Ausbaus der Onlineverkäufe, wird es auch in 2020 wiederum zu einem deutlichen Umsatzanstieg kommen. Die Frage ist allerdings: Wie stark fällt dieser Anstieg aus?

Die Anlegerinnen und Anleger setzen ganz offensichtlich genau darauf. Anders ist das immer noch sehr hohe KGV von CHIPOTLE (aktuell: 60; forward: 37) nicht zu erklären.

 

Mein Resümee

 

Die Aktie von CHIPOTLE befindet sich mit einem Anteil von 2,8 Prozent vom Depot in grossmutters-sparstrumpf und steht derzeit nach knapp drei Jahren um 125 Prozent im Plus. Das wird auch so bleiben, denn die internationale Expansion des auf gesundes Essen spezialisierten Unternehmens wird in den kommenden zehn Jahren erst richtig Fahrt aufnehmen.

 

Mehr zu den aktuellen Zahlen von CHIPOTLE sowie zu den Umsatzaussichten erfährst du in diesem Text auf fool.com.

 

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2 Kommentare

  1. Felix

    Ich habe seit knapp 20 Jahren McD im Depot.Es ist eine fantastische Investition. Kurs und Dividende steigen unablässig. Die Dividende, mittlerweile bei umgerechnet 200 €/Monat nach Steuern ist für schon fast so etwas wie eine kleine Rente und steigt von Jahr zu Jahr.
    Diese Konstanz hat Chipotle m.E. noch nicht. Es könnte aber eine gute Ergänzung zu McD sein, weil sie vermutlich einen anderen Kundenkreis ansprechen.

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    1. Christian Thiel (Beitrags-Autor)

      CHIPOTLE gibt es seit über 25 Jahren. Das Unternehmen wächst (wenig verwunderlich für ein deutlich kleineres Unternehmen) stärker als MCDONALDS. Es bedient den Gesundheitstrend im Bereich Fastfood. Die Aktie ist in dieser Zeit deutlich stärker gestiegen als MCDONALDS. Zudem hat MCDONALDS in den letzen zehn Jahren auch nicht einmal einen höheren Return, als der amerikanische Gesamtmarkt. CHIPOTLE liegt im Return (Dividenden inklusive) dagegen ziemlich genau 10 Prozent vor dem Gesamtmarkt. Der Gesamtmarkt kommt auf 14,4 Prozent für zehn Jahre – CHIPOTLE kommt auf 24,68 Prozent (Quelle: Morningstar).

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